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Wandern im Berchtesgadener Land: Priesbergalm und Königsbachalm

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
671 m
Abstieg:
671 m

Die Wanderung hinauf zur Priesbergalm erfolgt auf breitem Wanderweg bzw. Almfahrweg. Der Untere Hirschenlauf setzt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Wer hier nicht sicher ist, wandert am besten auf dem Anstiegsweg zurück. Der Abstieg zum Kessel bzw. die Rückkehr über die Gotzentalalm und die Königsbachalm erfolgt auf breiten Wanderwegen. 

Priesbergalm, Berchtesgadenwandern, mittel
Idyllisches Wanderziel: Die Priesbergalm in den Berchtesgadener Alpen© Reinhold Einsiedler - stock.adobe.com

Information

Auf der Salzburger Autobahn bis zur Ausfahrt Piding, auf der B 20 über Bad Reichenhall, Bischofswiesen und Berchtesgaden nach Königssee. Dort gebührenpflichtiger Großparkplatz. Oder über Berchtesgaden und Obersalzberg nach Hinterbrand. Parkplatz am Ende der öffentlichen Straße (gebührenpflichtig). Mit der Bahn bis zum Endbahnhof Berchtesgaden; von dort mit dem RVO-Bus nach Königssee oder über den Obersalzberg nach Hinterbrand.

Beschreibung

Von der Mittelstation der Seilbahn wandern wir durch freies Gelände leicht ansteigend in südlicher Richtung auf dem aussichtsreichen Königsweg bis zur Wegverzweigung oberhalb der Königsbachalmen. Dort geradeaus weiter und steil hinauf zu einer weiteren Wegverzweigung. Links beginnt der steile Anstieg zum Torrener Joch, wir halten uns jedoch rechts und wandern hinauf zur Branntwein-Brennhütte.

Von der Jennerbahn zur Priesbergalm

Wenn wir Glück haben, können wir hier beim Brand eines echten Gebirgsenzians zuschauen. Die Hütte ist jedoch nur turnusmäßig besetzt (am besten vorher Erkundigungen einholen). An der Brennhütte vorbei auf breitem Weg weiter hinauf durch Bergweiden durch das Priesberger Moos zur Priesbergalm (1450 m).

Über den Unteren Hirschenlauf

An der Priesbergalm endet der breite Almweg. Wir wandern nun an den Almhütten vorbei und folgen zunächst dem schmalen Weg (Mark.-Nr. 497) eben durch Almwiesen, dann geht es hinab in einen Graben zu einer Wegverzweigung. Dort halten wir uns rechts (nun Mark.-Nr. 495) und steigen weiter bergab – nun durch Wald –, bis wir den tiefsten Punkt erreicht haben. Auf der anderen Seite des bewaldeten Grabens steigen wir wieder bergan, wobei zahlreiche kleine Stufen, Treppen und Serpentinen die Route erst gangbar machen, und erreichen so die Böden der verfallenen Seeaualm. Hier treffen wir wieder auf den Almfahrweg, der links hinauf zur Gotzenalm führt.

Rückkehr zum Ausgangspunkt

Wir halten uns nun rechts und steigen bald in zahlreichen Serpentinen hinab zur Gotzentalalm. Hier müssen wir uns entscheiden, welchen Rückweg wir wählen wollen. Von der Gotzentalalm führen zwei Wege – ein Almfahrweg (den wir allerdings wegen der zahlreichen Mountainbiker meiden wollen) und ein schöner Wanderweg (Mark.-Nr. 493) zur Königsbachalm, wo wir nochmal einkehren könnten; von dort ist es nicht mehr allzu weit bis zur Jenner-Mittelstation bzw. nach Hinterbrand.

Abstieg zum „Kessel“

Von der Gotzentalalm führt links der ehemalige königliche Reitweg (Mark.-Nr. 494) in Serpentinen durch Wald hinab zur Bedarfshaltestelle der Königsseeschifffahrt, die an der Mündung des Königsbachs liegt. Auf diesem Weg wird im Herbst auch ein Teil des Almviehs talwärts gebracht und hinaus nach Königssee transportiert.

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Information

In den Berchtesgadener Alpen wurde bereits nachweislich im 13. Jahrhundert Almwirtschaft betrieben. Das früher dicht bewaldete Berchtesgadener Tal zwang die Bauern bald hinauf auf die Höhen, um ausreichend Nahrung für ihr Vieh zu bekommen. Die Königsbachalm – es handelt sich hier um mehrere Kaser und die gleichnamige Einkehralm – hat ihren Namen erst im 19. Jahrhundert bekommen, als die Mitglieder des bayerischen Königshauses bevorzugt ihre „Sommerfrische“ in Berchtesgaden verbrachten. Damals wurde auch der Reitsteig von der Schiffstation Kessel angelegt, um den „Herrschaften“ den Weg dorthin zu erleichtern. Die Priesbergalm, die ebenfalls aus mehreren Kasern besteht, gehört zu den so genannten Hochlegern. Das heißt die Almen werden je nach Stand der Vegetation im Wechsel mit dem Mittel- bzw. Niederleger genutzt. Die Priesbergalm ist in diesem Fall der Hochleger der Königsbachalm. Da sich die Priesbergalm im Bereich des Nationalparks Berchtesgaden befindet, unterliegt sie – trotz der Ausnahme als Nutzungsinsel – strengen Auflagen. So dürfen auf der Alm nur so genannte almtypische Produkte an die Wanderer verkauft werden, also Milch, Butter, Brot und Käse. Da auf dieser Alm nicht nur Jungvieh steht, sondern auch noch richtige Kühe, gibt es also frische Milch, womit der Senner auch auf einem großen Schild wirbt. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Von der kleinen Terrasse bietet sich ein herrlich freier Blick auf den Watzmann an. Hier oben ist auch Murmeltiergebiet. Mit etwas Glück lassen sich die braunen Nagetiere bei ihren Spielen beobachten.

Der Tipp für Kinder

War schon die Auffahrt mit der Jennerbahn zur Mittelstation ein schaukeliges kleines Abenteuer, das nicht nur Anstiegsmeter vermeiden half, sondern auch herrliche Tiefblicke bot, so dürfte die Rückkehr zum Ausgangspunkt in Königssee per Elektroboot ein weiteres Highlight dieses Ausflugs darstellen. Die Bootskapitäne halten bei Bedarf auf ihrem Rückweg nach Königssee. Zur Sicherheit vorher Auskunft über die Abfahrt der letzten Boote einholen.

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.