Wandern Allgäu: Hoher Ifen und Gottesacker
Eigenwilliger Gipfel und weite Karstlandschaft. Der Hohe Ifen ist von vielen Plätzen im Allgäu aus gut zu erkennen. Diese Tour führt auf seinen charakteristisch geformten Gipfel. Doch damit nicht genug: Der Abstieg über das Gottesacker führt über eine Karstfläche, die im großen Umkreis ihresgleichen sucht.
Mit ein bisschen Fantasie liegt er wie ein havariertes Schiff über dem Kleinwalsertal – der Hohe Ifen (2230 m). Seine durch senkrechte Wände begrenzte Hochebene gehört zu den Orientierungspunkten im Allgäu schlechthin, lässt sie sich doch mit keinem anderen Gipfel verwechseln. Wie gut, dass es vereinzelte Schwachstellen in diesen steilen Wänden gibt, die es auch Wanderern ermöglichen, auf den Ifen zu steigen. Bei dieser Rundtour kommen obendrein das Hahnenköpfle (2080 m) und das großartige Gottesackerplateau unter die Sohlen der Bergschuhe.
Startpunkt dafür ist der große Parkplatz an der Ifenbahn. Durch diese lässt sich der Aufstieg natürlich deutlich verkürzen. Doch es macht auch Spaß, sich einem solchen Naturkunstwerk wie dem Hohen Ifen langsam zu nähern. Außerdem geht man auf diese Weise zum Teil dem großen Andrang aus dem Weg, der bei Schönwetter oft herrscht. Allzu mühsam ist es auch nicht, denn ein breiter Fahrweg zieht sich über 300 Höhenmeter im weiten Rechts-Links-Bogen zur Ifenhütte hoch. Dort ändert sich die Beschaffenheit des Wegs: Ein schmalerer, aber weiterhin gut ausgebauter Pfad führt an die rechte Seite des wuchtigen Gipfelplateaus und eine ganze Weile daran entlang.
Die Schwachstelle in den Ifenwänden taucht etwas nach der Hälfte der Wände auf – ein gut sichtbarer Weg führt linker Hand darauf zu. Durch eine felsige Senke ist schnell ein steilerer Geröllhang erreicht. Der Pfad nutzt geschickt das Gelände, um ohne Kletterei mitten durch die Felsbarrieren an den oberen Rand der Wand zu gelangen. Weil es hier teilweise ausgesetzt zugeht, helfen Drahtseile, wo es sein muss. Auf dem Gipfelplateau angekommen, fühlt man sich eher wie bei einem Wiesenspaziergang statt auf den letzten Metern einer Parade-Bergtour. Doch es zieht sich noch ein wenig. Bis wirklich der höchste Punkt mit seinem Kreuz erreicht ist, gehen noch rund 20 Minuten ins Land und 150 Höhenmeter warten immerhin auch noch. Wer schließlich ganz oben steht, überblickt die Weite des Gottesackers – und genau dorthin geht es nun.
Nachdem vorsichtig wieder der Weg unter den Felswänden erreicht ist, steuert man nun die Bergstation der Ifenbahn an. Ein kurzer Abstecher zum nahen Hahnenköpfle und zurück lohnt sich und bringt noch mal andere Ausblicke auf die Karstfläche und den soeben bestiegenen Ifen. Zurück an der Bergstation, schlägt die Tour nun den Weg nach Norden ein und überquert somit beinahe das gesamte Gottesackerplateau mit seinen scharfkantigen Kalkfelsen. Größere Anstiege warten nicht mehr, und man kann dieses Erlebnis auf zwei Kilometern Länge also in aller Ruhe genießen. Dazu muss natürlich stabiles Wetter ohne Gewittergefahr herrschen. Auch die Sicht sollte hier oben weit genug reichen, denn bei dichtem Nebel kann das Gewirr aus Felsspalten schnell zum Labyrinth werden.
Der markierte Weg führt dabei schon deutlich bergab, doch gefühlt beginnt der Abstieg erst an der Wegkreuzung auf der Nordseite des Plateaus. Jenseits dieser Kreuzung würde der Weg zu den Oberen Gottesackerwänden (Tour 14) wieder aufsteigen. Für einen Wandertag wird es hier den meisten aber reichen, also geht es nun über das Kürental und seinen bei Tour 16 beschriebenen Steinzeitfundort zurück ins Tal und dort über die Wäldelestraße und einen rechts abzweigenden Wanderweg zurück zum großen Parkplatz »Auenhütte«.
Region
Touren-Charakter
Lange Wanderung für trittsichere und ausdauernde Wanderer. Etwas schwieriger ist nur eine Stelle beim Ifen-Aufstieg, doch auch auf dem Gottesackerplateau sollten die Schritte noch sitzen.
Ausgangspunkt
Ifenbahn-Talstation (Auenhütte)
Endpunkt
Ifenbahn-Talstation (Auenhütte)Winterwanderungen
Wer die Gegend um den Ifen im Winter zu Fuß erkunden möchte, findet einen gut präparierten und ausgeschilderten Winterwanderweg ab der Bergstation der Ifenbahn. Außerdem kommen Wanderer hinter dem Parkplatz Auenhütte auf geräumten Wegen über die fünf Kilometer lange Strecke zur Schwarzwasserhütte (1620m).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.