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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern im Allgäu: Durch die Hausbachklamm zur Ruine Altenburg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Tobel, Findlinge und eine Burgruine. Auf dieser Runde erkunden wir die abwechslungsreiche Landschaft des Westallgäus südlich von Weiler. Zwischen wilden Tobelwegen, lieblichen Flusstälern und geheimnisvollen Wäldern erklimmen wir einen kleinen Gipfel und erkunden eine Burgruine mit einer schaurigen Geschichte.

Beschreibung

Die ausgedehnte Wanderung mit mäßig vielen Höhenmetern eignet sich gut als Auftakt für die Wandersaison im Frühjahr, um die Beine langsam aus dem Winterschlaf – sollten sie denn einen gemacht haben – zu holen.

Denn hier hält der Frühling natürlich früher Einzug als weiter oben in den Bergen. Diese Route kann uns aber das ganze Jahr über auf eine schöne Halbtagestour mitnehmen.

Zu den Höhepunkten gehören der aufregende Pfad durch die Hausbachklamm, die Besteigung des Enschensteinund die Burgruine Altenburg, die wieder von der Natur eingenommen wurde.

Westallgäu: Durch die Hausbachklamm 

Der Eingang in den Weg durch die Hausbachklamm befindet sich direkt an der Hinterseite der Kirche in Weiler. Wer am Friedhof geparkt hat, kann über diesen abkürzen. Zunächst verläuft der Hausbach in recht geregelten Bahnen über angelegte Felsenstufen und von Steinmauern begrenzt.

Auch der Weg ist noch gut befestigt. So verlassen wir langsam den Ort. Dabei spiegelt sich der Übergang von Zivilisation zu Natur auch im Flussverlauf: Das Bett wird ursprünglicher und das Wasser läuft nun über Felsbrocken und Steine, die im Lauf der Jahrhunderte glatt geschliffen wurden.

Auch unser Weg wird bald zu einem schönen Pfad, immer wieder helfen uns Brücken und Stege entlang der steilen Wände des Tobels. Der Weg direkt am Ufer ist ziemlich eindeutig, bis wir auf eine Fahrstraße stoßen.

Durch die Hausbachklamm auf den Enschenstein

Hier folgen wir dem Asphalt nach rechts in Richtung Untertrogen. Den Ort erreichen wir über eine Wiese vorbei an einem Sägewerk. Ein kurzes Stück gehen wir entlang der Landstraße, biegen aber gleich bei erster Gelegenheit rechts zwischen die Häuser ab. Hier ist schon der Enschenstein abgeschrieben.

Wir folgen der Straße geradeaus durch den Ort. Hinter dem letzten Hof überqueren wir unter Bäumen einen Bachlauf und nehmen dahinter den mittleren Feldweg, der auch mit Wanderwegmarkierungen ausgeschildert ist. Dann treffen wir auf einer Wiese auf eine Gabelung, an der wir uns für den rechten Weg in den Wald hinab entscheiden.

Dort angekommen, geht es sogleich links auf einen mit Buchen bewachsenen Bergrücken hinauf. Hier machen wir einen Abstecher zum Enschenstein, einem lang gezogenen Nagelfluhfelsen. Hinauf führt ein schöner Pfad zu einer Bank und einem kleinen Aussichtsfenster zwischen den Bäumen, durch das man hinüber auf die andere Talseite schauen kann.

Unterhalb geht der Waldboden in steile Felswände über, also gehen wir lieber auf demselben Weg wieder zurück zu dem Forstweg, von dem wir gekommen sind.

Zur Wasserquelle

Den Forstweg überqueren wir direkt und steigen auf der anderen Seite auf einem Pfad hinab ins Tal – angeschrieben sind "Krähnberg/Riegen/Weiler". Ab hier folgen wir einem Teil der Wasserläufer-Route, einem Fernwanderweg der Allgäuer Wandertrilogie. Diese ist mit drei übereinandergestapelten Kreisen in Blau und Weiß markiert.

An der nächsten Kreuzung wird der Weg wieder breiter und wir wandern nach links in Richtung "Weißen/Dressen". Auch hier hat ein Bach einen Tobel in den Waldboden gegraben und wir können rechter Hand kleine Wasserfälle und riesige Findlinge bestaunen. Wir halten uns an den Lauf des Wassers und gehen an der nächsten Kreuzung weiter in Richtung "Thal/Sulzberg", die beide schon in Österreich liegen.

So weit kommen wir aber nicht, denn bei den nächsten beiden Gelegenheiten biegen wir rechts ab und wandern so langsam ins Tal nach Westen. Hier überqueren wir bei einem einsamen Wohnhaus, das zu Salmers gehört, die Landstraße und gehen auf der anderen Seite auf einem Feldweg weiter. Hinter einer Brücke über den schmalen Mühlenbach wenden wir uns nach links, wo wir einem Pfad gleich zur nächsten Brücke folgen.

Diese bringt uns über die breitere Rothach. Auf der anderen Seite steht das alte Brunnenhaus der Quelle von  Bad Siebers – deren Mineralwasser der ein oder andere vielleicht aus dem Getränkemarkt kennt. Wir wandern über die Wiese und passieren bald die neue Quelle.

Hinauf zur Ruine Altenburg

Ein Stück weiter über die Wiese ist auf den nächsten Wegweisern die Burgmühle angeschrieben. Das klingt schon mal vielversprechend, denn schließlich wollen wir noch eine Burgruine sehen. So wandern wir noch ein bisschen geradeaus parallel zum Ufer der Rothach, die rechts von uns durch das malerische Tal fließt.

Hinter einer Brücke geht es links ganz gemächlich ein Stück den Berg hinauf – ab hier können wir der Beschilderung nach Altenburg folgen. Wir stoßen auf eine Landstraße, auf der wir nur wenige Meter nach rechts gehen, um so schnell wie möglich wieder links abzubiegen.

Hier bringt uns ein Pfad hinauf in den Ortsteil Altenburg, der zu Weiler-Simmerberg gehört und offensichtlich nach der Burg benannt ist, die heute nur noch als Ruine existiert. Diese finden wir, wenn wir in der Kurve direkt vor der Kapelle links abbiegen. Nur ein paar Meter auf einem schmalen Pfad und schon liegen sie vor uns: die letzten Gemäuer, die von der Burg noch übrig sind. Der Wald hat sie schon zurückerobert. Bäume, Farne und Moos wachsen fleißig auf den Steinen.

Die Schatzhüterin der Burg

Auf der Altenburg soll der Geist einer Frau umgehen, die dazu verdammt ist, ihren eigenen Schatz zu bewachen, bis ihn ihr jemand abnimmt. Zu Lebzeiten war sie herrschsüchtig und gierig. Sie nahm und nahm und sammelte ein großes Vermögen. Sie und ihr Mann unterdrückten die Bauern und behandelten sie grausam, bis diese einen Aufstand anzettelten und ihren Mann steinigten.

Seit ihrem Tod ist die Frau dazu verdammt, in den Gemäuern umherzugehen. Sie versucht jeden, der vorbeikommt, davon zu überzeugen, ihren Schatz zu bergen und den Armen zu geben, damit sie endlich erlöst werde. Doch sie sieht so grauenvoll aus, dass sich kein Wanderer traut. Nach dieser Gruselgeschichte machen wir uns lieber schnell auf den Rückweg.

Zurück nach Weiler gelangen wir, indem wir nun hinter der Kapelle links gehen. Die kleine Straße bringt uns zu einer Kreuzung, an der rechts ein nicht ausgeschilderter Feldweg zwischen zwei Gebäuden nach Osten führt. Diesem folgen wir bergab, wo wir im Tal schon unser Ziel erkennen können. Durch den Ortsteil Bremenried gelangen wir zur Hauptstraße von Weiler, die uns links wieder zurück zur Kirche bringt.

Wir können auch einen Weg mit weniger Verkehr entlang des Hausbachs wählen. Dafür biegen wir hinter der Wendelinskapelle, die an der Hauptstraße auf der rechten Seite steht, rechts ein und gehen in einem Linksbogen um das Firmengebäude herum. Dort treffen wir auf den Hausbach, der uns ebenso zurück zur Kirche führt.

Touren-Charakter

Ausgedehnte Runde über schmale Pfade sowie breite Forst- und Feldwege

Ausgangspunkt

Weiler im Allgäu, hinter der Kirche

Route

Weiler - Enschenstein 1.15 Std. - Bad Siebers 1 Std. - Ruine Altenburg 0.45 Std. - Weiler 1 Std.

Höchster Punkt

Enschenstein, 810 m

Information

Orientierung: Die Wegpunkte sind gut ausgeschildert, wir kommen aber auch an vielen Kreuzungen vorbei.

Frisches Wasser: Am besten trinkt man sein mitgebrachtes Wasser aus, bis man in Bad Siebers ist. Denn hier steht neben der neuen Quelle ein Hahn, an dem sich Wanderer frisches Wasser direkt aus der Quelle abfüllen können. Das Wasser sprudelt allerdings nur in der warmen Jahreszeit von April bis Oktober.

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Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.