Fahrrad Münchner Umland: Von Aying nach Altenburg
Für einen Sommernachmittag. Diese Tour ist für alle genau richtig, die den Wald lieben. Selbst an einem heißen Julitag bieten die Bäume angenehmen Schatten, zudem warten zwei Badeseen auf uns. Am Ende der Tour gehen wir dem liebsten Hobby der Bayern nach: einem Besuch im Biergarten.
Das Geräumt
Wir starten am Bahnhof von Aying und radeln auf der Straße parallel zu den Gleisen in Richtung München. Unsere Straße mündet am Bahnübergang in die Münchner Straße, in die wir rechts einbiegen. An der Ayinger Erlebnisbrauerei vorbei folgen wir im Dorf nicht der Vorfahrtsstraße, sondern biegen links in den Siegertsbrunner Weg. Schon verlassen wir auf einem Feldweg Aying. Am Wegkreuz und der darauffolgenden Gabelung halten wir uns jeweils links und radeln so in den Wald. An einem Zaun und dem Wasserreservoir folgen wir dem Rechtsknick, und nun geht es stur für die nächsten acht Kilometer immer geradeaus durch den Wald. Dabei überqueren wir vier Autostraßen und jede Menge Forstwege – ein wunderbarer Weg vor allem im Frühjahr, wenn der Wald in frischem zartem Grün steht, oder im Herbst, wenn die Blätter in allen Farben leuchten.
Hier im Höhenkirchener Forst wurden, wie in den meisten bewirtschafteten Wäldern, die Waldwege im rechten Winkel angelegt. Dies geht auf den königlichen Forstbeamten Mathias Schilcher zurück, der die Forstwirtschaft Anfang des 19. Jahrhunderts reformierte. Er gliederte den königlichen Forst in übersichtliche Parzellen und ließ Bewirtschaftungswege in den Wald schlagen. Die Wege wurden geräumt, also von Holz befreit. Das erleichterte die Waldarbeiten, und der Abtransport des Holzes wurde vereinfacht. Nach insgesamt zwölf Kilometern gibt es für uns eine kleine Abwechslung. Unsere Straße wendet sich nach rechts, und wir stoßen auf die große Staatsstraße. Wenige Meter geht es nach links und dann gleich nach rechts (Schild »Grasbrunn«). Noch vor dem ersten Haus biegen wir erneut nach rechts auf einen landwirtschaftlichen Weg zwischen Wiese und Wald.
Zur Wallfahrtskirche
Kurze Zeit später erreichen wir die große Dorfstraße von Harthausen. Wir radeln nach rechts, an der Kirche und dem Wasserturm vorbei, und biegen am Ortsausgang links ab. An der Gabelung geht es nochmals links in die Straße nach Wolfersberg. Nun sind wir auf dem Panorama-Radweg Isar-Inn, der in München startet und nach Wasserburg führt. Wieder durch den Forst erreichen wir auf einer riesigen Lichtung das ehemalige Gut Wolfersberg, das heute in schicke Eigentumswohnungen umgebaut ist.Unmittelbar nach dem Gut überqueren wir wieder geradeaus eine Autostraße und folgen dem Schild »Schattenhofen«. Jetzt wird es zur Abwechslung ein wenig hügelig. Leicht abwärts erreichen wir bei Schattenhofen eine Autostraße. Wir fahren nach links die wenigen Meter zur nächsten größeren Autostraße und biegen rechts ab. Jetzt geht es steil bergab, an Fischweihern vorbei, und schon sind wir bei den ersten Häusern von Moosach.
Nach der Angermühle geht es nach rechts, die Wallfahrtskirche Maria Altenburg ist ausgeschildert. Ein Kreuzweg begleitet uns auf der Fahrt nach oben. Wer seine Beine motivieren möchte: Es sind 14 Stationen. Am kleinen Parkplatz, zu dem wir nach der Besichtigung zurückkommen, geht es rechts zur Wallfahrtskirche. Maria Altenburg wurde auf den Resten der Burgkapelle der Altenburg erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gotteshaus oft umgebaut und erweitert. Um 1711 ist der schöne Stuck entstanden, der sich von den zartrosa eingefärbten Decken und Fresken abhebt. Am prachtvollen Stuckmarmoraltar finden wir das Gnadenbild, die gekrönte Muttergottes mit dem Jesuskind.
Zwei Badeseen
Zurück am Parkplatz haben wir den ansteigenden Weg noch nicht ganz geschafft. Wir folgen dem Weg nach Süden weiter bergauf in den Wald. Diesmal fallen uns die schönen, hellen, oft mächtigen und knorrigen Buchenbäume ins Auge. Unser Forstweg endet an einer Autostraße, in die wir wenige Meter nach rechts einbiegen, um dann gleich der Beschilderung links zum Steinsee zu folgen.
Entweder können wir hier im Familienbad ins Wasser springen oder wir radeln weiter auf dem Waldweg in Ufernähe um den See. Die meisten Uferstellen am Steinsee sind geschützt und dürfen nicht betreten werden. Doch am südlichen Ende finden wir ein schattiges Plätzchen mit offenem Badezugang und Steg. Danach steigt die Straße nach Oberseeon an, und dann rollen wir auf der Teerstraße durch eine Allee hinab zur großen Autostraße bei Niederseeon, auf die wir links abbiegen. Bis Schlacht sind es keine zwei Kilometer. In der Dorfmitte am kleinen Weiher steuern wir unser Fahrrad nach rechts, den Wegweisern nach Kastenseeon folgend. Dort angekommen, biegen wir links in die Hauptstraße ein und erreichen den Kastenseeoner See, den viele nur Kastensee nennen. Unmittelbar am Ortsausgang biegen wir rechts in den Feldweg und haben hier nochmals Gelegenheit zum Baden.
Ab in den Biergarten
Der Weg führt zunächst am See entlang und dann durch den Wald. Bei den vielen Abzweigungen leitet uns das kleine gelbe »W«-Symbol nach Lindach. Dort queren wir die Dorfstraße leicht rechts versetzt. Zur letzten Etappe geht es hier am schönen Wegkreuz geradeaus in den Wald mit der Beschilderung »Fußweg nach Aying«. Der Forstweg wechselt ein paar Mal die Richtung, am einfachsten radeln wir immer dem gelben Zeichen nach. Ein Anstieg steht nun zum letzten Mal an. Wir passieren die aus Tuffstein errichtete Grotte, die in einer kleinen Holzkapelle versteckt liegt. Sie wurde zum Gedenken an die bei Waldarbeiten tödlich verunglückte Ayingerin Maria Pichler errichtet. Danach kommen wir aus dem Wald nach Aying. Direkt an der Kirche liegen die beiden ersten Biergärten, der dritte ist am Bahnhof. Nach der Tour ziehen sie uns geradezu magisch an. Zum Wohl!
Region
Touren-Charakter
Eine anfangs ganz flache Radtour, überwiegend durch schattige Wälder. Nach längerem Regen sind die Waldböden feucht und entsprechend weich. Am Ende der Tour gibt es einige minimale Steigungen zu bewältigen.
Ausgangspunkt
Aying, Bahnhof
Endpunkt
Aying, BahnhofBrauereiführung
Die Brauerei in Aying kann man am Dienstag um 11Uhr, am Donnerstag um 18Uhr und am Samstag um 10Uhr besichtigen. Sonntagsführungen mit anschließendem Frühschoppen gibt es jeden ersten Sonntag im Monat um 10Uhr. Jedes Jahr im Oktober feiert die Brauerei Aying mit Blasmusik, Bierzelt und großem Bauernmarkt das eintägige Bräu-Kirta-Fest.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.