Fahrrad Ruhrgebiet: Von Schwerte über Hagen nach Witten
Ein Fluss, zwei Seen, fünf Städte. Die Ruhr ist das verbindende Element auf dieser Tour. Von Schwerte im östlichen Ruhrgebiet geht es am Ufer des Hengsteysees und des Harkortsees nach Wetter. Der Schlussabschnitt führt über den Ortsteil Wengern bis nach Witten.
Am Rande der Innenstadt
Vom Portal des Bahnhofs in Schwerte halten wir uns nach links, um rechts in die Bahnhofstraße abzubiegen. Wir rollen über die beampelte Kreuzung hinweg. Wenn die Straße sich nach dem Sparkassengebäude gabelt, fahren wir weiter geradeaus auf der Bahnhofstraße. Linker Hand liegt der Postplatz. An der Ampel biegen wir rechts ab in die Friedensstraße und folgen der abknickenden Vorfahrt auf dem Westwall nach links. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links in die Hagener Straße. Wir treffen auf die Brückstraße, in die wir rechts abbiegen. Wir rollen auf das ehemalige Rathaus zu, das heute das Ruhrtalmuseum beheimatet. Gezeigt werden hier Exponate aus den Bereichen Geologie sowie der Stadt- und Industriegeschichte.
Fachwerkcharme
Wenn die Brückstraße vor dem Ruhrtalmuseum nach links abknickt, rollen wir geradeaus über den Marktplatz. Unmittelbar nach der St.-Viktor-Kirche gabelt sich der Weg, wir halten uns rechts und biegen an der ersten Möglichkeit zwischen Begrenzungspfeilern nach links ab. Wir folgen der Kötterbachstraße vorbei an schönen Fachwerkhäusern, halten uns an der T-Kreuzung rechts in die Mühlenstraße. Den ersten Abzweig nach links (Südwall) ignorieren wir und rollen halblinks auf den Fuß- und Radweg Richtung Rohrmeisterei. Der rund 70 Meter lange Ziegelbau der ehemaligen Pumpstation, mit der von 1890 bis 1924 die Trinkwasserversorgung sichergestellt wurde, dient heute als Kultur- und Veranstaltungszentrum.
Nah am Wasser
Nachdem wir die Rohrmeisterei passiert haben, überqueren wir mithilfe einer Brücke einen Bachlauf, den Mühlenstrang, und folgen dem Weg parallel zu dem schmalen Gewässer. Beim Zusammenfluss mit der Ruhr am Knotenpunkt 38 rollen wir rechts über die Brücke und folgen dem Uferweg nach links. Nach 1,9 gefahrenen Kilometern ist auf der Ruhr eine Kanuslalomstrecke eingerichtet; wir fahren am Areal des Kanu- und Surfvereins Schwerte vorbei und genießen eine breite Auenlandschaft. Nach einem kurzen Anstieg entfernen wir uns von der Ruhr und gelangen an einen Fußballplatz. Wir folgen dem Radweg bis zu einer kleinen Straße, die Untere Wülle, in die wir links abbiegen. An der T-Kreuzung geht es links in die Violainesstraße, die uns auf einen Fuß- und Radweg bringt. Es folgt ein kurzer Anstieg durch ein Waldstück, während vor uns die A 45 in den Blick kommt.
Geschichtsträchtige Wasserburg
Wenn der Weg sich gabelt, nehmen wir den Linken und unterqueren die A 45. Kurz darauf liegt im Schwerter Ortsteil Wandhofen linker Hand das Haus Ruhr, eine ehemalige Wasserburg. Der Weg knickt nach rechts ab und wir rollen auf einen Wald zu. An der ersten Gabelung im Wald geht es nach links und an der nächsten T-Kreuzung ebenfalls nach links. Vor der Einfahrt zur Ruhrakademie halten wir uns rechts. Nach einem Feld zur Rechten geht es an der nächsten Möglichkeit nach links und wir gelangen auf ein Stück Waldweg. Wir passieren die GWG-Schwerte-Arena und überqueren die Kreuzung diagonal nach rechts, um auf dem Fuß- und Radweg zu bleiben, der uns zurück ans Ufer der Ruhr bringt.
Lennemündung
Während wir ein kleines Gewerbegebiet passieren, erscheint vor uns im Blickfeld die Hohensyburg. Wenig später rollen wir unter der A 1 und einer Bahnlinie hindurch, um danach links abzubiegen. Hier ist es Richtung "Dortmund – Ortsteil Syburg" ausgeschildert. Nach dem einzigen Haus weit und breit geht es wieder links. Rechter Hand liegt wenig später das ehemalige Rittergut Haus Husen, dessen Geschichte bis 1330 zurückreicht. Parallel zur Bahnlinie bewältigen wir einen Anstieg. Wenn vor uns eine Bahnbrücke erscheint, knickt der Weg nach rechts ab. Wir kommen zum Zusammenfluss von Lenne und Ruhr.
Am Fuße der Hohensyburg
Unmittelbar vor der Brücke nehmen wir den steilen Anstieg, um hinauf Richtung Brücke zu kommen. Wer mag, kann hier das Fahrrad anschließen und dem steilen Trampelpfad hinauf zur Hohensyburg folgen oder mit dem Rad die Serpentinen hochfahren und an zwei nacheinander folgenden Ampeln rechts abbiegen, um zur Hohensyburg zu gelangen. Seit 2800 Jahren finden sich Siedlungsspuren auf dem Areal der Hohensyburg. Der Bau der Syburg geht bis ins Jahr 1150 zurück. Die Burg wurde im 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts aufgegeben, heute sind lediglich noch Ruinen zu sehen. Nicht weit von den Burgresten ragt der achteckige Vincketurm 26 Meter hoch auf. Dritte Landmarke ist das 1902 in Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. fertiggestellte Denkmal mit Standbildern von Otto von Bismarck und Graf von Moltke.
See sehen
Wir aber halten uns links über die Brücke. Rechter Hand liegt der Hengsteysee. Unmittelbar nach der Brücke ist Hagen erreicht. Wir halten uns rechts, um auf den Uferweg zu kommen. Linker Hand liegt ein Parkplatz, der ein beliebter Motorradtreff ist. Hier befindet sich mit dem Drivers Picknick am See (Dortmunder Str. 98, 58099 Hagen) auch ein saisonal unterschiedlich geöffnetes Schnellrestaurant. Dieses ist für seine "Syburg-Kost" bekannt: Kaffee, Currywurst und Pommes. Der Hengsteysee selber wurde von 1927 bis 1929 auf 4,2 Kilometern Länge im Städtedreieck Dortmund, Hagen und Herdecke aufgestaut. Das bis zu 300 Meter breite Gewässer speichert etwa 3,3 Millionen Kubikmeter Wasser. Zu den Blickfängen am See, auf dem mit der MS Freiherr von Stein auch ein Fahrgastschiff verkehrt, gehört das Seeschlösschen. Dieses war 1872 als Landsitz unter dem Namen "Villa Niedernhofen" für den Großindustriellen Wilhelm Funke erbaut worden.
Strom aus Wasser
Bei Kilometer 11,5 liegt auf der gegenüberliegenden Seeseite das Koepchenwerk. Wir passieren das Freibad Hengstey und rollen auf das Laufwasserkraftwerk. Letzteres ist vom Ruhrverband zwischen 1927 und 1929 angelegt worden. Mithilfe von Turbinen werden bis zu elf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Am Ende des Uferwegs biegen wir auf die Seestraße ab, um an der nächsten Möglichkeit rechts auf die Brücke parallel zum Laufkraftwerk abzubiegen.
Auftanken in Herdecke
Nach der Brücke ist Herdecke erreicht. Wir halten uns links auf den Radweg. Unmittelbar vor dem Friedrich-Harkort-Gymnasium halten wir uns links, um weiter an der Ruhr entlang zu strampeln. Wir passieren das Herdecker Freibad und folgen dem Uferweg. Nachdem wir die Ruhrbrücke unterquert haben, liegt rechter Hand der Zweibrücker Hof. Während wir uns dem markanten Ruhr-Viadukt nähern, sehen wir rechts das Mühlencenter mit seinen Einkaufs- und gastronomischen Einkehrmöglichkeiten.
Seegrenze
Wir rollen unter dem Ruhr-Viadukt hindurch. Die Steinbogenbrücke überspannt seit 1878 die Ruhr zwischen Herdecke und dem Hagener Stadtteil Vorhalle auf 313 Metern – und dies mit einer Höhe von 30 Metern über dem Flusslauf. Gleichzeitig markiert die Eisenbahnbrücke den Beginn des Harkortsees, der sich mit einer Länge von 3,2 Kilometern und einer Breite von bis zu 335 Metern bis nach Wetter erstreckt. Die Fläche des 1931 angelegten Sees misst 1,37 Quadratkilometer.
Seegenuss
Nach dem Viadukt folgen wir dem Uferweg Richtung Wetter. Vorbei geht es dabei am (ehemaligen) Cuno-Heizkraftwerk. Der selbsterklärende Weg führt bis in die Harkortstadt. Unweit des Bootsanlegers kommt das Restaurant Boje in den Blick. Wir halten uns vor der Boje nach rechts und folgen dem kurzen Anstieg der Gustav-Vorsteher-Straße. An der ersten Möglichkeit nach dem Freibad geht es links in die Wilhelmstraße. Nachdem wir die Bahnlinie überquert haben, halten wir uns links auf dem Radweg, um unmittelbar vor dem Ortsausgangsschild nach rechts auf den Fuß- und Radweg abzubiegen.
Durch die Ruhraue
Wir rollen entlang des Obergrabens. Vor einer weiteren Staustufe mit Wasserkraftwerk halten wir uns rechts in die Schöntaler Straße. Unmittelbar an der Haltestelle des Bürgerbusses geht es links auf einen Fuß- und Radweg. Linker Hand liegt ein Aldi-Markt. Wir folgen dem Radweg, überqueren eine Straße und rollen auf einen Skaterpark zu, ehe wir wieder ans Ufer der Ruhr gelangen. Nachdem wir rechter Hand das Industrieunternehmen Demag passiert haben, biegen wir links auf die Fuß- und Radbrücke über die Ruhr ab und folgen dem selbsterklärenden Weg durch die Ruhraue.
Auf nach Witten
Wir rollen durch einen Bahntunnel und gelangen zum Ortsteil Wetter-Wengern. An der Straße halten wir uns rechts. Nach einem Anstieg nehmen wir nicht (!) den Radweg, der vor der Brücke abbiegt, sondern wir rollen unter der Brücke hindurch und halten uns dann rechts Richtung "Witten-Zentrum". Parallel zu den Schienen gelangen wir zu einer Wegekreuzung, wo wir uns rechts halten. Wir folgen der Straße Im Klive. Schließlich geht es rechts unter der Bahnbrücke hindurch und links auf die Uferstraße. Wir passieren den ehemaligen Bahnhaltepunkt Witten-Bommern. Vor der Brücke halten wir uns rechts, überqueren die Straße und folgen der Ruhrmannstraße. An deren Ende biegen wir rechts ab auf die Brücke. Wir überqueren die Kreuzung geradeaus und folgen der Ruhrstraße. Auf der linken Seite liegen die Ruinen von Haus Witten. An der nächsten Kreuzung biegen wir links in die Bergerstraße ab. Am Kreisverkehr biegen wir an der ersten Möglichkeit rechts ab und gelangen zum Wittener Hauptbahnhof, wo die Tour endet.
Region
Touren-Charakter
Mit Ausnahme der Zubringerstraßen zu den Bahnhöfen am Start- und Endpunkt führt die Route fast ausschließlich über gut ausgebaute Radwege und einige wenige verkehrsberuhigte Nebenstraßen. Die wenigen Steigungen stellen keine wirkliche Herausforderung dar.
Ausgangspunkt
Bahnhof Schwerte
Endpunkt
Hauptbahnhof WittenGuten Appetit
Am Ufer des Hengsteysees unweit vom Laufwasserkraftwerk in Herdecke gelegen, bietet das Proto (Im Schiffswinkel 35, 58313 Herdecke, Tel. 02330/2155) mediterrane Küche mit Blick auf den See. Serviert werden griechische Speisen.
Ruhrgebiet-Erfahrung: Koepchenwerk1927 wurde das von Arthur Koepchen entworfene und 1994 stillgelegte Pumpspeicherkraftwerk am Hengsteysee errichtet. Dabei handelt es sich um ein Spitzenlast-Wasserkraftwerk. Das heißt, während Zeiten mit geringerem Strombedarf wurde Wasser aus dem See ins 160 Meter höhergelegene Speicherbecken gepumpt. Während Zeiten mit erhöhtem Strombedarf strömte das Wasser durch Rohre und eine Pumpturbine in den See zurück. Dadurch konnten bis zu 153 Megawatt Strom produziert werden. Das Speicherbecken hat ein Fassungsvermögen von 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser. Die ursprüngliche Anlage wurde durch eine modernere ersetzt und 1994 stillgelegt. Vom Seeuferweg kann ein Blick in die alte Turbinenhalle geworfen werden. Informationstafeln erläutern die Funktionsweise des Werks.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.