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Radtouren am Wasser
fahrrad

Fahrrad Ruhrgebiet: Um den Kemnader See

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
34 km

Reizvolle Fluss- und Seenlandschaft. Eine angenehme Kombination aus Natur und Kultur, so lässt sich diese Rundtour kurz zusammenfassen. Sie führt durch die abwechslungsreiche Seen- und Flusslandschaft zwischen Hattingen und Witten und entlang historischer Highlights: Burgen, Schleusen, Zechen und eine 1000 Jahre alte Kirche. Die Fahrt mit der Ruhrtalfähre Hardenstein setzt das Pünktchen auf das i.

Beschreibung

Ländliche Etappe

Vom großen Parkplatz bei der Zeche Henrichshütte in Hattingen radeln Sie rechts Richtung Ruhr und Radknotenpunkt 78. Sie halten sich hier am Flussufer nach links Richtung Bochum/Dahlhausen, überqueren später die Bahn und die Ruhr auf der Ruhrbrücke Richtung Kemnader See/Witten. Am anderen Ufer radeln Sie vorbei am Campingplatz Ruhrbrücke zum Fluss zurück. Der folgende Abschnitt führt gemütlich zwischen Feldern und Wiesen an der Ruhr entlang sowie durch schattige Waldbestände. Sie erreichen die nächste Ruhrbrücke, die Sie auf dem Ruhrtalradweg unterqueren Richtung Kemnader See/Witten. Bei der nächsten Gabelung verlassen Sie kurz den Fluss und folgen geradeaus den Wegweisern Stiepel. Um das Dorf zu erreichen, müssen Sie kurz, aber kräftig in die Pedale treten. Am höchsten Punkt erblicken Sie die evangelische Dorfkirche des Bochumer Stadtteils Stiepel. Die Kirche kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken und zählt damit zu den ältesten noch erhaltenen Bauwerken Bochums. Das von außen schlicht wirkende Gotteshaus steht zusammen mit dem Kirchhof seit 1988 unter Denkmalschutz, was vor allem an den außergewöhnlichen mittelalterlichen Wandmalereien liegt, die lohnen, kurz einen Blick in die Kirche zu werfen.

Am Westufer des Kemnader Sees

Immer geradeaus durch Stiepel radelnd geht es schließlich hinunter ans West­ufer des Kemnader Sees, wo Sie nach links dem Ruhrtalradweg folgen. Der Kemnader See ist ein beliebtes Naherholungsgebiet mit vielen Wassersportmöglichkeiten, Rad- und Wanderwegen. Die Ruhr wurde hier in den 1970er-Jahren aufgestaut und der See ist damit der jüngste der sechs Ruhrstauseen. Immer dem Ufer folgend radeln Sie im Uferbereich an einigen Restaurants und Strandbars entlang, aber auch an der Zeche Vereinigte Gibraltar Erbstollen, deren ehemaliges Betriebsgebäude heute als Bootshaus dient. Linkerhand passieren Sie das verschlossene Stollenmundloch der Zeche.

Immer dem See folgend gelangen Sie schließlich zum Knotenpunkt 24, wo die Route nach rechts weiter geht Richtung Witten und Knotenpunkt 85. Sie unterqueren die Autobahn und gelangen zur Radbrücke über die Ruhr, die Sie aber ignorieren und erst auf dem Rückweg benutzen werden. Die Tour verläuft geradeaus, dann gleich links und danach rechts weiter zur Ruhr. Der Fluss zeigt sich hier von einer seiner historischen Seiten: die von 1776 bis 1778 unter König Friedrich II. errichtete Herbeder Schleuse samt Schleusenwärterhäuschen im Fachwerkstil und Gaststätte mit schattigem Gastgarten.

Kultur an der Ruhr

Die Radfähre Hardenstein bei der Schleuse nutzen Sie erst auf der Rückfahrt. Sie radeln einfach geradeaus weiter und dabei kurz auf einem separaten Radweg entlang der Bundesstraße nach Witten. Sie verlassen die Straße am Ortsrand von Witten nach rechts auf dem ruhigen und schattigen Radweg Richtung Zeche Nachtigall. Auf dem Weg dorthin überqueren Sie die Ruhr auf der Nachtigallbrücke. Sie wurde 1988 für Radfahrer und Fußgänger errichtet und ersetzt die 1938 abgerissene Eisenbahnbrücke, über die zwischen 1850 und 1892 die von der Zeche geförderte Kohle mit einer Pferdebahn zum Bahnhof in Witten transportiert wurde.

Nach der Überfahrt mit schöner Aussicht radeln Sie am anderen Ufer nach rechts durch den Wald. Schon bald wird die Zeche Nachtigall erreicht, ein ehemaliges Steinkohlebergwerk am Eingang des Muttentals, in dem bereits ab dem 17. Jahrhundert das »schwarze Gold« abgebaut wurde. 1892 kam das Aus für die Zeche. Heute befindet sich in mehreren Gebäuden das Westfälische Landesmuseum für Industriekultur, das mit verschiedenen Schwerpunkten die Geschichte der Zeche beleuchtet. Nach einem eventuellen Stopp bei der Zeche Nachtigall radeln Sie weiter Richtung Ruine Hardenstein, eine ehemalige Burg, deren Grundstein Mitte des 14. Jahrhunderts gelegt wurde. Der Radweg endet vorerst bei der Fähre, aber es lohnt sich, nach links zur Ruine zu radeln, die nur zwei Minuten von der Fähre entfernt liegt.

Da die Fähre ständig pendelt, müssen Sie nicht auf bestimmte Fährzeiten achten. Nach der Besichtigung der Ruine steigen Sie an Bord der kostenlosen Fähre (Spenden erwünscht!) und genießen den 360-Grad-Blick auf die Flusslandschaft, die malerisch im Wald liegende Burgruine und das sanft gewölbte Land ringsum. Am anderen Ufer lädt die Gaststätte bei der Herbeder Schleuse zur Einkehr ein.

Am anderen Seeufer retour

Weiter geht es nun auf der gleichen Strecke zur bereits auf dem Hinweg passierten Radbrücke, die Sie nun benutzen. Nach der nächsten Brücke über den kleinen Bach biegen Sie zwischen Villa und Fachwerkhaus rechts auf einen Privatweg (Radfahren gestattet) ein, der bald zum Ostufer des Kemnader Sees führt. Der Radweg verläuft nun am Wasser entlang, unter der Autobahn hindurch und schließlich hinauf auf einen Damm durch den Wald. Sie radeln immer im Uferbereich des Sees und erreichen das Kemnader Wehr mit Einkehrmöglichkeit. Hier können Sie einen kurzen Abstecher zum Haus Kemnade machen, ein imposantes Wasserschloss mit Museum und Gastronomie.

Die Route geht allerdings über die Rad- und Fußgängerbrücke am Wehr weiter zum anderen Ufer und dann links Richtung Hattinger Altstadt. Es folgt eine genussvolle Strecke direkt an der Ruhr entlang, die hier an einigen Stellen zum Baden einlädt. In der Nähe von Hattingen radeln Sie hoch zur Ruhrbrücke Richtung Zeche Henrichshütte. Am anderen Ufer verlassen Sie die Straße wieder bei der zweiten Ampel nach rechts hi­nunter Richtung Bochum/Dahlhausen und Knotenpunkt 78. Sie gelangen so wieder zum angenehmen Radweg am Ruhrufer und zum Ausgangspunkt beim Industriemuseum Henrichshütte zurück. Zum Abschluss empfiehlt es sich, die Tour mit einer Besichtigung der wunderschön renovierten Hattinger Altstadt zu verbinden.

Touren-Charakter

Rundtour auf teils geteerten oder mit Kies befestigten Radwegen entlang der Ruhr sowie auf asphaltierten Nebenstraßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Henrichshütte, Henrichs-Allee, Hattingen

Endpunkt

Parkplatz Henrichshütte, Henrichs-Allee, Hattingen

Alternative

Abkürzung: Nicht weiter nach Witten, sondern bereits auf der Radbrücke vor der Burgruine Hardenstein ans andere Ruhrufer wechseln und zurückradeln

Einkehr Speisen in mittelalterlicher Atmosphäre im Haus Kemnade. Ob im Kamin- oder Turmzimmer oder auf der Terrasse im Innenhof, im Flair der 700 Jahre alten Wasserburg Kemnade gibt es vorzügliche Speisen à la carte (hauskemnade.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.