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Radtouren am Wasser
fahrrad

Fahrrad Ruhrgebiet: Durchs Herz des Ruhrgebiets

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
48 km

Jeder Meter Industriegeschichte pur. Die Radrunde durchs Herz des Ruhrgebiets führt zunächst am Rhein-Herne-Kanal entlang, der mit seinen baumbestandenen Ufern beste Voraussetzungen für eine genussvolle Radtour bietet. Zum Teil folgt sie der Route der Industriekultur, entlang an Sehenswürdigkeiten, die von der wechselhaften Geschichte der Region erzählen.

Beschreibung

Schiffshebewerk Henrichenburg

Vom Parkplatz beim Café Kortmann radeln Sie rechts hoch und nach der Schranke nochmals rechts. Der Radweg führt jetzt durch die historische und mit einer Länge von 95 Metern und einer Breite von 10 Metern überaus beeindruckende Schachtschleuse Waltrop von 1914 direkt hinunter zur Marina, wo Sie sich nach links halten. Sie gelangen kurz darauf zum nächsten monumentalen Bauwerk, dem Schiffshebewerk Henrichenburg, das eine Besichtigung allemal lohnt. Der gigantische Aufzug, der vor allem für Transportschiffe eingesetzt wird, wurde am 11. August 1899 von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet und ist die größte Stahlkonstruktion am Dortmund-Ems-Kanal. Obwohl das Hebewerk seit rund 40 Jahren stillgelegt ist, begeistert es noch heute. Auf einer schmalen Treppe gelangt man hinauf zur Brücke zwischen den Haupttürmen mit einem atemberaubenden Blick auf die Kanallandschaft. Im ehemaligen Maschinenhaus wurde ein Museum eingerichtet, das die Baugeschichte und Technik des Hebewerks, unter anderem mit einem Modell, beleuchtet. Im Vorhafen und am Oberwasser liegen noch einige historische Schiffe, die die Museumsexponate ergänzen.

Nach dem Eingang zum Schiffshebewerk führt die Route rechts weiter zum Rhein-Herne-Kanal, einer 45 Kilometer langen Wasserstraße mit fünf Kanalstufen. Der Kanal wurde in achtjähriger Bauzeit im Sommer 1914 fertiggestellt und verbindet seitdem den Duisburger Hafen mit dem Dortmund-Ems-Kanal. Sie radeln nun gemütlich am Wasser entlang bis zur Brücke Wartburgstraße. Hier wechseln Sie ans andere Ufer Richtung Umspannwerk Recklinghausen. Vorsicht beim Überqueren der Straße! Auf der anderen Seite gelangen Sie links beim Restaurant Riad mit Biergarten wieder auf den Kiesweg des Kanals.

Beeindruckende Kanalstufe bei Herne

Sie folgen dem Kanal bis zum Radknotenpunkt 36. Hier können Sie den Kanalweg kurz unterbrechen und einen Abstecher zum rund 500 Meter entfernten Schloss Bladenhorst machen. Sie erreichen das Wasserschloss über die Kanalbrücke und danach über einen schönen Radweg durch den Wald. Das Schloss ist zwar nur von außen zu besichtigen, macht aber mit seinen wehrhaften Türmen und Mauern einen imposanten, märchenhaften Eindruck. Bemerkenswert ist vor allem das Torhaus.

Nach der kurzen Unterbrechung geht es zurück zur Hauptroute am Kanal und weiter Richtung Umspannwerk Recklinghausen, heute ein Museum. Sie kommen an einem Hafen vorbei und dann zur Schleuse Herne-Ost. Die Zwillingsschleuse wurde 1914 in Betrieb genommen und Ende der 1980er-Jahre in sechsjähriger Bauzeit komplett erneuert. Ihre Ausmaße sind gigantisch: 190 Meter lang, 12 Meter breit und rund 4 Meter tief. Der Niveauunterschied beträgt fast 13 Meter und ein Schiff benötigt etwa 14 Minuten, um den Höhenunterschied zu überwinden; die Zeit für Ein- und Ausfahrt nicht mitgerechnet. Die Zwillingsschleuse ist übrigens so konstruiert, dass das ablaufende Wasser der einen Kammer zum Auffüllen der anderen genutzt wird, was den Wasserverbrauch um etwa 50 Prozent reduziert.

Sie radeln zuerst rechts am alten Schleusenbecken entlang, bevor Sie links über die Schleuse weiterfahren. Am anderen Ufer geht es nun nach Herne, wo Sie die Kanalbrücke erst unterqueren und dann mit einer Linkskurve auf ihr den Kanal überqueren. Bevor Sie den Kanal verlassen, lädt direkt am Radweg der Biergarten An der Stadtgrenze zum Einkehren ein.

Landschaftspark Hoheward

Unweit der Kanalbrücke biegen Sie links auf den Emscher-Radweg Richtung Halde Hoppenbruch ein. Der Radweg verläuft zuerst auf dem Deich hoch über dem Flussbett, verlässt dann die Emscher und führt abseits vom Wasserweg zum Knotenpunkt 41. Hier radeln Sie geradeaus weiter bis zur Kreuzung. Der Emscher-Radweg verläuft links weiter auf einem separaten Radweg in der Wannerstraße am Waldfriedhof entlang und weiter durch Industriegelände. Schöner und weit interessanter ist die Radroute der Industriekultur geradeaus zum Landschaftspark Hoheward und Knotenpunkt 42. Und deshalb führt diese Etappe über die Ringpromenade rund um den Landschaftspark Hoheward.

Das fast acht Quadratkilometer große Freizeitgelände entstand ab 2004 aus den Halden Hoheward und Hoppenbruch sowie Industrieflächen der historischen Zeche Ewald. Es gibt einige Zugänge an der Ost- und Nordseite und einen an der Nordwestecke beim Besucherzentrum. Über diese Zugänge können Sie über Serpentinenwege hochradeln, um von oben imposante Rundblicke auf das Ruhrgebiet zu genießen sowie die modernen Kunstwerke wie das Observatorium oder die Sonnenuhr zu bewundern. Egal, ob Sie um den Landschaftspark herumradeln oder den Radweg über die Halde nutzen, die Routen treffen sich wieder kurz vor der Emscher an der Südwestseite des Parks.

Hier gelangen Sie leicht rechts haltend hinunter an die Emscher, die hier leider noch nicht vollständig renaturiert wurde. Sie folgen der Emscher nach rechts, wechseln unterwegs das Ufer und verlassen sie bei der nächsten Brücke links Richtung Gelsenkirchen und Knotenpunkt 44. Unterwegs können Sie noch einen Blick auf die Fleuthe-Brücke werfen, eine nette, denkmalgeschützte Bogenbrücke aus Sandstein. Sie queren die Bundesstraße an der Ampel und gelangen so zur Radbrücke Grimberger Sichel, die zur ZOOM Erlebniswelt führt. Bei der Radbrücke stoßen Sie auch auf den Rhein-Herne-Kanal, dem Sie gleich links folgen.

An der Emscher und am Kanal retour

Sie folgen nun immer dem Kanalradweg, radeln schon bald an der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 entlang Richtung Schleuse Wanne-Eickel und weiter bis zum Knotenpunkt 39, wo Sie rechts nochmals am Biergarten An der Stadtgrenze entlang zum Emscher-Radweg wechseln. Der Emscher folgen Sie diesmal stromaufwärts Richtung Pöppinghausen und dann weiter Richtung Henrichenburg. Die schöne Etappe auf dem Flussdeich stößt zum Schluss auf den Rhein-Herne-Kanal, wo die letzten Kilometer wie beim Hinweg am Radweg auf der anderen Kanaluferseite zurückgelegt werden.

Touren-Charakter

Rundtour auf befestigten Kiesradwegen entlang des Kanals und der Emscher, asphaltierte Radwege auf der und um die Halde Hoheward

Ausgangspunkt

Parkplatz am Waltroper Schleusenpark, Zum neuen Hebewerk 2, Waltrop

Endpunkt

Parkplatz am Waltroper Schleusenpark, Zum neuen Hebewerk 2, Waltrop

Alternative

Abkürzung: Weglassen der Umrundung bzw. Überquerung der Halde Hoheward erspart ca. 8 km.

Einkehr

Im Strandrestaurant Recklinghausen, direkt am Rhein-Herne-­Kanal mit Liegestühlen im Sand, herrscht eine Atmosphäre wie an der Ost- bzw. Nordseeküste. Und last, but not least gibt es: kühles Bier vom Fass, exotische Cocktails sowie leckere Gerichte und Häppchen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.