Winterwandern

Winterwandern im Harz: Die 5 schönsten Routen

Der Harz – mit seinen malerischen Landschaften und verschneiten Wäldern, bietet er die perfekte Kulisse für idyllische Winterwanderungen. Vom höchsten Gipfel Norddeutschlands bis Wanderungen entlang gefrorener Wasserfälle. Wir stellen dir die 5 schönsten Winterwanderungen vor, die Abenteurer und Naturfreunde gleichermaßen begeistern werden.

Die Harzer Schmalspurbahn fährt durch die verschneite Harzer Winterlandschaft.
Die idyllische Schneelandschaft des Harzes lädt zu magischen Winterwanderungen ein. Eine spektakuläre Tour führt entlang der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken.© adobestock/Christian Spiller

Vor allem für Winterwanderer ist der Harz, als nördlichstes Gebirge Deutschlands, ein besonders beliebtes Ziel. Doch bevor du dich auf die Spuren Goethes begibst und in die einzigartige Harzer Winterlandschaft eintauchst, ist es wichtig, die Wetterbedingungen und die Schwierigkeiten der ausgewählten Strecke zu berücksichtigen. Achte darauf, warme Kleidung, festes Schuhwerk und eventuell Schneeschuhe mitzunehmen. Informiere dich auch über mögliche Sperrungen oder Einschränkungen aufgrund von Schnee und Wetter. 

Übrigens: An vielen Stellen auf den Harzer Wanderwegen kannst du Stempel der Harzer Wandernadel sammeln. Deshalb – Stempelheft nicht vergessen.

Traumhafte Harzer Winterwanderungen im Überblick:

1. Der Brocken – der höchste Punkt des Nordens

Mit einer Höhe von 1.141 Metern ragt der Brocken nicht nur als höchste Erhebung im Harz empor, sondern markiert zugleich den höchsten Punkt Norddeutschlands. Diese Besonderheit macht die Brockenwanderung zu einem wahren Klassiker, und der Gipfel belohnt jeden Besucher. Unter optimalen Bedingungen reicht der Blick sogar bis zum 160 Kilometer entfernten Rothaargebirge.

Der Brocken lässt sich auf unterschiedlichsten Wanderwegen erklimmen. Eine sportliche Herausforderung bietet die Wanderungen über denHöllenstieg, der im Winter allerdings nur bei ausgezeichneten Bedingungen zu empfehlen ist. Als Alternative eignet sich die deutlich leichtere und beliebteRundtour von Schierke aus. DerHeinrich-Heine-Weg führt dich durch das Ilsetal auf einer anspruchsvollen Strecke zum Brocken. Die etwas steile, aber landschaftlich atemberaubende Route kann im Winter mitunter vereist sein, daher sollte man die entsprechende Ausrüstung nicht vergessen.

 

Touren-Steckbrief:  Schierker Brocken-Runde

  • Strecke: 14 km
  • Höhendifferenz: 530 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Parkplatz „Regiohotel am Brocken Schierke“
  • Gehzeit: 04:30 Std.

 

Touren-Steckbrief:  Höllenstieg

  • Strecke: 22 km
  • Höhendifferenz: 830 m
  • Anspruch: schwer
  • Anfangs-/Endpunkt: Bahnhof Steinerne Renne
  • Gehzeit: 07:00 Std.

 

Touren-Steckbrief:  Der Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg

  • Strecke: 23 km
  • Höhendifferenz: 850 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Wanderparkplatz Ilsetal
  • Gehzeit: 07:00 Std.

 

Für kompromissbereite Wandermuffel bietet sich die Möglichkeit, die Auf- oder Abfahrt mit der berühmten Harzer Schmalspurbahn zu erleben.

Der Brockengipfel in verschneiter Winteridylle.
Weißer Winterzauber auf dem Brockengipfel.© adobestock/Florian

2. Entdeckungstour durch das Ilsetal 

Das naturschöne Ilsetal oberhalb von Ilsenburg zählt zu den reizvollsten Tälern des Harzes. Literarisch verewigte Heinrich Heine bereits 1824 die beeindruckenden Klippen, Felsformationen und malerischen Bachläufe in seiner „Harzreise“.

 

Touren-Steckbrief:  

  • Strecke: 13,4 km
  • Höhendifferenz: 373 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Wanderparkplatz Ilsetal
  • Gehzeit: 04:00 Std.

 

Die Wanderung beginnt am Parkplatz des Nationalparkhauses in Ilsenburg und führt kontinuierlich bergauf entlang eindrucksvoller Felsformationen durch das charmante Ilsetal. Schnell erreicht man den Ilsestein, der majestätisch 170 Meter über dem Tal thront. Weiter durch den Nationalpark, der großzügigen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen bietet, gelangt man zu den Ilsefällen.

Vorbei an der Bremer Hütte und durch zauberhafte, verschneite Mischwälder führt der Weg zur Waldgaststätte „Plessenburg“. Dort kann man sich bei einer heißen Schokolade gemütlich aufwärmen. Frisch gestärkt geht es weiter zur Paternosterklippe, die einen herrlichen Ausblick auf die winterliche Landschaft bietet. Auf dem Rückweg passieren wir erneut den Ilsestein, diesmal auf der Oberseite, und kehren schließlich zum Nationalparkhaus zurück.

Verschneite Tannen und wunderschöne Winterlandschaft im Harzer Ilsetal
Die verschneite Winterlandschaft im Ilsetal lädt zum Verweilen und Staunen ein© adobestock/Ohenze

3. Der Wurmberggipfel

Ein lebhafter Bergbach, felsige Aufstiege, geschichtsträchtige Pfade und beeindruckende Panoramablicke – der höchste Gipfel Niedersachsens hat so einiges zu bieten. Von der Talstation der Wurmbergseilbahn folgen wir den Wegweisern der Wanderung 10 entlang der eisig glitzernden Bode.

Wir passieren dabei den unteren und oberen Bodewasserfall im Herzen des Harzer Nationalparks, bis wir schließlich den Wurmberggipfel erreichen. Von hier aus eröffnet sich ein besonders beeindruckender Blick auf den Brocken und die idyllischen Winterwälder des Harzes. Der Abstieg führt uns in Richtung des großen Winterbergs und setzt sich auf dem Harzer Grenzweg fort, der entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze verläuft.

 

Touren-Steckbrief:  

  • Strecke: 12 km
  • Höhendifferenz: 434 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Parkplatz Wurmbergseilbahn
  • Gehzeit: 03:30 Std.

 

Auf dem Wurmberg im Winter. Skifahrer fahren die Skipiste hinunter. Gondeln bringen sie wieder hinauf.
Der Wurmberg ist nicht nur ein perfekter Ort zum Winterwandern, sondern auch das schneesicherste Skigebiet in Norddeutschland.© adobestock/Fotokunst63

Der Wurmberg ist ein begehrtes Winterreiseziel und mit seinen 971 Metern das größte und schneesicherste Skigebiet Norddeutschlands. Ein Tipp, um den Menschenmassen zu entgehen: eine Sonnenaufgangswanderung auf den höchsten Berg Niedersachsens. Das faszinierende Farbenspiel und die Winterkulisse schaffen ein unvergessliches Erlebnis.

 

4. Rundwanderweg um die Teufelsmauer

Die Teufelsmauer eine sich kilometerweit erstreckende Felsformation, ist eine der reizvollsten Wandergebiete im Harz. Von Blankenburg über Weddersleben und Ballenstedt – überall finden wir sie wieder, die markanten Sandsteinfelsen.

Von Blankenburg aus startet der Weg über einen einfachen Natur-Klettersteig – ein Insider-Tipp für sportliche Wanderer. Da es im Winter etwas glatt sein kann, empfiehlt es sich hier Grödel bereitzuhaben. Der verschlungene Pfad führt durch idyllischen Wald, über Klippen und durch schmale Felsspalten vom Großmutter- zum Großvaterfelsen, vorbei an der Gewittergrotte bis zum bekannten Hamburger Wappen.

 

Touren-Steckbrief:  

  • Strecke: 7 km
  • Höhendifferenz: 206 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Parkplatz an der Touristeninformation Schnappelberg
  • Gehzeit: 02:10 Std.

 

Ein besonderes Erlebnis bietet die Einkehr in die Gaststätte „Teufelsmauer“, die sich 500 Meter entfernt befindet und lokale Köstlichkeiten wie Grünkohl mit Harzer Knackern anbietet. Nach dieser Stärkung kann der Rückweg nach Blankenburg angetreten werden.

Die schneebedeckte Teufelsmauer. Eine Sandsteinformation im Harz
Eine Winterwanderung entlang der Teufelsmauer im Harz ist ein echtes Highlight. Die Sandsteinfelsen erstrecken sich kilometerweit durch den Harz und zeigen besonders unter der weißen Schneedecke ihren ganzen Charm.© adobestock/dk-fotowelt

5. Von Klippe zu Klippe im Okertal

Das malerische Okertal befindet sich im nordwestlichen Teil des Harzes. Gezeichnet durch die Oker, deren Wasser sich im Laufe von Jahrmillionen tief in das Gestein geschnitten hat, ist das Gebirgstal geprägt von bizzaren Felsklippen, dichten Waldbeständen und beliebten Kletterfelsen. Auch in der verschneiten, weißen Winterlandschaft bietet eine Wanderung durch das Okertal ein einzigartiges Erlebnis.

 

Touren-Steckbrief:  

  • Strecke: 6 km
  • Höhendifferenz: 280 m
  • Anspruch: mittel
  • Anfangs-/Endpunkt: Parkplatz Gasthaus Romkerhalle
  • Gehzeit: 02:00 Std.
  •  

Vom Romkerhaller Wasserfall führt uns die Wanderung über den kleinen Romke, zur Feigenbaumklippe. Vorbei an der Mäusefalle und der Hexenküche, gelangen wir, gut 600 Höhenmeter über der Oker, schließlich zu einer Gruppe Granitfelsen – den Kästeklippen. Von hier genießt man einen beeindruckenden Ausblick über das schneebedeckte Okertal. Über die Ziegenrückenklippe, vorbei an der Adlerklippe und der Verlobungsinsel im Okertal erreichen wir nach gut zwei Stunden und zurückgelegten 6 Kilometern wieder die Romkerhaller Wasserfälle.

 

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Über die Autorin:

Julika Brücke

Social Media- und Outdoor-Expertin

Seit 2023 ist Julika Brücke für Planet Outdoor und Bergsteiger in den Bereichen Online-Redaktion und Social Media als Werkstudentin tätig. Hier verbindet die Psychologiestudentin ihre Leidenschaft für kreatives Schreiben mit ihrem outdoor-affinen Lebensstil, der sie häufig in die Berge Skandinaviens führt. Ihr Interesse daran, die Magie der Natur in Wort und Bild einzufangen, spiegelt sich nicht nur in ihrer Arbeit wider, sondern findet auch Ausdruck in ihrem eigenen YouTube-Kanal. Julika ist fest davon überzeugt, dass die Natur nicht nur Inspiration, sondern auch ein Heilmittel für die Seele ist.