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Bergwandern
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Wandern Harz : Von Ilsenburg per Heinrich-Heine-Weg auf den Brocken

Anspruch:
mittel
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
23 km
Aufstieg:
850 m
Abstieg:
850 m

Der besonders romantische Brockenaufstieg. Dieser landschaftlich großartige Wanderweg ist Heinrich Heine gewidmet, der mit seinem locker hingeschriebenen Bericht »Harzreise« schon früh Werbung für romantisches Naturerleben machte. Der Weg ist seiner würdig - mit Waldtälchen entlang plätschernder Bäche, steilen Waldhängen und schließlich dem Gipfelrücken und weitem Ausblick ins Vorland.

Beschreibung

Von Ilsenburg zur Roten Brücke

Vom Parkplatz gehen wir – am besten auf dem angenehmen Fußweg westlich neben der Straße – taleinwärts bis zum Waldhotel Ilsetal zum letzten Anliegerparkplatz. Nun leitet östlich von Talstraße und Bach der stark begangene Wanderweg immer mal wieder an Tafeln mit Heine-Zitaten aus der »Harzreise« vorbei, die auf die Lektüre des gesamten Textes neugierig machen. Wir passieren so den Sockel des hoch aufragenden Ilsesteins und gelangen über eine Eisenbrücke nach rechts zur Waldstraße und zum Zanthierplatz. Der Weg führt nun rechts (westlich) des Baches weiter, an einem Wasserbehälter, einem Wehr und zwei Holzbrücken in Richtung Talstraße vorbei. Nach Passieren von eindrucksvollen Hängen mit nach Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichten, aber auch mit neu zügig aufkommendem Wald, bringt uns der Weg über eine dritte Brücke zum Beginn des Talabschnittes mit den Ilsefällen. Hier gehen wir zuerst westseitig oberhalb an den unteren Fällen vorbei bis zu einer Brücke der Talstraße und steigen danach östlich des Baches entlang der deutlich eindrucksvolleren oberen Ilsefälle weiter auf. Die überall im Bachbett und immer mal wieder auch frisch auf dem Weg liegenden Reste umgefallener Bäume machen deutlich, dass hier Unterspülungs- und Alterungsvorgänge ebenso wie gelegentliche Stürme immer wieder neu für Veränderung im Wald sorgen. Das bedeutet für die Wandernden auch mal Herausforderung an Improvisation. Aber diese Walddynamik ist es, die der Nationalpark schützt – und mit der sich wiederum die Natur selber schützt. Der Weg erreicht schließlich flacheres Gelände beim Wegekreuz an der Roten Brücke (Pavillon).

Zu den Hermannsklippen

Unterhalb des Pavillons zweigt der direkte Aufstieg rechts ab und führt über den Bach und danach als teils ausge-waschener steiniger Weg in jungem Wald steiler bergauf zu einer von links heraufkommenden Waldstraße. Diese leitet geradeaus weiter hinauf in Richtung Brockenkuppe zum Wegekreuz Stempels Buche (Wanderhütte). Der weitere Aufstieg schräg rechts aufwärts durch hohen Fichtenwald ist nach all der bisherigen Fülle von hübschen Nahblicken eine Durststrecke. Die endet an der links gelegenen unteren Hermannsklippe (750 m NHN, Aussicht) und dem gleich danach erreichten Wegekreuz.

Über die Trasse des historischen Hirtenstiegs zum Gipfel

Auf der Betonplattenstraße stetig steil ansteigend gewinnen wir zügig an Höhe und erreichen die rechts gelegene Bismarckklippe (898 m NHN, vom Wege rasch mit etwas steiler, aber wenig schwieriger Kletterei erreichbar, tolle Aussicht zum Bruchberg, zum Ecker-Stausee und ins Vorland). Danach bringt die Straße uns zur bereits über 3000 Fuß hoch gelegenen Wanderhütte und dem wenig oberhalb, neben einer fossilen Elektroanlage der Grenztruppen, am Ort einer früheren Hütte als Relikt erhaltenen Eisernen Tisch. Wir steigen weiter in der steilen Schneise, nach wie vor auf den Betonplatten. Aus ihren Löchern lugt Trittrasen und Rostspuren individualisieren ihr Aussehen. Wir überqueren bald die auf die Straße gemalte 1000-Meter-Marke und erreichen wenig später den panoramischen Picknickplatz bei der wenig selbstständigen Bergschulter Kleiner Brocken (3343 ft, 1019 m NHN).Für einige Hundert Meter geht es mit geringerer Steigung, dann wieder steiler und mit Blick auf die zunehmend niedrigeren und von Wind und Raureif und Schneebruch beanspruchten Bäume weiter hinauf. Schon Goethe hat den Überlebenskampf des Waldes in dieser Höhenlage bewundert. Nach der Überschreitung der Gleise der Brockenbahn (bei 1100 m NHN) gewinnen wir mit einem letzten steilen Anstieg und gewöhnlich zuletzt mit deutlich mehr Wind in den Haaren die Gipfelkuppe.

Region

Touren-Charakter

Der landschaftlich abwechslungsreichste Aufstieg zum Brocken, auf dem man/frau den Brocken nicht nur von einem höher gelegenen Startpunkt, sondern ehrlich vom Fuß des Gebirges aus angeht. Das bedeutet zwar eine stramme Tagestour, aber zu jeder Jahreszeit ein starkes Erlebnis (im Winter können gelegentlich Steigeisen nützlich sein).

Ausgangspunkt

Gebührenpflichtiger Parkplatz Ilsetal, beim Nationalpark-Haus und Hochseilgarten

Endpunkt

Gebührenpflichtiger Parkplatz Ilsetal, beim Nationalpark-Haus und Hochseilgarten
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