Wandern Harz: Über den Höllenstieg von Osten auf den Brocken
Der einsame Weg zum großen Berg des Nordens. Der großartige, unbekannte Aufstieg von Osten führt durch weithin urige Waldszenerien. Nur im unvermeidlichen Straßentreten des Gipfelbereichs bedeutet er eine Härteübung, aber damit versöhnen in diesem Teil des Aufstiegs die weiten Ausblicke, die auch im Abstieg über die elf Kilometer lange Strecke noch einmal zu genießen sind.
Über den Höllenstieg
Vom Bahnhof Steinerne Renne folgen wir dem gut ausgeschilderten und erst einmal gar nicht vergessenen Steig, zuletzt originell über die bei Nässe glitschglatten Blöcke südlich entlang vom Bach, zur Gaststätte Steinerne Renne. Die steht mit Gastraum und Terrasse spektakulär direkt oberhalb der Passage des Baches, wo dessen Wasser über Granitplatten zu Tale schießen und eine Brücke hinüberführt.
Von der Gaststätte steigen wir steil hinauf zur Forststraße und gehen auf dieser westwärts. An Häusern und einer Straßenabzweigung vorbei erreichen wir die breite Eschwegestraße (Haltestelle Erdgasbus). Dieser folgen wir 200 Meter nach links, in Richtung Drei-Annen-Hohne, dann zweigen wir nach rechts, westwärts, ab. Auf der festen Straße gehen wir an frisch baumbefreiten Flächen vorbei bis zu einer deutlichen Biegung nach rechts. Hier beginnt der eigentliche Höllenstieg: Ein schmaler Weg führt geradeaus weiter zu einem kleinen Moor.
Wir gehen nach links um das Moor herum und steigen dann im vom Käfer eindrucksvoll gemeuchelten Fichtenwald in per Säge passierbar gewordenem Zickzack steiler an zu einer markanten kleinen Granitklippe mit einer kompakten, schräg gestellten Felsplatte und weiter hinauf zu einem ersten, etwa horizontalen Forstweg. Diesen überschreiten wir und arbeiten uns im Wald steiler hinauf zum zweiten Hangweg, der ebenfalls überschritten wird.
Der Pfad leitet nun neuerdings etwas weiter rechts, nördlich, zuerst in einer Art von grasigen Rinne weiter empor, eventuell improvisiert um neu gefallene Bäume herum, zu einem flachen Bergsattel (links die Kapellenklippe, 927 m). Von hier führt nach rechts im toten Wald ein hübscher schmaler Weg hinauf zu den Brockenkindern (932 m) und dann nach links an einer Skihütte vorbei steil hinab zum Bergsattel Brockenbett (hierher auch ohne zusätzliche Steigung und banaler vom Sattel geradeaus weiter und dann rechts auf dem breiten Glashüttenweg).
Zum Brockengipfel und zurück
Leider ohne zulässige asphaltfreie Alternativen wandern wir von hier auf der Brockenstraße weiter. Sie wurde vom Landkreis erst kürzlich und teils mit Verwendung ortsfremder Steine als Kontrastprogramm zum Nationalpark klotzig ausgebaut und führt am urigen Wald der Nationalpark-Kernzone vorbei, gelegentlich mit Ausblicken zum Winterberg und Wurmberg, südseitig um die Kuppe der Heinrichshöhe herum.
Kurz vor der Bahnlinie mündet von links her, von Schierke, der Aufstieg durch das Eckerloch und direkt an der Bahnlinie der von Torfhaus heranführende Goetheweg. Nach Überquerung der Bahnlinie (mit dem immer wieder beliebten Fotomotiv der altehrwürdigen Züge) leitet die Brockenstraße zur nur mit vereinzelten Krüppelfichten ausgestatteten alpinen Matte der Gipfelkuppe. Nach Passieren des Bahnhofs und der übrigen Gebäude und allerlei Infotafeln und Gedenksteinen wird nach insgesamt lumpigen 3,8 Kilometern ab Brockenbett der Brockengipfel (1141,2 m) erreicht.
Der Rückweg erfolgt auf der gleichen Route. Er erlaubt bei Bedarf noch den Besuch der Brockenkinder und der Kapellenklippe. Und weil in der Gegenrichtung die Landschaft doch deutlich anders aussieht und auch der fortgeschrittene Tag und damit die Beleuchtung und die Farben schon wieder anders sind, schenkt auch der Abstieg neue Eindrücke.
Region
Touren-Charakter
Zwar einige Strecken Straße, aber auch eine Menge auf kleinen Naturwegen und wegen der Mühen allemal – mit Ausnahme der Brockenkuppe und der Brockenstraße – mit übersichtlichem Publikum. Bestens geeignet als autofreie Wanderung; mit dem Erdgasbus lässt sich eventuell die Strecke um 2 x 3 km kürzen.
Beste Jahreszeit
Mai bis Oktober
Ort
WernigerodeAusgangspunkt
Bahnhof Steinerne Renne an der Hauptstrecke der historischen Harzer Schmalspurbahn (HSB)
Endpunkt
Bahnhof Steinerne Renne an der Hauptstrecke der historischen Harzer Schmalspurbahn (HSB)Höchster Punkt
Brocken (1141,2 m)
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.