Die 7 Phasen einer Hüttenübernachtung
Zwischen dem großen Hüttenglück und einer schlaflosen Nacht im Matratzenlager liegt oft nur ein schmaler Grat ... wir stellen euch die 7 Momente einer Hüttenübernachtung vor, die jeder kennt!
Eine Hüttenübernachtung gehört zu den wohl schönsten Momenten, die eine Bergtour zu bieten hat. Viele gehen nur dafür in die Berge. Nach einem langen Wandertag möchte man einfach gerne in einer urigen Hütte sitzen und sich mit den Spezialitäten des Hüttenwirts verwöhnen lassen.
Doch so eine Hüttenübernachtung kann sich auch als tückischer herausstellen, als man zunächst annehmen könnte. Der Komfort ist einfach ein anderer als unten im Tal, und dann sind da ja noch die ganzen anderen Wanderer, mit denen man sich die Hütte auch noch teilen muss ... Wir stellen die 7 typischen Momente einer Hüttenübernachtung vor, damit du garantiert gut vorbereitet bist!
1. Die durchgeschwitzte Ankunft
Von Weitem konntest du sie schon sehen. Dann, nach einem kräftezehrenden letzten Anstieg, ist es endlich soweit: Du stehst schweißgebadet im Licht der Nachmittagssonne und lässt deinen Rucksack auf den Boden fallen. Endlich hat es geklappt, denkst du dir. Die Hütte ist erreicht. Kein Wunder, dass du dich darüber so freust: Schließlich hast du die Übernachtung bereits vor Monaten gebucht, um noch einen Schlafplatz zu erwischen.
2. Das erste Bier auf der Hüttenterrasse
Nach der erfolgreichen Ankunft auf der Hütte ist dein Ziel ganz klar: Die sonnige Panoramaterrasse! Dort sitzt du nun, ausgepowert und glücklich, mit einem (wahlweise alkoholfreien) Kaltgetränk und genießt den Ausblick. Mit dem guten Gewissen, heute nicht mehr zurück ins Tal steigen zu müssen, kannst du endlich entspannen. Kann es ein größeres Glück geben?
3. Die Dusche
In manchen Fällen hält dein Hüttenglück nicht lange an. Nun beschließt du, dass es doch für alle Beteiligten besser wäre, du würdest eine Dusche nehmen. Doch als du dann schon in der viel zu engen Kabine stehst, erwischt es dich eiskalt, im wahrsten Sinne des Wortes: Warmwasser nur gegen Münzeinwurf! Was soll das denn?
Du erinnerst dich daran, dass viele Ressourcen auf einer Berghütte knapp sind, und fügst dich deinem Schicksal. Kalt Duschen soll doch gut für den Kreislauf sein ...
4. Der erste Blick ins Matratzenlager
Noch ein wenig bibbernd von dem wirklich eiskalten Wasser aus dem Duschkopf stolperst du, nun immerhin gut riechend, in das Matratzenlager. Dein Frust ist plötzlich wie weggeblasen: Das urige Zimmer, das dunkle Holz und die alten Fotografien an den Wänden errinnern dich wieder daran, wo du gerade eigentlich bist.
Deine Freude über die Entscheidung, endlich einmal wieder in den Bergen zu übernachten, ist wieder da. Wie lange sie wohl dieses Mal anhalten wird?
5. Das Abendessen
Plötzlich merkst du, dass du ja völlig ausgehungert bist von der langen Wanderung. Also steigst du die knarzende Treppe hinab in den Speisesaal, in dem ein Kachelofen eingeheizt wurde und die anderen Gäste bereits beherzt an ihrenSpinatknödel, den Kasspatzen oder dem Kaiserschmarrn sitzen.
Eigentlich hattest du dir ja vorgenommen, erst einmal eine Weile auf deine Linie zu achten. Nach all der Anstrengung ist die Aussicht auf einen grünen Salat aber nicht gerade reizvoll, deshalb entscheidest du dich doch für ein deftiges Hüttenessen. Das bekommt man schließlich auch nicht alle Tage serviert ...
6. Die Nacht
Nach dem genussvollen Abendessen ist der Tag geschafft und du kannst dir deinen wohlverdienten Schlaf holen. Dachtest du. Nicht nur liegt dir nun das deftige Hüttenessen schwer im Magen - auch laute Schnarch-Geräusche rauben dir den Schlaf.
Kaum fallen dir endlich die Augen zu, klingelt bereits der erste Wecker. Warscheinlich hast du nur 4 Stunden geschlafen. Aber spätestens nach dem ersten Schritt vor die Hüttentür fühlst du dich wieder wach. Die Bergluft erfrischt nämlich fast so gut, wie eine kalte Dusche.
7. Die Erinnerung
Schon am Weg in Richtung Tal ist deine ganze Müdigkeit verschwunden und du fühlst dich glücklich und erholt. Die frustrierende Nacht hast du längst vergessen, als du wieder in die Zivilisation zurückkehrst und merkst, dass du dich deutlich entspannter fühlst als noch am Vortag.
"Das war ja ganz wunderbar ... wann fahren wir wieder hoch?", rufst du deinem Bergbuddy mit tiefen Augenringen noch hinterher, als ihr euch voneinander verabschiedet. So ein Hüttenbesuch kann schon schön sein ...