Die Lieblingstour von Martin Fiala: Überschreitung der Marchspitze in den Allgäuer Alpen
Wir haben das Ski-Ass Martin Fiala nach seiner Lieblingstour gefragt. Wo der einstige Skicross-Profi und Outdoor-Fotograf seine intensivsten Gipfelmomente erlebt, verrät er uns hier.
Jeder, der gerne draußen unterwegs ist, hat eine bestimmte Lieblingstour. Auch bei bekannten Gesichtern aus dem Berg- und Skisport ist das der Fall. Mal ist es ein Gipfel mit grandioser Aussicht. Mal eine Wanderung, mit der man besondere Erinnerungen verbindet. Wir haben Profibergsteiger, Skifahrer und weitere Promis aus der Outdoor-Welt nach ihren Lieblingstouren gefragt. So auch Martin Fiala.
Martin Fiala gehört zu den Menschen, denen eine Erfolgskarriere allein nicht genug zu sein scheint. Nachdem er jahrelang als Skirennfahrer und Skicross-Athlet zahlreiche Erfolge feiern konnte, darunter eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, betätigt er sich inzwischen auch als Outdoor-Fotograf.
Gerade in seiner Wahlheimat, der Allgäuer und Lechtaler Alpen, scheint sich der gebürtige Tschechoslowake besonders wohl zu fühlen. So wundert es nicht, dass seine Lieblings-Sommertour auch genau hier gelegen ist: die Überschreitung der Marchspitze von der Hermann von Barth-Hütte aus.
Das sagt Martin Fiala:
"Die Überschreitung der Marchspitze, die mit 2.609 Metern nach dem Großen Krottenkopf (2.656 m) und der Urbelskarspitze (2.632 m) der dritthöchste Gipfel der Hornbachkette ist, gehört landschaftlich, aber auch bergsteigerisch zu einem der Highlights in den Allgäuer Alpen. Die Tour wird am besten von der Hermann von Barth Hütte angegangen, alternativ können die Zustiege durch das Bernhardstal oder durch das Höhenbachtal in Betracht gezogen werden.
Ich bevorzuge den Zustieg von Elbigenalp - 1.039 m - durch das Bernhardstal, hinauf in das Birgerkar - ca. 2.200 m und in die Putzerscharte - 2.391 m. Die Putzerscharte ist zwischen dem Nordgrat der Hermannskarspitze und dem Südgrat der Marchspitze gelegen, hier startet die eigentliche Überschreitung der Marchspitze.
Die Schwierigkeiten am Südgrat der Marchspitze überschreiten nicht den III-. UIAA Grad. Die Schlüsselstelle stellt das Abklettern einer ausgesetzten Passage von einem Türmchen ca. in der Mitte des Grates dar. Der Fels in den Kletterpassagen ist ordentlich, zwischendurch gilt es, auch einige Schrofenbänder mit losem Gestein zu überwinden.
Die Aussicht vom Gipfel der Marchspitze ist beeindruckend. Im Osten reihen sich die Gipfel der Hornbachkette aneinander, im Süden dominieren die Lechtaler Alpen, und im Westen locken der Hermannskarsee zu einem Bad und der schöne Nordgrat des Großen Krottenkopfes zu einem weiteren Abenteuer. Im Norden erstreckt sich die Aussicht bis in das Allgäuer Voralpenland. Der Abstieg zum Hermannskarsee erfolgt über den Westgrat der Marchspitze.
Von hier besteht die Möglichkeit, über die Schafscharte - 2.320 m - auf dem Aufstiegsweg abzusteigen. Alternativ kann man vom Hermannskarsee in Richtung Krottenkopfscharte queren und folgend nördlich des Ochsenkopfs vorbei an der Karalm in das Bernhardstal und nach Elbigenalp abzusteigen."
Die Überschreitung der Marchspitze im Detail
Die Marchspitze ist ein beeindruckender und äußerst exponierter Berg in den Allgäuer Alpen. Die Besteigung erfolgt auf anspruchsvollen und ausgesetzten Steigen, die bergsteigerisches Können und die Beherrschung von Kletterstellen im unteren III. Schwierigkeitsgrad erfordern. Dafür lockt mit der Hermann von Barth-Hütte eine urige Einkehrmöglichkeit und die Aussicht auf einen wenig begangenen Gipfel, auf dem man noch echte Bergromantik erleben kann.
- Region: Allgäuer Alpen
- Schwierigkeit: schwer
- Höhenunterschied: 1300 Hm
- Dauer: 8-10 Stunden ab dem Parkplatz in Elbigenalp