HOCHTOUR

Faszination Gletscher - Sicherheit auf Hochtour

Die höchsten Gipfel in den Alpen üben eine besondere Anziehung auf Bergsteiger aus. Aber Eis und Firn stellen den Alpinisten vor neue Herausforderungen. Wir sagen Ihnen, wie Sie sicher am Gletscher unterwegs sind.

Titelbild Gletscher
Sicher unterwegs am Gletscher - mit planetoutdoor gewusst, wie!© ARochau - stock.adobe.com

Gletscher gehören zu den anspruchsvollsten Geländeformen, die das Hochgebirge zu bieten hat. Wer in Eis und Firn unterwegs ist, hat ohne Basiswissen ganz schnell sein Limit erreicht. Eine Tour im Hochgebirge erfordert neben Trittsicherheit, alpiner Erfahrung und Schwindelfreiheit zudem eine gute körperliche Verfassung und ganz besonders Übung im Umgang mit Steigeisen und Pickel.

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Die Krallen ausfahren!

In Eis und Firn sind Steigeisen und Pickel das Handwerkszeug des Alpinisten. Für Einsteiger ist das Gehen mit Steigeisen anfangs etwas ungewohnt. Durch eine breitbeinige Gehtechnik verhindert man, dass sich die scharfen Zacken der Eisen am Hosenbein verhaken und schlimme Stürze verursachen.

In flachem oder mäßig steilem Gelände ist die Vertikalzackentechnik gefragt. Dazu dreht man die Fußspitzen seitlich abwärts – so erhalten alle Zacken (von der Schuhsohle nach unten gehend) optimalen Griff. Eine hüftbreite Beinstellung gilt als optimal.

In steilerem Gelände (ab 35 Grad) steigt man auf die Frontalzackentechnik um (von der Spitze nach vorne zeigend). Dabei ruht das Körpergewicht auf den Frontalzacken der Steigeisen, die ins eisige Element gesetzt werden. Grundsätzlich gilt im Eis das gleiche wie auch beim Bergwandern: Besser viele kleine anstatt wenige lange Schritte machen.

Der Pickel verleiht beim Gehen im Eis zusätzlich Halt und Stabilität. Die Länge des Pickels sollte so gewählt werden, dass die Pickelspitze den Boden berührt, wenn man das Eisgerät mit hängendem Arm in der Hand hält. So kann der Pickel seine Aufgabe als »Spazierstock« oder als Sondiergerät nach versteckten Spalten wahrnehmen. In steilerem Gelände wird er am Pickelkopf oder über die Handschlaufe gegriffen, dabei unterstützt er als »Stützpickel« bei der Vertikalzackentechnik.

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Das Seil, die Lebensversicherung!

Generell sollte man bei Gletscherbegehungen immer angeseilt unterwegs sein. Ausnahmen gibt es nur, wenn der Gletscher blank (aper) ist und so die Gletscherspalten offensichtlich sind. Spalten verbergen sich überall dort, wo der Gletscher seine Fließgeschwindigkeit verändert, also an Kanten, Kuppen, Kurven, Rändern und Zungen.

Spalten auf einem frisch verschneiten Gletscher zu erkennen erfordert Übung und Erfahrung; häufig erkennt man sie durch Einsenkungen im Schnee oder als dunklere Streifen.

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