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Wandern in der Schwäbischen Alb: Wimsener Höhle und Zwiefalter Ach

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
60 m
Abstieg:
60 m

Der Luftkurort Hayingen, ein ruhiges Landstädtchen, liegt auf der Albhochfläche. Die Bautätigkeit der Äbte des Klosters Zwiefalten ist augenfälliger: Außer der großen Anlage des Klosters Zwiefalten mit der barocken Klosterkirche (18. Jh.) liegen an der Wanderstrecke das als Sommersitz der Äbte errichtete Schloss Ehrenfels (18. Jh.) und die barocke Magnuskapelle in Gossenzugen. 

Information

PKW: Von Ulm auf der B 311, von Reutlingen auf der B 312 oder von Sigmaringen auf der B 32 und B 311 nach Zwiefalten; großer Parkplatz nahe der Klosterkirche.

BUS: Von der Haltestelle am Klostertor (Peterstor) nach Hayingen, Haltestelle Zwiefalter Straße: entweder reguläre Linie Riedlingen–Bad Urach oder Lautertal-Freizeitbus Zwiefalten– Hayingen–Münsingen (nur Anfang Mai bis Mitte Okt., So und Feiertag).

Beschreibung

Die Wanderung von Hayingen zur Wimsener Höhle führt uns vorbei an vielen romantischen Quellen und der Burgruine Alt-Ehrenfels. An der Wimsener Höhle angekommen, erwartet und glasklares Wasser und beeindruckendes Höhlengestein.

Von Hayingen durch das Glastal zur Wimsener Höhle

Von der Bushaltestelle in Hayingen gehen wir entlang der Ortsdurchfahrt weiter, halten uns an einer Straßengabelung geradeaus in die Ehestetter Straße in Richtung Reutlingen (Markierung: rotes Dreieck, HW2) und biegen links ab in die Straße Auf der Bleiche. Nach rechts führt der Wendelinusweg hinauf zum Ortsrand, wo neben der links abzweigenden Straße in Richtung Aichstetten/Pfronstetten ein Fußweg bergab führt, vorbei an der ausgedehnten Wacholderheide Digelfeld zur Rechten.

An der unscheinbaren Hayinger Brücke wenden wir uns nach links (Markierung: rotes Dreieck, HW2) über einen Wanderparkplatz mit Grillstelle und gehen im engen, bewaldeten Glastal bequem talabwärts; der Name geht vermutlich auf eine längst verschwundene Glashütte beim Lämmerstein zurück. Das Tal knickt links ab – linker Hand die Bärenhöhle, kurz darauf rechts die Glashöhle –, und der Weg führt an der Quelle des Hasenbachs unterhalb der Felswand des Lämmersteins sowie an der oberhalb einer Weggabelung sitzenden Burgruine Alt-Ehrenfels vorbei.

In einer felsigen Engstelle bildet der Hasenbach einige Becken und wenig später ist zur Rechten im nun breiteren Tal das bewohnte, nicht zugängliche Schloss Ehrenfels zu sehen, das als Sommersitz der Äbte des Klosters Zwiefalten errichtet wurde. Wir folgen der Schlosszufahrt, biegen vor dem Schloss links ab und erreichen einen Parkplatz, die Wimsener Höhle und den ehemaligen Mühlenhof Wimsen, heute die für Forellengerichte bekannte Gaststätte »Friedrichshöhle«; das einstige Mühlengebäude nebenan wurde zum Veranstaltungsraum ausgebaut.

Die Geschichte der Wimsener Höhle

Offiziell handelt es sich bei der Wimsener Höhle um die nach dem ersten württembergischen König (Anfang 19. Jh.) benannte Friedrichshöhle. Üblich jedoch ist die erheblich ältere, vom Mühlenhof Wimsen abgeleitete Bezeichnung Wimsener Höhle für die einzige ganzjährig aktive Flusshöhle der Schwäbischen Alb. Etwa 600 Liter klares Wasser strömen pro Sekunde aus dem Höhlenportal der Wimsener Höhle und fließen als Zwiefalter Ach zur Donau. Mit einem flachen Stocherkahn kann man die etwa 70m lange Wimsener Höhle befahren.

Im Tal der Zwiefalter Ach über Gossenzugen nach Zwiefalten

Links der Zwiefalter Ach folgen wir einem Weg (Markierung: rotes Dreieck, HW2) durch einen engen und felsigen Talabschnitt, die Wimsener Klamm, passieren einen Grillplatz und eine Fischzuchtanlage, wo sich das Tal weitet. In Gossenzugen überqueren Sie die Ach, in der hier ein »Abkühlungsbereich« mit einem Geländer abgegrenzt wurde, und erreichen eine Gaststätte am Ortsbeginn Zwiefalten, die Forellengerichte anbietet.

Im Ort überqueren wir nach links die in Richtung Hayingen führende Straße und betreten dann durch eine Tordurchfahrt den Klosterbezirk des Klosters Zwiefalten. Mitten in der Einöde erfolgte an einer Stelle, an der drei Täler zusammenlaufen, Ende des 11. Jh. die Gründung des ursprünglich Zwiefalterach genannten Benediktinerklosters. Im Zuge einer Neugliederung Südwestdeutschlands durch Napoleon Bonaparte wurde die Abtei im Jahr 1803 säkularisiert (aufgelöst) und in das Herzogtum Württemberg eingegliedert. In den Klostergebäuden wurde eine Heil- und Pflegeanstalt eingerichtet, die im 20. Jh. zu einem Psychiatrischen Krankenhaus ausgebaut wurde.

Mitte des 18. Jh. wurde die romanische Kirche ersetzt durch das erheblich größere, doppeltürmige Münster »Zu unserer Lieben Frau von Zwiefalten«. Der Kreuzaltar enthält ein spätgotisches Gnadenbild. Den Neubau im damals modischen und kostspieligen Stil des Barock führte der Münchner Baumeister Johann Michael Fischer durch, die Deckenbemalung erfolgte durch Franz Joseph Spiegler aus Wangen (Allgäu), und der Stuckateur Johann Michael Feuchtmayer sorgte für die Ornamentik. Geradeaus gehen wir an der Klosterkirche vorbei, verlassen den Klosterbereich nach rechts durch das Peterstor und kehren auf der Ortsdurchfahrt zum Parkplatz zurück.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung durch felsiges Tal zur Wimsener Höhle, einer Flusshöhle; nur ein kurzer Anstieg in Hayingen; auf Straßen in Hayingen und Zwiefalten; auf Fußweg an der Straße, auf Wald- und Wirtschaftsweg.

Beste Jahreszeit

Frühling, Herbst, Sommer

Ausgangspunkt

Hayingen

Endpunkt

Wie Ausgangspunkt

Hütten

Gaststätten in Hayingen und Zwiefalten, u. a. Brauereigaststätte; bei der Wimsener Höhle die Gaststätte Friedrichshöhle.

Information

Mitte des 13. Jh. wurde die Stadt Hayingen an einer Straßenkreuzung angelegt, denn die Stadtgründer, die Herren von Gundelfingen, versprachen sich dadurch wirtschaftlichen Aufschwung für ihre Herrschaft. Von der Stadtmauer ist nur noch ein geringer Rest erhalten.

DER LORETTOHOF: An der Straße Zwiefalten–Hayingen steht in Aussichtslage der Lorettohof, ein Ziegenhof, mit Käserei, Holzofenbäckerei und Hofladen; Bewirtung mit hofeigenen Produkten sowie Kaffee und Kuchen bei schönem Wetter im Garten; für Kinder viel Auslauf und kleiner Spielplatz (Fr, Sa, So und Feiertage ab 14 Uhr). DAS NATURTHEATER HAYINGEN: Alljährlich zwischen Anfang Juli und Anfang September wird im Naturtheater, das im bewaldeten Hayinger Tal eingerichtet wurde, ein volkstümliches Theaterstück aufgeführt. Gespielt wird jeweils am Samstagabend und am Sonntagnachmittag (Tel. 07386/286, www.naturtheater-hayingen.de).

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.