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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wanderung Dolomiten: Cristallino di Misurina

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
1120 m
Abstieg:
1120 m

Im Schatten des Cristallo. Der Cristallino di Misurina ist vor allem Kulissenberg, seltener Tourenziel. Wer vom Ufer des seichten Dürrensees hinaufschaut zum Cristallo-Massiv, ist erst einmal beeindruckt von Form und Masse der drei Hauptgipfel, dem links anschließenden Zackengrat mit dem Cristallino gehört der zweite Blick.

Gipfelrast am Cristallino di Misurina; Piz Popena, Monte Cristallo (3221 m) und Cima de Meso schauen zu.wandern, mittel
Gipfelrast am Cristallino di Misurina; Piz Popena, Monte Cristallo (3221 m) und Cima de Meso schauen zu.© Eugen E. Hüsler, Manfred Kostner
Beschreibung

Wer den Cristallino di Misurina besteigt, braucht keinen Massenansturm zu fürchten; in den Felsen über dem Val Popena auta ist man meistens allein. Allein mit den Spuren der Vergangenheit, die hier fast überall präsent sind – nicht zufällig, verlief die Frontlinie im Ersten Weltkrieg doch quer über das Cristallo-Massiv. Ein kunstvoll angelegter, heute allerdings weitgehend verfallener Serpentinenweg führte aus dem Val de le Barache bis an den Gipfelgrat. Den betrat 1884 als Erster ein berühmter Alpinist: Paul Grohmann, der aus Wien stammende Pionier des Dolo­miten-Bergsteigens.

Durchs Val Popena auta

Die Gipfeltour beginnt als Talwanderung und führt von der Straßenbrücke (1659 m) ins malerische Val Popena auta. Aus dem Sandsträßchen wird bald ein Wanderweg, der mal neben dem, dann wieder im Geröllbett des meist ausgetrockneten Popena-Bachs verläuft. Markierungen und Steinmänner geben die Richtung vor. Nach und nach lichtet sich der Wald, und im Talhintergrund tauchen die markant geschichteten Cianpanis de Popena (2479 m) und der Corno d’Angolo auf. Knapp oberhalb der 2000-Meter-Höhemarke – der Weg verläuft hier zwischen Latschenfeldern – folgt eine Verzweigung (Tafeln).

Zum Gipfel

Hier biegt man rechts ab auf den alten Militärweg, der über ein paar Schleifen in den von gewaltigen Mauern umstandenen Kessel des Val de le Barache ansteigt, wo man – nomen est omen – Reste ehemaliger Unterkünfte entdeckt. Im Zickzack geht’s hinauf gegen den Felsfuß, anschließend rechts in die markante Geröll- und Blockschlucht. In ihr, gelegentlich die Hände zu Hilfe nehmend, aufwärts, dann links zu einem Geländesporn, von dem sich ein besonders schöner Blick auf die »Hummerschere« des Campanile Dibona und der Guglia di Val Popena bietet. Die Spur leitet zurück in den Graben, in dem man sich zwischen Bergsturztrümmern mühsam hinaufarbeitet, bis links eine Wegtrasse sichtbar wird. Sie leitet hinaus in die Südflanke des Cristallino di Misurina. In der Folge wechseln leichte Kletterstellen ab mit Geröllstrecken; dazwischen ist der Steig auf kürzeren Abschnitten recht gut erhalten. Vorbei an verfallenen Unterständen und Geschützkavernen gewinnt man schließlich die Kammhöhe. Rechts an einer Scharte vorbei zum Hauptgipfel des Cristallino di Misurina (2775 m). Die Aussicht ist ein packender Mix von nah, fern und tief. Blickfang über dem Circo del Cristallo sind die drei Hauptgipfel des Massivs, der Piz Popena, der Monte Cristallo (3221 m) und die Cima de Meso; bezaubernd der Tiefblick auf den grün schimmernden Dürrensee. – Abstieg nur auf dem Anstiegsweg!

Touren-Charakter

Recht anspruchsvolle Gipfeltour, Anstieg aus dem Val del le Barache teilweise weglos mit kurzen Kletterstellen (I), viel Geröll

Ausgangspunkt

Ponte Val Popena auta (1659 m) an der Straße Schluderbach - Misurina

Endpunkt

Ponte Val Popena auta (1659 m) an der Straße Schluderbach – Misurina

Route

Gesamt 6 Std.; Aufstieg 3.30 Std., Abstieg 2.30 Std.

Höchster Punkt

Cristallino di Misurina (2775 m)

Information

Markierung Markierter Weg ins Val Popena auta, dann Steinmännchen und verblasste rote Punkte

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