JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Zur Veste Schaumburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Burgruine hoch überm Murnauer Moos. Kaum einer kennt die Burgruine der Veste Schaumburg über Ohlstadt. Es ist auch nur ein kurzer Weg dort hinauf, aber gerade in den Nachmittagsstunden ist die Aussicht von dort über das Murnauer Moos unbeschreiblich schön.

Beschreibung

Wir starten an der Kirche St.Laurentius in Ohlstadt und wandern auf der Hauptstraße dorfeinwärts in südöstlicher Richtung. An der nächstgrößeren Wegverzweigung wenden wir uns nach rechts in die Heimgartenstraße und folgen ihr weiter bergauf. Die Heimgartenstraße biegt bald scharf nach links ab, wir bleiben geradeaus – der Weg wird zur Wankstraße. Sie führt zu

einem kleinen Wanderparkplatz an der Kaltwasserlaine. Hier weisen bereits viele Wanderwegschilder in Richtung Heimgarten. Diese ignorierend, queren wir den Bach und bleiben dann geradeaus auf dem Feldweg, der über die Wiesen führt. Der Weg steigt gemächlich an. Wir genießen die weite Sicht auf die nahen Werdenfelser und Ammergauer Berge. Schließlich nähern wir uns vielen sehr großen Fichten, die, weil sie doch in größerem Abstand zueinander stehen, Platz genug hatten, um als breite Solitärbäume zu wachsen.

Hier stoßen wir auf einen querenden Wanderweg und folgen ihm nach links. Nach gut 200Metern können wir einen kleinen Abstecher zur Kriegergedächtniskapelle unternehmen. Von dort geht es dann weiter in Wanderrichtung, bis wir am höchsten Punkt der Wiese, auf der im Winter ein kleiner Skilift betrieben wird, auf einen Pavillon treffen. Unter dem schützenden Dach wird die Ohlstädter Bobfahrgeschichte erklärt: In den 1950er-Jahren gab es an dieser Stelle eine erste kleine Bobbahn. Das erklärt dann auch die eigenartigen Einkerbungen und Kurven, die wir zuvor schon in der Wiese bemerkt haben. Immerhin fand im Winter 1968 die erste Deutsche Meisterschaft im Bobfahren in Ohlstadt statt.

Am Waldrand folgen wir nun der Beschilderung zu den Kaltwasserfällen und steigen auf einem schmalen Pfad etwas abwärts zum Bach, der Kaltwasserlaine. Wir folgen dem Wanderweg entlang des Bachs nach rechts; die Schilder zu den Kaltwasserfällen weisen uns den Weg. Nach einem Murenabgang im Winter 2013/14 war dieser Weg teilweise gesperrt, und es gibt Überlegungen, ob man ihn auf die andere Uferseite verlegt. Egal über welche Bachseite man schließlich aufwärtssteigt – an den Wasserfällen rauscht und plätschert das Wasser zwischen großen Steinen zu Tal. Mithilfe einer kleinen Brücke kann man trockenen Fußes von einer Seite auf die andere wechseln. Bachaufwärts gesehen, folgen wir an seiner linken Seite nun der Beschilderung zum Heimgarten steil über einige Stufen aufwärts. So treffen wir wieder auf eine breitere Forststraße, diese werden wir später für den Abstieg benutzen. Zunächst wenden wir uns auf ihr nach rechts und wandern nun ein gutes Stück oberhalb der Kaltwasserlaine bis zur nächsten, nach links führenden Abzweigung, die mit »Veste« ausgeschildert ist. Über viele Wurzeln steigen wir nun auf einem deutlich schmäleren Weg zu einem großen, frei stehenden Felsblock. Bei näherem Hinsehen wundert man sich, wie man es hier ohne Kletterseil hinaufschaffen soll, vor allem weil man einige Karabiner und Haken in den Steilwänden entdecken kann. Wir müssen den Felsblock aber nur etwas nach links umrunden, dann ist es leichter als gedacht – ein schmaler Pfad ist in den Fels gehauen und Stufen führen zum ehemaligen Burgenstandort hinauf. Inzwischen zeugen nur noch eine geebnete Fläche und der in den Fels geschlagene Zugang von der einstigen Burg, die mit sage und schreibe fünf Namen überliefert ist: Schaumburg, Schauenburg, Scovenburg, Scoynburg und Schuvenburg …

Oben erwartet uns dann eine kleine Rastbank unter dem Gipfelkreuz, von der wir die wunderbare Aussicht über Ohlstadt und das Loisachtal genießen dürfen. Das weite Murnauer Moos liegt vor uns, die Stadt Murnau mit dem Staffelsee grüßt von rechts herüber. In unserem Rücken bauen sich mächtig der Illingstoa und der Heimgarten auf – diese Gipfelziele haben wir heute mal anderen Bergsteigern überlassen. Im Boden finden wir einige tiefere Löcher, die nur durch ein etwas wackeliges Geländer geschützt sind. Welchen Zweck die manchmal als Geheimgang bezeichneten höhlenartigen Gänge in dem Burgfelsen wirklich hatten, müsste erst eine genaue wissenschaftliche Untersuchung klären. Außerdem können wir einige wenige Mauerreste der einstigen Veste erkennen.

Nach einer verdienten Pause steigen wir vom Felsen hinunter und laufen das Stück bis zur größeren Forststraße zurück. Dieser folgen wir jetzt nach rechts. Der restliche Rückweg ist nun sehr simpel und auch am Spätnachmittag für Wanderer gut zu schaffen: Wir bleiben einfach auf der breiten Forststraße. Diese mündet erneut in eine größere Straße; nun müssen wir nach links, weiter bergab, und kurz darauf verlassen wir an einem Wanderparkplatz den Wald und wandern auf die ersten Häuser von Ohlstadt zu. Wir sind nun wieder in der Heimgartenstraße. Wenn wir dieser abwärts durch den Ort folgen, ist es bis zur Ohlstädter Kirche nicht mehr weit.

Touren-Charakter

Wanderung auf breiten Wegen und kleineren Pfaden. Das letzte Stück führt teilweise über glatte Steine auf den Burgfelsen. Leichte Trittsicherheit erforderlich. Achtung! Oben gibt es tiefe Löcher im Boden, die nur mit einem sehr niedrigen Geländer vor dem Absturz schützen.

Ausgangspunkt

Kirche St.Laurentius in Ohlstadt

Endpunkt

Kirche St.Laurentius in Ohlstadt

Die Veste Schaumburg1096 war Rudolf von Ovelstad (= Ohlstadt) erster Besitzer der Veste. Ab 1414 gehörte sie den Herren von Kammer aus dem heutigen Hohenkammer nördlich von München, die im Streit mit den Münchnern lagen. Sie wurde zerstört und diente einem Straßenräuber namens Schneeberger als Unterschlupf. Der Räuber wurde in Murnau geköpft, und die Burg verfiel.

Einkehr

Unterwegs keine, erst am Schluss mehrere Möglichkeiten in Ohlstadt

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