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Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Zur Gröbl-Alm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
60 m
Abstieg:
60 m

Flower-Power am Weg ins Graswangtal. Die Gröbl-Alm ist als Ausflugsziel nicht unbekannt, aber kaum einer weiß, was für eine entspannende Wanderung durch eine faszinierende Moorlandschaft dorthin führt. Die Alm liegt zwischen Ettal und Schloss Linderhof im Graswangtal.

Beschreibung

Wasser, marsch

Wir starten an der Ettaler Mühle und folgen dem Wanderschild »Graswang über den Sonnenweg«. Dafür biegen wir gleich nach der Querung des kleinen Mühlbachs nach links auf den schmalen Wanderweg ein, der uns ins Ammermoor führt. Der Bach neben uns mit glasklarem Wasser heißt bereits Ammer, denn wir befinden uns im Quellgebiet des Flusses, der dem Ammersee seinen Namen gibt.

Hier im Ammermoor tritt an vielen Stellen Wasser in Quelltöpfen an die Oberfläche, sammelt sich zu Bächen und macht sich dann auf den Weg nach Norden. Kurz vor Oberammergau vereinen sie sich alle großen und kleinen Bäche zum Fluss Ammer, die übrigens nach dem Ammersee nur noch Amper genannt wird.

Wohltat für alle Sinne

Wir folgen diesen von einer üppigen Blumenlandschaft gesäumten Bächen und queren dann geradeaus die größere Ammer. Wer jetzt aufmerksam die Bäche ansieht, stellt fest, dass kleinere Quellbäche unter größeren hindurchgeleitet werden. Gleich nach der Brücke folgen wir dem Naturwunder weiter, tauchen mit jedem Schritt tiefer ins Ammermoor ein und freuen uns über die Feuchtwiesen mit ihrer einzigartigen Pracht. Dazu kommt die wunderbare Bergwelt der Ammergauer Alpen – eine Wohltat für alle Sinne.

Schließlich mündet unser Wanderweg in einer kleinen Teerstraße, von der wir geradeaus bei einem kurzen Abstecher nochmals einen Quelltopf besuchen können – an den Blubberblasen erkennt man das aufsteigende Wasser. Zurück an der Straße setzten wir dann unsere Wanderung in westlicher Richtung ins Graswangtal hinein fort.

Einkehr unter Blumen

Für ein paar Meter gibt es parallel zur Straße einen Wanderweg. Danach queren wir die Straße nach rechts und sind wieder völlig autofrei unterwegs. Im Hochsommer umschwirren uns Libellen, und wir freuen uns über die abwechslungsreichen Feuchtwiesen. Mit einem Bestimmungsbuch lassen sich die verschiedenen Blumen und Pflanzen einordnen und benennen.

Vorbei am einsam gelegenen Bauernhof Rahm gibt nun der Berghang den Weg vor. Einige wenige Abschnitte spenden Schatten. Dann sehen wir bereits vor uns die Kirche von Graswang und folgen kurz darauf nach links der Beschilderung zur Gröbl-Alm. An der Ortsdurchgangsstraße werden wir noch ein Stück nach rechts geleitet, dann geht es wenige Meter hinauf zur weithin sichtbaren Alm, die die Größe einer ausgewachsenen Gaststätte besitzt. Die Terrasse ist im Sommer ein einziges Blumenbeet, und die Aussicht über das Graswangtal auf die umliegenden Berge ist ebenfalls wunderschön. Falls das Wetter einmal nicht so mitspielt, gibt es sogar eine überdachte Terrasse, auf der typisch bayerisch-deftige Gerichte serviert werden.

Nach Dickelschwaig

Nach der Einkehr machen wir uns auf den Rückweg. Dafür geht es wieder hinunter zur Ortsdurchgangsstraße, und dieses Mal folgen wir ihr nach links. Wir passieren den Dorfplatz, um den sich ein paar wunderbare alte Holzbauernhöfe gruppieren. Genau auf Höhe der Kirche biegen wir nach rechts in einen Feldweg ein und folgen der Beschilderung nach Ettal über Dickelschwaig. Nach wenigen Schritten queren wir die Linder, einen kleinen Fluss, der sich meist nur als trockenes Kiesbett präsentiert. Wir wandern auf Dickelschwaig zu, das durch seine auffällig mit einer Zwiebelhaube geschmückten Gertrudiskapelle gut zu erkennen ist. Ansonsten besteht die Einöde nur aus einem ehemaligen Forsthaus, wobei die umliegenden Wiesen für wissenschaftliche Forschungen zur Klimaveränderung in den Alpen untersucht werden.

Durchs Ammermoor

Der Feldweg bringt uns zum Wald, in dem wir an einem kleinen Unterstand vorbei dem Weg weiter nach links folgen. Auf dem Hauptweg in östlicher Richtung wandernd, genießen wir die kühle Waldluft. Auf halbem Rückweg liegen links an unserem Weg noch weitere Ammerquellen, die jedoch schwer zugänglich sind. Bis zur Staatsstraße wandern wir am Fuß der Notkarspitze entlang auf einem völlig flachen Weg dahin.

Zum Abschluss wollen wir noch einmal durch das Ammermoor, deshalb queren wir die Straße und sofort danach ein Bächlein. Dann bringt uns der Wanderweg an die größere Ammerbrücke, die wir vom Hinweg bereits kennen. Nun geht es die letzten zehn Minuten auf bekanntem Weg zurück zur Ettaler Mühle, im Übrigen eine sehr zu empfehlende Möglichkeit zur Einkehr mit einem gemütlichen Biergarten.

Touren-Charakter

Etwas längere Wanderung auf ebenen, guten Wanderwegen mit wenig Schatten. Ganz wichtig: im Sommer unbedingt Mückenschutz mitnehmen!

Ausgangspunkt

Parkplatz Ettaler Mühle

Endpunkt

Parkplatz Ettaler Mühle

Königliche Wanderfreuden

Die größte Sehenswürdigkeit im Graswangtal ist Schloss Linderhof, das kleinste der König-Ludwig-Schlösser. Statt einer Rundtour können wir die Wanderung ab Graswang noch bis zum Schloss Linderhof fortsetzen: Dafür wandert man von der Alm zunächst ein Stück zurück und folgt dann der ursprünglichen Wanderrichtung, also der Verlängerung des Sonnenwegs. Entlang des Kohlbachs erreichen wir so Schloss Linderhof, wo wir nach der Besichtigung in den Bus steigen und zum Ausgangspunkt zurückfahren (5 km, 130 Hm, 1.30 Std.).

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.