Wandern Zugspitz Region: Von Lähn zum Plattberg
Nördlich von Bichlbach und Ehrwald ragen drei markante Berggipfel auf. Am Plattberg, dem mittleren Gipfel, geht es deutlich ruhiger zu als am benachbarten Daniel. Besonders reizvoll ist diese Tour im Frühsommer, wenn die üppigen Wiesen blühen.
Von Bahnhof in Lähn wandert man über die Gleise und über Wiesen zu einer ersten Wegverzweigung. Dort wendet man sich nach rechts in Richtung Plattberg. Nach der nächsten Kreuzung wird der Weg erst schmaler und wird dann zum Steig. Dieser zieht nun in einigen Serpentinen über Wald- und Wiesengelände bergan, passiert einige Hütten und gelangt zur Fahrstraße, die zur Bichlbacher Alm führt. Dieser folgt man nach links, verlässt sie aber gleich wieder an der nächsten Kehre. Kurz danach kommt man wieder zur Straße, die man ein wenig oberhalb abermals quert. Der Weg wird nun etwas steiler und zieht über den bewaldeten, engen Rücken zum Farenegg (2:00 Std.) und weiter zu einem Wegweiser.
Hier folgt man nicht den verlockenden, nach rechts führenden Markierungen am Alpenrosensteig nach Lermoos, sondern wandert, den spärlichen rot-weißen Markierungen folgend, über den nun wieder flacheren Rücken bergauf. Orientierungspunkt ist dabei der steilere Grasrücken, der vom Grat herabzieht. Dieser Abschnitt ist während der Blumenblüte im Frühsommer besonders schön. Der letzte Aufschwung vor dem Grat ist nun wieder etwas steiler, aber problemlos erreicht man über einige Serpentinen den Grat in der Nähe des Pfuitjöchle (3:00 Std.). Hier folgt man den wieder deutlichen rot-weißen Markierungen nach links in Richtung des schon seit Langem sichtbaren Gipfelkreuzes.
Zu Beginn ist der Grat ein wenig felsig und an zwei Stellen mit einem Drahtseil versichert, wenig später wird er wieder deutlich blumenreicher, dafür aber steiler und erfordert ebenfalls etwas Vorsicht. Bald schon steht man am großen Gipfelkreuz auf dem Plattberg (3:30 Std.) und genießt die wunderbare Aussicht. Sie reicht nach Süden bis weit in die Lechtaler Alpen hinein, im Norden begeistern die vielen einsamen Gipfel der Ammergauer Alpen. Ebenfalls eindrucksvoll ist der Tiefblick auf den Plansee.
Der Abstieg erfolgt am Anstiegsweg zurück nach Lähn (6:00 Std.). Im Gipfelbereich sollte man vorsichtig sein, da dieser doch recht steil ist und vor allem bei Nässe ziemlich rutschig sein kann.
Leichtere Variante
Großes Pfuitjoch (mittel) Wer sich den steilen Gipfelaufbau des Plattbergs nicht zutraut, aber trotzdem einen schönen, mittelschweren Gipfel besteigen will, der wendet sich dem Großen Pfuitjoch (2196 m) zu. Dazu folgt man am Grat nicht dem linken, rot-weiß markierten Weg zum Plattberg, sondern den etwas verblassten rot-gelben Markierungen auf dem Höhenweg nach rechts. Man quert unter dem Großen Pfuitjoch hindurch zum Nordgrat. Hier wendet man sich nach links und wandert über Steigspuren, den verblassten Markierungen folgend, zum Gipfel des Großen Pfuitjochs hinauf. Von hier oben hat man die gleiche Aussicht wie vom Plattberg, nur dass man meistens ganz allein ist. Den Daniel, der vor dem Zugspitzmassiv steht, sieht man hier fast noch ein wenig besser. Für den Abstieg nimmt man den vom Aufstieg bekannten Weg zurück nach Lähn.
Überschreitung Plattberg: Alternativ lässt sich der Plattberg auch überschreiten. Hierzu steigt man vom Gipfel nicht am Anstiegsweg zurück, sondern wandert über den Westgrat hinab. Der Weg ist nicht ganz so deutlich wie der Ostgrat, aber die Trittspuren reichen zur Orientierung. Der Grat erfordert aufgrund der felsigen Stellen immer wieder leichte Kletterei und ist gegenüber dem Anstiegsweg als etwas schwieriger einzuschätzen. Der Grat endet im Wiesjoch, von dem man direkt nach Süden bis zum Alpenrosensteig hinunterkommt. Dort geht man kurz nach Osten und folgt bald dem rechts abzweigenden Steig, der zur Forststraße führt. Diese Straße zieht von Bichlbach bis zur Bichlbacher Alm. Sobald man den vom Aufstieg bekannten Weg nach Lähn erreicht, wandert man auf ihm zurück. Alternativ kann man die Straße einfach nur überqueren und über das Wiestal direkt nach Lähn absteigen.
Plattberg und Daniel: Der Plattberg kann mit dem Daniel kombiniert werden. Hierzu steigt man zum Daniel auf. Nach der Gipfelrast wandert man über den Gipfelgrat zurück, steigt auf die Upsspitze und folgt den schwachen Markierungen am Grat nach Westen bis zum Büchsentaljoch. Dabei bleiben sämtliche Abzweigungen unberücksichtigt. Der Abschnitt ist nicht schwierig, aber an einigen Stellen doch etwas ausgesetzt. Vom Büchsentaljoch wandert man zum Pfuitjöchle und von dort weiter zum Plattberg. Über den hier beschriebenen Weg steigt man nach Lähn ab und fährt mit dem Zug nach Lermoos.
Region
Touren-Charakter
Schmale Steige, am Gipfelgrat Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
Ort
LähnAusgangspunkt
Bahnhof in Lähn
Freud & Leid
Beim Plattberg handelt es sich um einen schönen, einsamen Aussichtsgipfel. Der Gipfelgrat ist steil und ausgesetzt – hier ist entsprechende Erfahrung zwingend erforderlich!
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.