JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Zugspitz Region: Um den Geiselstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
650 m

Rundtour in einem besonders bezaubernden Winkel der Ammergauer Alpen. In der Wildnis lebende Gämsen, steile Wände, mutige Kletterer bei einer Umrundung des markanten Geiselsteins, die unterhalb der beeindruckenden Abstürze der Hochplatte-Nordwand vorbeiführt, bewegt man sich - wenn auch mit etwas Abstand - in richtig alpinem Ambiente.

Beschreibung

Vom Parkplatz bei Halblech fährt man mit einem Kleinbus zur Kenzenhütte hinauf, die – und das ist wirklich eine Besonderheit – von drei Schwestern bewirtet wird.

Von der Hütte folgt man zunächst dem Wegweiser »Hochplatte/Geiselsteinsattel« nach Süden und wendet sich dann an der ersten Abzweigung Richtung »Geiselsteinsattel/Kenzensattel«. Der Weg wird steiler und überwindet eine Felsstufe, über die der Kenzenwasserfall herabstürzt. Es wird ein Stück lang flacher und man quert an einem Waldrand einen Bach. Nun wendet sich der Weg nach Westen, um wieder steiler über die sogenannte Gasse zum Kenzensattel aufzusteigen. Lohn der Mühen ist oben ein beeindruckender Blick auf die mächtigen Nordwände der links aufragenden Hochplatte und auf den markanten Kalkzacken des Geiselsteins.

Vom Kenzensattel aus ist für trittsichere Bergwanderer zudem ein Abstecher nach rechts zum knapp 100 Meter höheren Kenzenkopf zu empfehlen, der eine tolle Aussicht zu bieten hat.

Jetzt führt der Weg vom Kenzensattel in einer längeren Querung leicht absteigend ins große Gumpenkar, das (entsprechend seiner geologischen Lage in den Nördlichen Kalkalpen) von Felsturzblöcken, Karstlöchern und Dolinen geprägt ist. An einer Abzweigung hält man sich rechts und folgt somit einem Steig, der direkt auf den markanten Geiselstein zuführt. Wegen seiner markanten Gestalt wird das freistehende Felsmassiv manchmal als das »Matterhorn der Ammergauer Alpen« bezeichnet. Die Nordwand fällt immerhin ca. 400 Meter ins Tal ab. An Tagen mit stabilen Wetterverhältnissen wird man hier bestimmt einige Kletterer hören und später auch sehen können, die sich über eine Route in der Südwand zum höchsten Punkt hinaufkämpfen.

Bald steigt der Pfad wieder steiler an und führt ohne jegliche Orientierungsprobleme zum immerhin 1730 Meter hohen Geiselsteinsattel. Dieser wunderschöne und zugleich höchste Punkt der Rundtour bietet sich natürlich für eine längere Pause an, wobei sich (je länger man so dasitzt) natürlich immer mehr die Frage aufdrängt, ob man den Geiselsteingipfel nicht auch ohne Seil besteigen könnte. Diese Frage ist zwar eindeutig zu bejahen. Solide Bergerfahrung sollte man aber unbedingt mitbringen. Schließlich weist der (mit roten Punkten markierte) Normalweg über die Westseite immer wieder Kletterstellen im zweiten Schwierigkeitsgrad (UIAA) auf. Im letzten Teil der schönen Rundtour geht es vom Geiselsteinsattel in vielen Kehren nach Westen hinab. Nach einer Gabelung (hier rechts) quert der weiterhin schmale Bergweg ein Stück lang flacher in Richtung Nordosten, um wieder steiler durch den meist recht lichten Wald bergab zu führen. Den Abstieg begleiten wunderschöne, teils uralte Bergahorne. Ihr Laub verfärbt sich im Herbst wunderschön gelblich, was diese Jahreszeit für eine Wanderung freilich besonders prädestiniert.

Schließlich erreicht man einen Fahrweg und kurz darauf über diesen den flachen, »Wankerfleck« genannten Talboden. Man überquert den Gumpenbach und folgt einem meist vorhandenen Pfad über die große Wiese zu einer kleinen Kapelle, wo sich auch die Haltestelle des Kenzenbusses befindet. Ist das Gras auf der Wiese hingegen zu hoch, folgt man besser dem Fahrweg ein Stück nach links, um dann über eine Brücke den Kenzenbach zu überqueren und über einen weiteren Fahrweg die Haltestelle zu erreichen.

Touren-Charakter

Meist schmale und teils steilere Bergsteige

Ausgangspunkt

Bushaltestelle Kenzenhütte

Endpunkt

Bushaltestelle Wankerfleck

Die Kenzenhütte

Es lohnt sich nicht nur wegen der netten Bewirtung, auf der Kenzenhütte zu übernachten. Denn mit dem Grubenkopf und/oder der Hochplatte ist sie ein toller Ausgangspunkt für zwei weitere sehr empfehlenswerte Bergtouren.

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