JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Überschreitung der Geierköpfe

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:30 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
1350 m
Abstieg:
1350 m

Großartige Tour am Ammergauer Hauptkamm. Als steile, abweisende Felsbastion präsentieren sich die Geierköpfe vom tief unterhalb gelegenen Ammertal aus und sind genau das richtige Terrain, um seine alpine Trittsicherheit und stellenweise auch Schwindelfreiheit anzutesten.

Beschreibung

Vom Parkplatz Bei den sieben Quellen an der Landesgrenze aus folgt man dem Wegweiser »Geierköpfe 4 Std.« und wandert weglos im Kiesbett des Neualpbaches nach Süden. Nach Hundert Metern muss man aufpassen. Ein gelbes Schild weist rechts aus dem Bachbett heraus. Von nun an geht es auf schmalem Pfad teils ansteigend, teils den Hang querend nach Südosten. Dort, wo der Weg Seitenrinnen quert, ist er kurzzeitig auch etwas erodiert. Das Gelände wird flacher, der Weg wendet sich nach rechts und man erreicht am Neualpsattel wieder einen gelben Wegweiser. Man folgt diesem noch ein Stück lang nach rechts. Sobald das Latschengelände etwas lichter wird, muss man aufpassen.

Es zweigt nach rechts ein nicht markierter, etwas undeutlicher Steig ab, der durch die Latschen in Richtung Grat führt. Man kann auch ein Stück weitergehen und einer zweiten Steigspur und einer Schneise folgen. Hier muss man gut auf die Durchschlupfe aufpassen. Von der Orientierung her ist diese Latschenpassage die anspruchsvollste Stelle der gesamten Unternehmung. Oberhalb der Latschen kommen beide Möglichkeiten wieder zusammen und man quert am weiten Wiesenhang auf Steigspuren auf den Kammverlauf zu.

Diesem nun nach Westen folgend, kommt bald die erste technische Schlüsselstelle: Man klettert eine kurze Felsrinne zu einer leicht ausgesetzten Scharte hinab und muss auf der anderen Seite eine kleine Felsstufe (II UIAA) hinaufklettern. Dann geht es direkt am Grat entlang, bis man vor einem Abbruch (undeutlichen) Steigspuren folgend ein Stück nach Süden absteigt. Sobald man in Höhe der großen, rechts liegenden Scharte ist, quert man nach rechts im Schro­fengelände zu dieser hinüber.

Dort angekommen, darf man nicht einem Steinmann folgen, der über einem Felsaufschwung steht, sondern man umgeht diesen, indem man auf einem Band weiter nach Westen quert. Sobald das Gelände einfacher wird, wendet man sich nach rechts und steigt über eine bröselige Rinne wieder Richtung Grat auf. Man umgeht einen Felskopf und kann nun entweder über eine Felsstufe (wieder II UIAA) direkt auf den Grat zuklettern oder diese Stelle links davon ansteigend umgehen. Nun geht es deutlich leichter nach Westen weiter, bevor es rechts in leichter Kletterei zum Hauptgipfel der Geierköpfe (2161 m) hinaufgeht.

Von hier ist der weitere Wegverlauf zum Westgipfel bereits gut zu sehen, der – zunächst über die schotterige Gipfelflanke nach Südwesten absteigend, dann immer dem Gratverlauf folgend – deutlich leichter zum 2143 Meter hohen Gipfelkreuz des westlichen Geierkopfes führt. Man folgt dem Normalweg nach Süden bis zu einer Gabelung mit Wegweiser. Hier gibt es zwei Möglichkeiten.

Variante 1: Man folgt nach links dem Normalweg zurück zum Neualpsattel, der sich als schmaler Steig über die breite Südflanke nach Osten zieht. Vom Neualpsattel geht es auf bekanntem Weg ins Tal zurück.

Variante 2: Landschaftlich empfehlenswerter ist, dem Weg nach rechts Richtung Plansee bis zur Zwerchenbergalm zu folgen. Hinter dem Holzgebäude folgt man rechts (unbeschildert) einem Wiesenpfad in den Wald. Hier wird der Steig deutlicher und quert nach Nordwesten, bevor er schließlich in vielen Serpentinen hoch überm Teufelstal zur Talstraße hinabführt. Von dort gelangt man allerdings nur per Autostopp zurück zum Ausgangspunkt, was aber nach den Erfahrungen des Autors problemlos funktioniert.

Touren-Charakter

Landschaftlich einmalige Gratüberschreitung, die absolute Trittsicherheit im Schrofengelände erfordert. Bei zwei Kletterstellen (max. II UIAA) muss man Tritte und Griffe auf Festigkeit prüfen.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Bei den sieben Quellen an der Landesgrenze (1100 m)

Endpunkt

An Talstraße 3 km nördlich des Plansees

Ausrüstung

Normale Bergwanderausrüstung

Einkehrtipp

Bei der Rückfahrt sollte man auf die tolle Tour an der Ettaler Mühle anstoßen. Trotz ihrer touristisch recht prominenten Lage hat sie ihren urigen Charme bewahrt und bietet gute bayerische Gerichte zu angemessenen Preisen an.

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.