Wandern Zugspitz Region: Über die Buckelwiesen
Auf den Spuren der Eiszeit und der Römer. Wir erwandern heute die eiszeitlichen Buckelwiesen zwischen Mittenwald und Krün, besuchen alte Römerwege und genießen einige wunderbare Bergseen. Stets begleitet von unvergleichlichen Panoramablicken auf Karwendel und Wetterstein.
Zum Geroldsee
Wir verlassen den Bahnhof in Klais und folgen den Schienen in Richtung Garmisch-Partenkirchen. Bald beginnt ein Feldweg, vorbei an unzähligen Scheunen auf den Wiesen. Wer genau hinsieht, kann rechts auf der anderen Seite der Gleise und der Bundesstraße bereits die ersten buckeligen Wiesen am Hang erkennen. Auf diese besondere geologische Landschaftsform werden wir heute noch öfter stoßen. Diese Hügel auf der Wiese sind das typische Landschaftsbild der Buckelwiesen (siehe Infokasten S. 117). Kurz vor Gerold wechseln wir auf die andere Seite der Gleise, und gleich darauf bringt uns eine Unterführung sicher auf die andere Seite der B 2. Jetzt haben wir Gerold erreicht und wandern minimal aufwärts geradeaus durch den Weiler, vorbei an der kleinen Kapelle. Kurz danach, am letzten Hof, biegen wir rechts ein, der Beschilderung zum Barmsee folgend. Zunächst gelangen wir jedoch an den Geroldsee, der in vielen Karten auch als Wagenbrüchsee bezeichnet ist. Dieser See ist durch Instagram und andere Social-Media-Seiten mittlerweile eine Berühmtheit geworden. Ein Hotspot, unzählige Male fotografiert, aber deswegen immer noch wunderschön, wenn man ihn unmittelbar selbst erleben darf.
Zum Barmsee
So genießen wir den Streckenabschnitt, passieren den See und dann geht es über Almwiesen mit der einen oder anderen buckeligen Ausprägung weiter. Nach einem Waldstück nähern wir uns dem Barmsee, der ebenso ein wunderbares Foto abgibt. Im dunklen Wasser spiegeln sich die Felswände des Karwendels, dazu wiegt sich Schilfgras im Wind. Zum Glück gibt es Rastbänke und zwei Unterstandshütten, sodass wir eine erste Pause oder sogar einen Badestopp einlegen können. Am Ufer wenden wir uns dann nach rechts.
Grubsee und Maria Rast
Leicht bergauf kommen wir wieder in den Wald, folgen der Rechtskurve und dann der Linkskurve zu einer Kreuzung oberhalb des Grubsees. Auch hier lockt ein Naturbad, zum Weiterwandern halten wir uns jedoch links und erreichen gleich den Alpengasthof Barmsee. Dort wandern wir über die Parkplätze und biegen dann links in die Straße »Am Barmsee« ein. Jetzt geht es nach Osten in Richtung Krün, an Ferienhäusern vorbei. An deren Ende biegen wir rechts ein und stehen nach wenigen Schritten an der B 2. Diese müssen wir nun vorsichtig in den gegenüberliegenden Feldweg queren. Auf der anderen Seite überqueren wir den Kranzbach und folgen dann gleich links dem Wiesenweg entlang der Baumreihe. Nach ein paar Kurven mündet er in einen quer verlaufenden Weg. Diesen queren wir etwas nach links versetzt und steigen zur bereits sichtbaren Kapelle Maria Rast hinauf. Sicherlich einer der schönsten Plätze auf den Buckelwiesen. Idylle pur und fast schon kitschig. Das barock anmutende Kirchlein lädt zur Rast ein. Die Kapelle ist jedoch gar nicht so alt, sie wurde vor nicht einmal 25 Jahren gebaut.
Buckelwiesen
Irgendwann müssen wir uns loseisen, und so steigen wir zum Finale die letzten Meter zur Hochstraße hinauf. Diesem nur für die Landwirtschaft freigegebenen Sträßchen folgen wir nach rechts. Jetzt geht es aussichtsreich über die Buckelwiesen, mit der Sonne auf der Nase und dem traumhaften Panorama vor den Augen. Besonders im Frühjahr eine Traumstrecke, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen. Deutlich lässt sich die charakteristische Form der Buckelwiesen erkennen. Passend für eine Pause erreichen wir dann die Goas-Alm. Nomen est omen heißt es, und so sorgen die auf den Wiesen grasenden »Goasn« für die begehrte Ziegenmilch. Die Milch wird zu feinem Ziegenkäse weiterverarbeitet, den wir auf der Goas-Alm zur Brotzeit gustieren können. Gekühlte Getränke sowie Kaffee und Kuchen gibt es natürlich auch.
Römerstraße
Nach der Rast wählen wir den Weg, der gegenüber der Goas-Alm abwärts führt und damit in einem spitzen Winkel in unsere ursprüngliche Wanderrichtung zurückleitet. Erst an der nächsten Kreuzung geht es dann wieder nach links. So umrunden wir großzügig einen Bauernhof. Schließlich bringt uns dieser Weg zu den Gleisen und der B 2. Nach den Gleisen queren wir die B 2 nach rechts in den größeren Feldweg. Dieser führt uns ein letztes Stück über die Buckelwiesen. Mit etwas Abstand passieren wir ein Haus und biegen noch vor dem Kranzbach rechts in den Waldweg ein. Nun sind wir auf einer gut erhaltenen Römerstraße unterwegs. Ein Überbleibsel der einst so wichtigen römischen Handelsstraße Via Raetia. Die Pflasterung ist noch gut zu sehen. An ihrem Ende queren wir den Kranzbach und folgen dann nur noch der Straße nach Klais hinein. Dort links haltend kommen wir schließlich zum Bahnhof zurück.
Region
Touren-Charakter
Einfache, aber etwas längere und sehr sonnige Wanderung auf guten Wanderwegen, Feld- und Forstwegen; mit Badegelegenheit.
Ausgangspunkt
Klais, Bahnhof, GPS 47.482877, 11.238096
Endpunkt
Klais, Bahnhof, GPS 47.482877, 11.238096Mittenwalder Buckelwiesen
Die Buckelwiesen sind aus Bodenwellen entstanden, die am Ende der Eiszeit vom Gletscher durch das jahreszeitliche Vor- und Zurückrücken des Eises geformt wurden – Frostmusterböden sagt man dazu. Regen- und Schmelzwasser wurden, als die ersten Bäume standen, von diesen abgeleitet und so formten sich diese kleinen Buckel. Nach der Rodung der Wälder wurden sie zum Teil zur landwirtschaftlichen Nutzung eingeebnet. Die verbliebenen Buckelflur ist heute so einzigartig, dass sie unter Naturschutz steht.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.