JBerg-Verlag
Leichte Wanderungen
wandern

Wandern Zugspitz Region: Reintalangerhütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
09:00 Std.
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Inmitten des Wettersteingebirges. Die lange, aber leichte Wanderung belohnt mit einer verträumten Alpenvereinshütte und einem einzigartigen »Lido« in einem der charmantesten Hochtäler der Alpen. Wo sonst kann man seine Füße in den Gebirgsbach (die Partnach) hängen und eine kühle Mass dabei trinken?

Beschreibung

Vom Olympischen Skistadion in Garmisch folgen wir zunächst eine knappe halbe Stunde lang dem asphaltierten, aber gesperrten Fahrsträßchen nahezu eben zum Eingang der Partnachklamm. Diese Stre­cke kann auch mit Pferdedroschken zurückgelegt werden, was zwar den Geldbeutel leichter macht, die Stimmung jedoch hebt, denn das ist ein einzigartiges Erlebnis.

Nach Entrichtung einer kleinen Gebühr nimmt uns – falls wir nicht bei einer der Einkehrstellen davor hängen geblieben sind – sofort die dunkle und feuchte Klamm auf. Bereits seit 1912 ist sie für Besucher geöffnet und alljährlich lassen sich Hunderttausende dieses Naturschauspiel nicht entgehen. Die bis zu 80 Meter hohen Felswände machen uns auch sogleich Eindruck. Durch beleuchtete Tunnel und auf einem mit Geländern gut gesicherten breiten Weg durchschreiten wir die gewaltig tosende und mächtige, nahezu 800 Meter lange Klamm (mit nassem Hemd muss schon mal gerechnet werden), die kaum Licht von außen eindringen lässt. Nach 20 Minuten werden wir aber schon wieder ins grelle Tageslicht entlassen.

Anschließend führt uns ein breiter Wanderweg an der Partnach entlang leicht ansteigend höher. Von links mündet bald der steile Weg vom Berggasthaus Eckbauer ein. Wir marschieren bis zum Steg über den Ferchenbach (Wanderverkehrsknotenpunkt, zahlreiche Wegweiser), jenseits davon geht es dann rechts haltend auf der breiten Forststraße weiter über die Partnach und auf überwiegend schattigem Weg, immer der Partnach entlang, ins lange Reintal.

Der Weg steigt ständig leicht an und ist immer gut ausgeschildert. Wir passieren eine Wegabzweigung und entfernen uns allmählich von der Partnach, die nächste Abzweigung nach links ignorieren wir dabei. Der breite Forstweg wird etwas steiler und erreicht nach zwei Verzweigungen, an denen wir uns immer links halten, das Ende der Fahrstraße bei ­einem Lagerplatz – es ist das Materiallager für die Versorgung der Reintalangerhütte. Nun marschieren wir auf schmalerem Weg weiter talein, hoch über der Hinterklamm, und bald fallend wieder hinab zur Partnach, bald über diese hinweg auf die andere Seite und leicht ansteigend auf gutem Wanderweg durch lichten Hochwald bergan.

Wir überqueren schließlich den Reintalbach, kurz darauf wieder die Partnach und stehen unmittelbar nach der Brücke vor der neu errichteten Bockhütte (1052m; 3Std.), die gerade zur rechten Zeit zur Einkehr lädt. Wie wir unschwer erkennen können, wurde die alte Hütte aus dem Jahre 1932 vor ein paar Jahren völlig neu aufgebaut und bietet einkehrwilligen Wanderern Grund für einen Aufenthalt. Hier öffnet sich das Tal und vor uns zeigen sich die ers­ten Felsen des Reintals.

Auf angenehm ebenem und freiem Wanderweg (Nr.801) wandern wir nach der Brotzeit weiter tal­ein und vorbei an den »Quellen der Sieben Sprünge«. Wir verlassen nun die Partnach – sie versickert zwischen-

durch –, steigen durch Wald weiter leicht bergan und treffen den Bach erst wieder bei der ehemaligen »Blauen Gumpe«, einem herrlichen Rastplatz mit Sitzbank etwas links vom Weg.

Frisch ausgeruht folgen wir weiter dem breiten Wanderweg durch den Talboden, marschieren in Kehren aufwärts über den folgenden Talriegel durch offeneres Gelände – hier ein schöner Wasserfall der Partnach – und erreichen durch ein Waldstück die Reintalangerhütte, eine klassische Einkehr- und Unterkunftshütte des Deutschen Alpenvereins.

Die Rückkehr erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Touren-Charakter

Durch die Klamm auf gesichertem Steig, Anstieg durchs Reintal auf breiten Forst- und guten Bergwanderwegen. Auch für nicht Schwindelfreie.

Ausgangspunkt

Olympisches Skistadion (72m)

Route

Garmisch-Partenkirchen-Reintalangerhütte 5 Std., Abstieg 4 Std.

Partnachklamm

Die Partnachklamm kann auch im Winter durchwandert werden. Eiszapfen und Eiswände bieten dann ein unvergleich-liches Naturschauspiel. Während der Schneeschmelze ist die Klamm allerdings geschlossen. Aber ob Winter oder Sommer: Ein Anorak empfiehlt sich auf jeden Fall gegen Kälte und Feuchtigkeit.ReintalangerhütteDie Reintalangerhütte bietet sich für eine Übernachtung in hochalpiner Umgebung an. Die Hüttencrew ist nicht nur gastronomisch versiert, fast jeder spielt zudem ein Instrument. Wer sich also mit Livemusik wecken lassen will – manchmal wird natürlich auch abends musiziert –, sollte dort oben einmal eine Nacht verbringen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.