Wandern Zugspitz Region: Krähe und Hochplatte von Süden
Aussichtsreiche Grattour im Ammerwald. Die Hochplatte bietet eine weite Aussicht auf die Füssener Seen und das Alpenvorland. Krähe und Hochplatte mit ihren langen Graten bieten sich für eine Überschreitung geradezu an. Der Anstieg über den Schützensteig und weiter auf die Krähe ist landschaftlich großartig.
Schützensteig zum Straußbergsattel
Da die Parkplätze am Hotel Ammerwald für Gäste reserviert sind und wir am Ende der Tour nicht unbedingt auf der Straße zurück zum Auto gehen wollen, ist es geschickter, an der Ammerwaldalm (1102 m) zu parken und in 15 Minuten zum Hotel Ammerwald zu gehen. Neben dem Hotel folgen wir einem Forstweg in den Wald. Bei einer Jagdhütte biegt der Schützensteig nach links ab und schlängelt sich in einigen Kehren schön durch den Wald empor. E passiert einen idyllischen Wasserfall und erreicht bald die Wiesen der Jägerhütte (1431 m). Nach einer kurzen Pause nehmen wir den rechten Weg, der in Richtung Niederer Straußbergsattel führt. Vorher zweigt die kürzere Variante ins Köllebachtal ab, die direkt in den Sattel vor der Hochplatte mündet und somit die Krähe auslässt. Viel schöner ist es aber, beide Gipfel zu überschreiten. Der Weiterweg gewährt uns einen schönen Rundblick auf die umliegenden Berge. Bald stehen wir am Niederen Straußbergsattel (1616 m), der uns zu einer Pause einlädt und eindrucksvolle Nahblicke auf den Hohen Straußberg sowie die gegenüberliegende Ahornspitze bietet.
Auf die Krähe
Nach der Rast zieht der Weg am Niederen Straußberg empor und über eine längere flache Querung zum Schwangauer Kessel. Die Abzweigung des Prinzregentensteiges lassen wir links liegen und folgen dem Pfad, der sich in einigen Serpentinen hinauf in den eindrucksvollen Gabelschrofensattel (1915 m) schlängelt. Das Gipfelkreuz ist zum Greifen nah, allerdings ist das felsige Steilgelände nichts für Wanderer, sodass wir uns wieder unserem ersten Ziel, der Krähe, zuwenden. Am Sattel kommt ein weiterer Steig vom Gumpenkar herauf, mit dem wir in einem Linksbogen durch eine felsige, aber unschwierige Rinne die Südabdachung der Krähe (2012 m) erreichen. In wenigen Minuten sind wir auf dem Gipfel. Die fabelhafte Aussicht bringt uns zum Staunen: Im Süden steht wie eine mächtige Mauer das Zugspitzmassiv, im Westen erheben sich die Allgäuer Alpen mit dem sich wie Schwingen ausbreitenden Hochvogel, und im Norden begeistern die Füssener Seen. Aber auch das Gumpenkar im Nahbereich gehört zu den Schaustücken der Gipfelaussicht. Die Hochplatte, unser nächstes Gipfelziel, ist von hier oben gut zu sehen. Wir können den ganzen langen Westgrat bis zum Gipfelkreuz überblicken.
Weiterweg zur Hochplatte
Während der Gipfel der Krähe nach Norden mit senkrechten Wänden abbricht, führt uns der Weg über die harmlose Südabdachung abwärts in den Sattel zwischen Krähe und Hochplatte. Am Sattel befindet sich das Fensterl (1916 m), ein Felsdurchschlupf, durch den ebenfalls ein Weg vom Gumpenkar hinaufzieht. Hier treffen wir auf den Direktabstieg ins Roggenbachtal und die kürzere Anstiegsvariante aus dem Köllebachtal. Auf dem Weg zur Hochplatte wandern wir anfangs auf dem gutmütigen und breiten Gipfelkamm, der bis kurz vor dem Gipfel bequem zu gehen ist. Dann aber schnürt sich der Kamm zu einem Grat zusammen und wird sehr ausgesetzt. Ein gut verankertes Drahtseil hilft dabei über die Schlüsselstelle der Tour hinweg, sodass wir bald am Hauptgipfel stehen. Von hier sind es nur wenige Meter zum kreuzgeschmückten Ostgipfel der Hochplatte (2082 m). Und hier erwartet uns die verdiente Belohnung: Die Aussicht ist sogar noch besser als auf der Krähe! Der Kletterberg der Ammergauer Alpen, der Geiselstein, steht im Norden und lenkt alle Blicke auf sich, aber auch die Zugspitze im Süden ist von hier noch viel mächtiger und beeindruckender. Besonders lieblich zeigt sich der Blick ins grüne Graswangtal und zum sich darüber erhebenden Höhenkamm des Pürschling.
Abstieg ins Roggenbachtal
Der Abstieg führt zuerst über den Ostgrat, dann über die Mulde des Gamsangerl. Bald wird auch dieser Grat etwas schmaler, aber schon hilft ein weiteres Seilgeländer problemlos über diese Passage hinweg. Der Weg verläuft nun durch Latschen- und über Karrenfelder. Wir achten gut auf die Markierungen, um uns nicht zu verirren. Bald gelangen wir zum Weitalpjoch. Während des gesamten Abstiegs halten wir aufmerksam nach Gämsen Ausschau, die in der Gegend zahlreich beheimatet sind. Vom Weitalpjoch bringt uns der Weg steil in den Graben des Roggentalbaches und zu einer Wegverzweigung (hier würde man wieder zum Fensterl kommen). Die Wegweiser schicken uns in Richtung Ammerwald, und wir wandern durch das schmale Tal schnell talaus. Den Bach überschreiten wir zweimal; wo sich das Tal weitet, erreichen wir eine Forststraße, auf der wir schnell zur Ammerwaldalm (1102 m) hinabgehen.
Region
Touren-Charakter
Lange Überschreitung im westlichen Ammerwald. Der Anstieg zur Krähe ist relativ problemlos. Am Westgrat der Hochplatte eine ziemlich ausgesetzte Stelle, die aber gut mit einem Drahtseil entschärft wurde. Beide Gipfel können einzeln bestiegen werden, sodass sich die Tour dann verkürzt.
Beste Jahreszeit
Juni bis Oktober
Ausgangspunkt
Ammerwaldalm (1102m)
Endpunkt
Ammerwaldalm (1102 m)Höchster Punkt
Hochplatte (2082 m)Weitere Gipfel
Die Hochblasse (1989 m) kann man vom Fensterl in 30 Minuten besteigen. Hierzu quert man in die Roggentalgabel und kommt zum Gipfel über den Nordgrat. Die Weitalpspitz (1870 m) begeht man vom Weitalpjoch teilweise weglos in 20 Minuten.
Tipp Abendteuer
Tour von Norden: Wer die Hochplatte von Norden, aus dem Ostallgäu, angehen will, der kann dies von der Kenzenhütte aus tun. Der Anstieg erfolgt über das Fensterl und den Westgrat. Der Abstieg ebenfalls über den Ostgrat.Diese Tour haben wir in unserem Buch »Panoramawege im Allgäu«, Bruckmann, beschrieben.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.