JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Hochlandhütte

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:20 Std.
Aufstieg:
770 m
Abstieg:
770 m

Eine Berghütte wie ein Gemälde. Die Hochlandhütte liegt malerisch unterhalb des Wörners und fällt angenehm auf durch ihr gepflegtes Äußeres. Nachmittags, wenn die Abendsonne auf die Westflanken der gezackten Felsgipfel des Karwendels fällt, kann man hier einen nicht alltäglichen Sonnenuntergang bewundern.

Beschreibung

Knapp 40 Jahre lang war die Familie Dreßl eine Institution auf der Hochlandhütte. Aber alles hat ein Ende, und so übernahm im Mai 2015 Familie Müller aus Krün das Zepter. Sie kennen die Hütte schon seit Langem und wissen, was auf sie zukommt – z. B., dass die Hütte nur mit dem Hubschrauber oder zu Fuß versorgt werden kann, was im Karwendel und in den Alpen sehr selten ist. An drei Flugtagen jährlich werden Lebensmittel, Brennholz, Gas oder Treibstoff für den Generator in Bigpacks und Netzen heraufgeflogen. Daraus resultiert natürlich, dass die Küche nur mit einem eingeschränkten Angebot aufwarten kann. Dennoch machen die neuen Pächter mit viel Elan bei der DAV-Aktion »So schmecken die Berge« mit. Dazu tragen sie schon auch mal frische Lebensmittel wie Eier o. Ä. im Rucksack hinauf.

Imposantes Alpenglühen 

Eine Hütte zum Verlieben, das ist die Hochlandhütte. Der in unterschiedlichen Brauntönen gehaltene Holzanschlag, die grünen Fensterläden, selbst der Zaun ist in den gleichen dezenten Grüntönen bemalt. Der Blockhausbau wirkt gepflegt wie ein Wochenendhäuschen. Dabei wurde er bereits im Jahr 1909 von der Sektion Hochland errichtet und immer gut gepflegt. Er liegt sehr malerisch westlich unter den mächtigen Felsabbrüchen des Wörners. Erwähnenswert ist auch der Panoramablick hier oben, der seinesgleichen sucht: Vom Wetterstein mit der Zugspitze bis ins Estergebirge und teils bis ins Allgäu hinein genießt man den Blick auf die zahlreichen Gipfel. Für Wanderer auf Mehrtagestouren ist die Hütte ein wichtiger Stützpunkt. Aber auch ein schneller Nachmittagsbesuch bietet sich an, denn dann beleuchtet die tiefstehende Sonne die hellen Kalkgipfel des Westkarwendels und lässt sie im schönsten Abendlicht erstrahlen.

Der Hüttenzustieg 

In Mittenwald am Wanderparkplatz bei den Kasernen (913 m) gehen wir weiter in Fahrtrichtung südlich, bis links nach 10 Minuten der Wanderweg abzweigt. Er führt uns hoch zu einer Forststraße. Auf dieser gehen wir rechts weiter bis zum Zusammenfluss von Gasselahn und Kälberalpelbach (1109 m, 45 Min.). Hier gehen wir links in Richtung Hochlandhütte bergan und weiter am Kälberalpelbach entlang. Nach etwa zwei Kilometern überqueren wir eine Brücke nach rechts, dem Schild »Hochlandhütte« folgend. Die Forststraße endet hier an der Hirschwiese, und wir folgen dem gut angelegten Wanderweg über zahlreiche Serpentinen. Bald passieren wir die Obere Kälberalm (1536 m); von hier sind es nur noch 10 Minuten über die Almwiesen bis zur Hochlandhütte.

Variante für den Rückweg 

Wer nicht den gleichen Weg zurückgehen möchte, kann auch am Panoramaweg zum »Bankerl« wandern. Dazu wandern wir oberhalb der Hütte Richtung Westen durch einen Latschengürtel, knapp über der Baumgrenze. Wir bleiben geradeaus auf dem eingeschobenen Rücken, bis es wieder bergab in einen Mischwald geht.Weiter auf gutem Wanderpfad erreichen wir einen Abzweig zur Dammkarhütte. Hier rechts haltend, treffen wir schnell auf das »Bankerl«. Von dort kurz weiter auf der Forststraße, die 40 Meter weiter unten wieder nach rechts zur Unteren Kälberalm hin verlassen wird. Unten an der Brücke über den Kälberalplbach (1165 m) erreichen wir wieder unseren Aufstiegsweg. Ihm folgen wir zurück zum Wanderparkplatz.

Touren-Charakter

Gute Wanderwege und Schotterstraßen; Panoramaroute zum »Bankerl« etwas schwieriger

Ausgangspunkt

Parkplatz hinter den Kasernen in Mittenwald

Endpunkt

Parkplatz hinter den Kasernen in Mittenwald

Auf den Wörner

Alpin sehr Erfahrene und Trittsichere können vom Wörnersattel den anspruchsvollen Wörner besteigen. Der formschöne Gipfel gilt als Klassiker im Karwendel, allerdings verlangt er fast durchwegs Kletterei im I.–II. Grad (hoher Zeitaufwand da kaum Gehgelände). Der Weg ist gut mit roter Farbe markiert, aber nicht versichert und ein paarmal auch ausgesetzt. Der Einstieg beginnt rechts am Sattel auf dem Nordgrat. Nach einem ersten Felsriegel folgen Schrofengelände und mehrere Scharten. Kurz vor dem Gipfel gilt es dann, das anspruchsvollste Steilstück mit Kletterei im II. Grad zu über-winden. Die letzten Meter zum Gipfel des Wörners (2476 m, 3 Std.) sind dann wieder einfacheres Schrofengelände. Abstieg auf dem Anstiegsweg.

Auf den Wörnerkopf (Steinkarlkopf)

Von der Hochlandhütte wandern wir fast eben durch Latschen und Bergwiesen Richtung Norden. Nach einem Abzweig, wo wir uns rechts halten, beginnt der Pfad anzusteigen und durchquert zwei Rinnen, um dann nach Osten abzubiegen. Jetzt bewegen wir uns auf ansteigendem Pfad in Richtung des weithin sichtbaren grünen Wörnersattels (1950 m). Vom Sattel gehen wir am Steinkarlgrat in wenigen Minuten und relativ einfach hinüber zum Wörnerkopf (Steinkarlkopf, 1981 m, 1.30 Std.). Der Abstieg erfolgt wieder auf dem Anstiegsweg über den Latschen- und Grasrücken, der sich bis zur Hochlandhütte hinzieht.

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