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Bergwandern
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Wandern Zugspitz Region: Der Philosophenweg zur Tannenhütte

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
6.5 km
Aufstieg:
380 m
Abstieg:
380 m

Aussichtstour über Garmisch. Diese Wanderung ist auch ohne Gipfelhöhepunkt äußerst abwechslungsreich. Kunstinteressierte werden von der barocken Wallfahrtskirche begeistert sein, Wanderer vom Panorama und Bergsteiger mit Einkehrambitionen von der wunderschönen stylischen Tannenhütte.

Beschreibung

Wir starten unsere Wanderung am großen Parkplatz der Wank-Seilbahn. An seinem südöstlichen Ende beginnt der Philosophenweg, der auf halber Höhe des Hangs mit wunderbaren Aussichten über das Garmischer Becken entlangführt. Wir folgen diesem Wanderweg und halten uns an die Beschilderung Richtung Wallfahrtskirche St.Anton, die wir bald darauf erreichen. Dieses wunderbare barocke Kleinod ist einen Stopp wert – und die zahlreichen Votivtafeln, die man sogar an den Außenwänden der Kirche findet, zeigen, wie sehr heute noch der heilige Antonius von Padua von den Bürgern Partenkirchens verehrt wird. Die vom Südtiroler Freskant Joh. Ev. Holzer gemalte Kuppel sollte man länger betrachten, auch wenn man dabei fast Genickstarre bekommt. Das Hauptthema »Not leidende Menschen bitten die himmlischen Mächte und vor allem den hl. Antonius um Hilfe« findet man in vielen Wallfahrtskirchen. Doch wie der Künstler das Motiv gemalt hat, ist einzigartig, ob es die berühmte Putte ist, deren Hinterteil aus der Wolke schaut, oder die vielen hübschen Trachten, die gleichzeitig Zeitzeugen der damaligen Kultur sind. Der Maler selbst müht sich am Bildrand mit einem riesigen Kissen ab, während sich seine Frau dahinter mit errötenden Backen, wohl in Anspielung auf die Hochzeitsnacht des jung verheirateten Paares, mehr oder weniger versteckt.

Nach diesem kulturellen Zwischenspiel steigen wir die Straße vor der Kapelle etwas aufwärts und biegen dann hinter dem Häuschen an der Kapelle rechts in den Wanderweg ein, der nun bereits zur Tannenhütte über den Josefsbichl beschildert ist. Wieder geht es durch den lichten Bergwald; die hohen Kiefern lassen viel Sonnenschein hindurch. Der Wanderweg verläuft nun im steten Auf und Ab, dann passieren wir die freie, aussichtsreiche Wiese am Josefsbichl mit dem aufgestellten Wegkreuz.

Hier halten wir uns nun links und folgen der Beschilderung zur Tannenhütte. Zunächst kommen wir zum Wasserfall, der hier ziemlich wild aus der engen Schlucht schießt. Der Wegverlauf ändert sich besonders nach Hochwasser oft, denn das lockere Gestein wird einfach mitgerissen, und es kommt an dieser Bergflanke zu Murenabgängen. Dahinter steigt der Weg noch einmal spürbar an, viele Stufen führen hinauf. Dann treten wir an der Hangkante aus dem Wald und erreichen mit wenigen Schritten den hellen, modernen Holzbau der Tannenhütte. Sie wurde nach einem Brand anstelle der alten Gamshütte neu erbaut. Ein – in unseren Augen – sehr gelungenes Beispiel moderner Architektur in den Bergen. Das ganze Haus scheint nur aus Glas und Tannenholz zu bestehen. Puristisch und doch sehr gemütlich. Sogar die Toiletten im ersten Stock überzeugen, und das vor allem wegen ihrer Aussicht! Links blicken wir auf die Zugspitze, geradeaus vor uns liegt Garmisch, und dahinter erhebt sich ein auffälliger Berg – der Daniel bei Ehrwald in Tirol. Zu unserem Glück scheint bis zum Spätnachmittag die Sonne auf die nach Südwesten hin ausgerichteten Tische der Hütte.

Wenn es irgendwann wieder Zeit für unseren Heimweg wird, gehen wir, um unseren Rundweg zu vollenden, an der Gamshütte vorbei und folgen für wenige Meter der Zufahrtsstraße. Dann biegen wir rechts ab und wandern abwärts zu der 2011 erbauten, spannenden Hängebrücke. Auf der Brücke überquert man den tiefen Schalmei-Graben, und wer anfällig für Höhenschwindel ist, wird vielleicht mit den leichten Schwankungen zu kämpfen haben – im Härtefall kann man auch einen Umweg über die Zufahrtsstraße gehen oder sich einfach mit geschlossenen Augen über die Brücke führen lassen. Auf der anderen Seite folgen wir dann der Beschilderung Richtung Partenkirchen. Der Weg führt zunächst an der Hangkante der Schalmei-Schlucht entlang und über einige Wegwindungen hinunter nach Partenkirchen. Wir erreichen den Ort in der Hasentalstraße, und ab dort ist der Rückweg zur Wankbahn-Talstation vorbildlich ausgeschildert. Es macht Spaß, zwischen den ehemaligen Bauernhäusern von Partenkirchen hindurchzuwandern. Partenkirchen wirkt einfach so ganz anders als das mondänere und städtischere Garmisch. Bald steigen wir, der Beschilderung zur Wankbahn folgend, wieder zur Antoniuskapelle hinauf. Dort treffen wir auf den bekannten Hinweg, auf dem wir nun in entgegengesetzter Richtung zur Wankbahn zurückspazieren.

Touren-Charakter

Eine leichte Wanderung auf Wanderwegen und breiten Almsträßchen. Für die Hängebrücke sollte man schwindelfrei sein. Sie ist jedoch kurz und lässt sich im Notfall umgehen.

Ausgangspunkt

Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen, Ortsteil Partenkirchen

Endpunkt

Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen, Ortsteil Partenkirchen

Die Antoniuskirche

1703 trafen Bayern und Tiroler bei Oberau im Spanischen Erbfolgekrieg bei Oberau aufeinander. Die Bayern wurden geschlagen, blieben aber von Brandschatzung und Mord verschont. Man schrieb das dem hl. Antonius von Padua zu, dem schon eine Kapelle unter dem Wank geweiht worden war. Zum Dank ersetzte man sie durch eine größere Kirche.

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