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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Auf die Riffelscharte 

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
1450 m
Abstieg:
1450 m

Das wilde Höllental auf der einen Seite, der liebliche Eibsee auf der anderen Seite: Die umwerfende Aussicht von der Riffelscharte sucht ihresgleichen ... und muss mit einem anstrengenden Anstieg und einem anspruchsvollen Abstieg erobert werden.

Blick von der Riffelscharte auf den tiefblauen Eibsee.wandern, mittel
Blick von der Riffelscharte auf den tiefblauen Eibsee.© Michael Pröttel
Beschreibung

Von Hammersbach  bis zur Höllentalangerhütte  (2:15 Std.) folgen wir dem bei Tour 4 beschriebenen Weg. Kurz nach der Hütte überquert man auf einer Brücke das in der Regel trockene Bachbett, um auf der anderen Talseite in angenehmer Neigung weiter anzusteigen.

Während man auf den beeindruckenden Talschluss zu wandert, wechseln sich Wiesenflächen und lichte Waldstücke miteinander ab. Noch ist der Weg sehr gut, bis er am Tal­ende  (3:00 Std.) plötzlich in einen unscheinbaren Steig übergeht. Wir folgen den roten Markierungen nach rechts bergan und müssen die Hände manchmal zu Hilfe nehmen. Bald stehen wir vor einer Weggabelung. Wir folgen dem Schild »Riffelscharte« und wenden uns nach rechts. Zunächst ist der Weg flacher, bevor es ein längeres Stück steil und etwas ausgesetzt bergan geht. Wir folgen stets den zum Teil verblichenen roten Punkten und Pfeilen und erreichen bald ein Drahtseil, welches uns ein kurzes Stück recht steil bergauf leitet.

Der Weg wird nun wieder flacher und wendet sich schließlich nach links – einen Abzweig nach rechts ignorieren wir –, um die flache Mulde östlich der Riffelscharte zu erreichen. Man hält auf die Mitte des Kars zu und wendet sich dort, wo es wieder steiler wird, nach rechts. Zum Schluss erreichen wir über einen schönen Rücken den breiten Sattel der Riffelscharte  (4:15 Std.). Von hier aus hat man eine sagenhafte Aussicht auf den tief unter uns gelegenen, grün schimmernden Eibsee. Er liegt direkt zu Füßen des Zugspitzmassivs und verdankt seine Entstehung nacheiszeitlichen Bergstürzen aus den Wettersteinwänden.

Diese füllten das Gebiet des heutigen Sees, welches von Toteismassen bedeckt war, mit Felsblöcken und anderen Gesteins­trümmern auf und formten nach dem Abschmelzen das in seiner Art einzigartige Seenbecken mit seinen insgesamt 29 Mulden und sieben Inseln. Aufgrund seiner Höhenlage ist der Eibsee im Allgemeinen von Ende Dezember bis Ende März mit einer bis zu 50 cm dicken Schnee- und Eisdecke zugefroren.

Man geht nun noch ein kurzes Stück bergan und erreicht ein Stahlseil, entlang dessen wir ein längeres ausgesetztes Wegstück in Richtung Südwesten hinabsteigen. Dahinter erreicht man eine große Schuttreiße, an deren linker Seite man weiter an Höhe verliert. Schließlich wendet sich der Weg von der Reiße ab und quert flach zu einem mit Latschen und Lärchen bewachsenen alten Schuttkegel, über den es auf angenehmen Serpentinen weiter bergab geht. Bald erreicht man eine Weggabelung, wo man zwischen zwei Möglichkeiten wählen kann

Alternative 1

Wir gehen nach rechts (Markierung »ES«) und folgen dem nun schmaler werdenden Weg. Bald stößt dieser bei einigen Erdhügeln auf einen nicht mehr verwendeten Fahrweg; dieser Wegabschnitt ist nicht mehr markiert. (Die Erdhügel haben übrigens nichts mit etwaigen postglazialen geomorphologischen Prozessen zu tun, sondern rühren – ganz profan – vom Bau der Zugspitz-Zahnradbahn her.) Dem alten Fahrweg folgen wir nun immer unterhalb der Seilbahn nach rechts bergab in Richtung Norden. Einmal kommt man an einem ehemaligen Wendeplatz vorbei; hier hält man sich rechts und folgt weiter der alten Trasse.

Dort, wo diese endet, beginnt eine schmale, aber deutliche Wegspur, die über einen Kamm in den Wald hineinführt. Die Spur gabelt sich; man hält sich hier links und trifft bald auf einen breiteren Weg, dem man nun bergab folgt. Schließlich stoßen wir auf die Kurve eines breiten Forstwegs, der man ein kurzes Stück folgt, um sie sogleich wieder nach rechts zu verlassen. Die Wegspuren führen uns auf einen alten Fahrweg. An einer Gabelung halten wir uns links, überqueren mittels einer Brücke die Trasse der Zugspitz-Zahnradbahn und stehen auch gleich schon am Parkplatz vor der Haltestelle Eibsee der Zugspitzbahn.

Alternative 2

Wir gehen an der Gabelung links und kommen bald zur Haltestelle Riffelriß der Zugspitzbahn. Von hier führt uns der Weg weiter nach Westen zur Landesgrenze, wo wir auf den von der Wiener-Neustädter Hütte her kommenden Weg stoßen. Hier wendet man sich nach rechts und folgt nun dem mit der Nr. 821 markierten Weg hinunter, bis man schließlich den Eibsee  (6:00 Std.) erreicht. Der letzte Zug in Richtung Garmisch fährt hier um 16:45 Uhr ab.

Wer diese Wanderung verkürzen möchte, kann natürlich auch auf der wunderschön gelegenen Höllentalangerhütte übernachten. Eine Anmeldung ist sehr empfehlenswert. Nehmen Sie auf dieser Tour sowohl Regenzeug als auch Badesachen mit, denn in der Höllentalklamm mit ihren vielen kleinen Wasserfällen wird man auch bei strahlendem Sonnenschein nass, und ein Sprung in den Eibsee (am schönsten am Nord­ufer) ist nach der langen Wanderung ein Heidenspaß. Übrigens findet man eine sehr gute 360°-Panorama-Aufnahme von der Riffelscharte auf der Internetseite www.eibsee-hotel.de.

Touren-Charakter

Teils schmale Bergsteige

Ausgangspunkt

Mit dem Auto über Garmisch und Grainau zum Eibsee. Zug: Mit dem Zug von München nach Garmisch, hier umsteigen in die Bayerische Zugspitzbahn und bis Hammersbach. Zurück von der Haltestelle Eibsee

Freud & Leid

Bis zur Höllentalangerhütte ist die Tour recht frequentiert. Dafür kann man den sensationellen Blick von der Riffelscharte oft ganz allein genießen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.