Wandern Zugspitz Region: Auf die Kohlbergspitze
Die Kohlbergspitze ist der westliche, aussichtsreiche Eckpfeiler des Danielkammes. Der problemlose Anstieg ist aufgrund seiner Südlage auch noch im Spätherbst zu empfehlen. Am Gipfel empfängt den Wanderer neben einer tollen Aussicht eines der größten Gipfelkreuze Tirols.
Der Start der Wanderung erfolgt vom Parkplatzam Tourismusbüro in Bichlbach . Hinter dem Gebäude führt eine Unterführung unter der Fernpassstraße und den Bahngleisen hindurch. Über eine kleine Brücke gelangt man zum Panoramaweg hinüber nach Lermoos. Ein Wegweiser leitet den Wanderer in den lichten Wald hinein. Anschließend windet sich der Steig in zahlreichen Serpentinen bergauf und gewinnt schnell an Höhe. Der Weg biegt kurz nach rechts, dann schlängelt er sich aber wieder in weiteren Kehren bergauf. Zwischendurch lohnt es sich, stehen zu bleiben, sich umzudrehen und den Blick nach Süden auf Bleispitze und den Roten Stein zu richten. Unterhalb einer Jagdhütte führt der Weg nach Osten an einem Brunnen vorbei bis zu einer beschilderten Verzweigung »Am Nötsche« (1:45 Std.). Hier folgt man der rot markierten Normalroute nach rechts. Der linke Weg über den Zigerstein ist dem erfahrenen Bergsteiger vorbehalten, der sich im felsigeren Gelände wohlfühlt.
An einer Wiese quert man einen Forstweg, dem man nicht folgt, sondern bleibt weiter auf dem Weg, der hier oben eine schöne Aussicht bietet. Das Gipfelkreuz scheint schon recht nah zu sein, allerdings führt der Weg ziemlich weit nach Nordosten in einen Latschenkessel und zu einer weiteren Wegkreuzung (2:30 Std.). Hier zweigt der Alpenrosensteig ab, der die ganzen Südflanken von Pitzenegg, Hochschrutte und Büchsentaljoch bis zum Grünen Ups quert und weiter bis nach Lermoos verläuft. Zur Kohlbergspitze folgt man dem linken Weg ziemlich flach durch Latschen in Richtung Westen. Die Latschen werden bald weniger, und durch schöne Wiesen gelangt man zu einem Rücken, über den man entlang von Lawinenverbauungen den schon länger sichtbaren Gipfel der Kohlbergspitze (3:30 Std.) erreicht. Allein schon das riesige Kreuz lohnt den Aufstieg von Bichlbach hierauf, doch auch die Aussicht ist so prachtvoll, dass nicht einmal die mächtigen Lawinenverbauungen auf der Südseite des Gipfels stören. Besonders beeindruckt natürlich der Tiefblick auf den Plansee, der wie ein Fjord zwischen den Bergen der Ammergauer Alpen eingebettet ist.
Nach Westen schaut man über die Wiesen bis zum Plattberg und zum Daniel mit dem alles überragenden Wettersteingebirge und der Zugspitze. Im Westen reicht die Fernsicht zu den Tannheimer Bergen mit Roter Flüh, Gimpel, Kellespitze und Gehrenspitze, und im Süden stehen die Lechtaler Alpen, wo besonders Roter Stein und Bleispitze hervorstechen.
Nachdem man das Panorama ausgiebig genossen hat, macht man sich wieder auf den Rückweg, der am vom Aufstieg bekannten Bergpfad recht flott zurück nach Bichlbach (5:45 Std.) führt.
Varianten: Den Abstieg kann man über den Alpenrosensteig verlängern. Wie schon erwähnt, verläuft dieser unterhalb der Kohlbergspitze ziemlich waagrecht unter Pitzenegg, Plattberg und Büchsentaljoch hindurch bis zum Grünen Ups und weiter an der Tuftlalm vorbei nach Lermoos. Da der ganze Alpenrosensteig schon eine ausgefüllte Tagestour ist, geht man in der hier vorgeschlagenen Variante nur das erste Teilstück des Steiges. Man wandert am Aufstiegsweg zurück bis zur Wegverzweigung am Alpele und wählt den links abzweigenden Alpenrosensteig, der über die freien Hänge ziemlich eben bis unter das Pitzenegg verläuft. Dort geht man noch ein Stück weiter und wendet sich dann nach rechts. Bald schon erreicht man die Forststraße, die von Bichlbach zur Bichlbacher Alm zieht, und geht diese hinab nach Bichlbach. Diese Variante sollte man im Frühsommer unternehmen, um die Alpenrosen blühen zu sehen.
Über den Zigerstein (schwer): Wer für den Aufstieg eine spannende Variante möchte und ein wenig Trittsicherheit für steiles Schrofengelände mitbringt, dem sei diese bereits erwähnte Variante empfohlen: An der Verzweigung »Am Nötsche« hält man sich links. Der Weg quert ziemlich eben den Hang und fällt kurz ein wenig ab. Nach einem Graben kommt man an eine Schuttreiße – hier dreht der Steig nach rechts ab und bringt den Wanderer nahe an den Zigerstein. Dieser auffällige kleine Felsturm kann relativ schnell, aber etwas ausgesetzt mithilfe von Drahtseilversicherungen bestiegen werden. Über den Anstiegsweg kehrt man zurück und wandert weiter zur Kohlbergspitze. Um zum Gipfel mit dem großen Kreuz zu gelangen, folgt man aufmerksam den Markierungen durch steiles Schrofengelände. Die Trittspuren führen über zwei Rippen und durch eine steile Schrofenrinne hoch zum Gipfel.
Region
Touren-Charakter
Schmale, leichte Wanderwege
Ort
BichlbachAusgangspunkt
Parkplatz am Touristenbüro in Bichlbach
Freud & Leid
Die schöne, sonnige Wanderung zur Kohlbergspitze mit ihrem etwas eigenartigen Gipfelkreuz unternimmt man am besten im Herbst – der Anstieg wird im Sommer schnell ziemlich heiß.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.