JBerg-Verlag
Wandermuffel
wandern

Wandern Zugspitz Region: Auf den Krepelschrofen

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
7.3 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Wanderberg mit Verlängerung. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr . Fast das ganze Jahr über können wir zum Krepelschrofen starten . Ein niedri- ger, aber doch wunderbarer Aussichtsberg, der in gerade einmal einer Stunde ab dem Tal erreichbar ist .

Beschreibung

Auf den Krepelschrofen 

Da diese Tour wirklich nicht sehr lange dauert, bleibt noch genug Spielraum für eine kleine, aber feine Verlängerung am Ende der Runde. Eine gute Möglichkeit, um vom Wandermuffel zum begeisterten Marschierer zu mutieren. Wir beginnen unseren Weg am Wanderparkplatz an der Isar, gehen die Isarstraße zurück und biegen rechts in die Flößerstraße ein. Nach dem Weg »Am Kurpark« nehmen wir links die Soiernstraße und erreichen die Ortsdurchgangsstraße, die B 11, am 1 Wallgauer Dorfplatz. Wir queren die B 11, wandern an der Rückseite des Gasthofes Isartal vorbei und folgen sofort rechts dem Wegweiser »Krepelschrofen«. Die Straße macht nur einen Haken und führt dann parallel zum Hang westlich aus dem Dorf. Nach etwa 500 Metern endet die geteerte Straße am Waldrand. Wir biegen rechts auf den Bergpfad ab und wandern durch den lichten Bergwald aufwärts. Wir sind nun auf dem Magdalena-Neuner-Panoramaweg unterwegs. Die Olympiasiegerin im Biathlon stammt aus Wallgau und stand Pate für diesen herrlichen und aussichtsreichen Themenweg.

In weiten Zickzackschleifen führt der Weg bergan. Er ist nicht zu verfehlen; wo es Zweifel gibt, führen uns Wegweiser.

Gipfelschau 

So erreichen wir den Krepelschrofen nach gerade einmal einer Stunde Gehzeit. Der Gipfel selbst, das geben wir gerne zu, ist nicht besonders spektakulär. Er ist nur ein Buckel am großen Berghang, der von einem Kreuz markiert wird. Spektakulär ist jedoch die Aussicht. Links schauen wir ins Isartal hinein und sehen allerdings mehr Geröll als einen glänzenden Wasserlauf. Der Grund ist ganz einfach. Beim Bau des Walchenseekraftwerkes hat man der Isar etwas oberhalb von Krün das meiste Wasser abgezapft. In einem Kanal wird es nach Wallgau geführt und von dort unterirdisch in den Walchensee geleitet. Ähnlich erging es dem Rissbach, der ebenfalls in den Walchensee umgeleitet wurde und deshalb nicht mehr in die Isar fließt. Nur dadurch erhält der Walchensee ausreichend Wasser für das große Kraftwerk.Auf der anderen Seite der Isar erhebt sich die Soierngruppe, die bereits zum Karwendel gerechnet wird. Sie war einst ein beliebtes Jagdgebiet der Wittelsbacher. Weiter im Süden ragen die Felswände des Hochkarwendels in den Himmel. Zur Westlichen Karwendelspitze bringt die Karwendelseilbahn von Mittenwald wahre Scharen von Besuchern, die Tiefkarspitze und der Wörner dagegen bleiben nur erfahrenen Kletterern vorbehalten. Dann schauen wir nochmals auf das Isartal, jetzt flussaufwärts über Mittenwald zur Enge von Scharnitz. Die Große Ahrnspitze leitet uns schließlich in das Wettersteingebirge mit dem krönenden Höhepunkt Zugspitze auf der rechten Seite.

Übrigens, wer rasten oder Brotzeit machen will, tut das bequem ein paar Meter unterhalb des Gipfels. Dort steht eine kleine Unterstandshütte, die man aber vom Gipfelkreuz aus kaum sieht.

Zurück nach Wallgau 

Zum Abstieg gehen wir zunächst ein Stück auf dem gleichen Weg zurück und wählen dann die erste Abzweigung nach links. Dieser Weg führt am Hang entlang abwärts zum Wallgauer Panoramaweg, auf dem wir nach rechts auf den Dorfplatz zurückkehren. Auf dem schon bekannten Weg kehren wir zum Parkplatz zurück, an dem die nächste Runde beginnen kann.

In die Verlängerung 

Versprochen – die Wanderungserweiterung bis zur Auhütte verläuft fast völlig eben und unkompliziert. Das Einzige, was wir vorher recherchieren müssen, ist, ob die Auhütte (siehe Kasten) auch wirklich geöffnet hat. Denn das ist nicht immer der Fall. Wenn ja, geht es vom Parkplatz geradeaus zur Isar, die wir schnurstracks auf dem kleinen Isarsteg queren. An der anderen Seite wenden wir uns nach links und schon sind wir mitten in den Isarauen unterwegs. Die Isarauen zeichnen sich durch ihr einzigartiges, aber auch empfindliches Ökosystem aus. Auf den mageren Kiesböden wächst eine Vielzahl seltener Blumen. Im Frühsommer sehen wir dort große Teppiche mit Schusternagerln und Enzianen, eine farbenbunte Pracht, die man auf dem steinigen Untergrund so gar nicht vermuten würde. Es ist aber ratsam und sehr wichtig, dass wir auf den Wanderwegen bzw. Trampelpfaden bleiben. Denn nicht nur die Flora ist schützenswert. Auf den sich schnell durch die Sonne erwärmenden Steinböden brüten auch zahlreiche, mitunter seltene Vögel, wie der Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Hunde gehören hier an die Leine, damit sich die werdenden Vogeleltern nicht zu weit vom Gehege entfernen. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz und darauf achten wir natürlich auch. Schnell erreichen wir das alte Hochufer, auf das wir hinaufsteigen. Dort treffen wir auf einen größeren Forstweg, der uns nach links zur Auhütte bringt. Sie thront im sicheren Abstand und etwas erhöht über der Isar, denn diese kann in Hochwasserzeiten zu einem reißenden und gefährlichen Wildfluss anschwellen. Aber jetzt ist Zeit, um einzukehren und uns selbst etwas zu verwöhnen. Es gibt leckere Kuchen, aber auch kleine Gerichte und Brotzeiten.

Nach dem Essen sollst du ruhn … 

oder tausend Schritte tun. Diesen alten Spruch können wir nun beherzigen. Entweder suchen wir uns nun ein feines und ruhiges Rastplätzchen an der Isar oder hinter der Auhütte unter den knorrigen Kiefern. Oder wir machen uns auf den Rückweg. Für das letzte Wegstück steigen wir von der Auhütte zum Wanderweg hinunter, der etwas tiefer und in Flussnähe verläuft. Diesem folgen wir nun nach links, bald wieder auf bekanntem Weg zurück zum Isarsteg und somit auch zurück zu unserem Wanderparkplatz.

Touren-Charakter

Einfache und kurze Bergwanderung mit viel Schatten auf Bergwegen und Pfaden. Der Krepelschrofen ist ein Südhang und somit schnell schneefrei, sodass er eigentlich das ganze Jahr über begehbar ist. Verlängerung in Kombination mit Talwanderung zur Auhütte möglich (zusätzlich 3 km).

Ausgangspunkt

Wallgau, Parkplatz am Ende der Isarstraße, alternativ: Dorfkirche

Endpunkt

Wallgau, Parkplatz am Ende der Isarstraße, alternativ: Dorfkirche

Die Auhütte

Die Auhütte nah bei Wallgau am Isarhochufer ist nur in der Vor- und Nachsaison bewirtschaftet. Die beiden Hüttenwirte ziehen im Hochsommer mit ihren Tieren und dem Brotbackofen hinauf auf die 1400 Meter hoch gelegene Fischbachalm (auf halbem Weg zum Soiernhaus). Mit dabei sind auch die beiden Hausschweine, einige Kälber und Pferde. Im Herbst ziehen alle zur Auhütte wieder um.

Mein Besichtigungstipp

Die Lüftlmalerei (18.Jh.) am alten Hotel Post ist sehr sehenswert und stammt von Franz Karner aus Mittenwald, der dort z.B. das heutige Geigenbaumuseum oder das Hoglhaus im Malerweg freskiert hat. Damals war es Mode geworden, seinen Reichtum auf diese Weise zur Schau zu stellen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.