Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Zugspitz Region: Auf den Großen Illing

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Felsenburg über dem Staffelsee. Unmarkierte Wege erschließen die mystisch anmutende Felsenburg am Eingang des Loisachtals. Vom Gipfelkreuz aus öffnet sich der Blick über das Murnauer Moos hinüber zum Ettaler Mandl. Die Veste Schaumburg kann man dazu als Schmankerl noch mitnehmen.

Beschreibung

Der Große Illing

Wer glaubt, die Voralpen hätten nur langweilige Waldkuppen im Angebot, der wird auf dieser Wanderung eines Besseren belehrt. Wenig bekannt thront der Große Illing über dem Murnauer Moos hoch über Ohlstadt am Eingang des Loisachtals. Am Nachmittag taucht die Sonne das Panorama in mildes Licht. Da schweift der Blick nach Westen hinüber zu den Bergen der Ammergauer Alpen, vom Kramer über das Ettaler Mandl bis zum Aufacker. Dahinter bauen sich an klaren Tagen die Berge der Allgäuer Alpen auf und tief unter uns schlummert der Staffelsee bei Murnau, weiter rechts grüßen die Osterseen herauf und dahinter sieht man die weiten Wasserflächen des Starnberger Sees. Das Panorama wird von einer Tanne und einigen alten, mystisch anmutenden Buchen eingerahmt, irgendwie ein ganz besonderer Platz hier oben. Zwei Feuerstellen zeugen davon, dass dieser Ort schon viele Wanderer zum längeren Verweilen eingeladen hat.

Die Veste Schaumburg

Beim Aufstieg sollte man der dem Großen Illing vorgelagerten Felsenburg noch einen Besuch abstatten. Ihre Entstehung verdankt sie wohl einer besonderen Laune der Natur. Durch den Gletscherschliff der letzten Eiszeit blieb ein Felskegel (Monolith) aus besonders hartem Stein stehen. Unzugänglich von drei Seiten und auf der vierten Flanke einfach zu verteidigen, war der Felsenzacken der Schauenburg seit Urzeiten als idealer Flucht- und Siedlungsplatz genutzt worden. Den Namen Schauenburg (ursprünglicher Name) verdankt die Veste (Festung) dem Umstand, dass man von dort oben weit ins Land schauen kann. Bereits in der Bronzezeit wurde der Fels von Menschen genutzt. Vor rund 3500 Jahren zogen sich dort Kelten vor Angriffen von Mensch und Tier zurück und setzten sich zur Wehr. Obwohl der Berg wesentlich niedriger ist als der Große Illing, liefert er zudem an klaren Tagen Blicke ins Loisachtal zur imposanten Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg.

Der Anstieg für Bahnfahrer

Vom  Bahnhof Ohlstadt gehen wir linker Hand in die Loisachstraße. An der nächsten Weggabelung gehen wir rechter Hand in den Bahnhofweg, dieser mündet in einen Fußweg, dem wir bis zum Ende an der Hauptstraße folgen. Diese überqueren wir, dabei passieren wir das Schild »Anlieger frei« und folgen dem Fußweg zu einer Weggabelung am Bach. Wir folgen linker Hand dem Damm am Bach. Dabei passieren wir das Freibad und gehen den Fußweg weiter am Bach entlang bis zu seinem Ende. Dann mündet der Weg in den Ramweg, dem wir wenige Meter folgen. An der nächsten Straßengabelung gehen wir rechter Hand bergauf. Nach wenigen Metern passieren wir einen Wanderparkplatz, den Ausgangspunkt für Autofahrer.

Über die Veste Schaumburg zum Großen Illing

Vom   Wanderparkplatz Heimgarten aus zweigt ein Weg zu den Kaltwasserfällen ab. Hierzu gehen wir durch das Holzgatter hinunter zur Bachbrücke und überqueren diese. Dann folgen wir der Kaltwasserlaine bergan. Über die Kaltwasserfälle führt ein schöner Weg. Nach dem Überqueren der Bachbrücke geht es rechts hinauf mit dem Schild »Heimgarten«. Der Waldpfad schlängelt sich bergan, bis ein breiter Schotterweg erreicht wird. Diesem folgt man weiter bergan, bis links der Wegweiser zur Veste Schaumburg führt. Der Weg geht bis zum Fuß der Felsenburg. An ihrer Süd- und Westseite wandert man nun hinauf zum Gipfel, dabei ist an den Steilhängen Trittsicherheit gefragt, deshalb sollte dieser Weg, genauso wie der auf den Großen Illing, nur bei trockenen Wegverhältnissen begangen werden. Dann wenden wir uns bergab zum Hauptweg. Ihm folgen wir weiter bergauf auf dem Forstweg, alternativ dazu können auch kleinere Wanderwege genutzt werden, die rechts parallel verlaufen. Diese führen später wieder auf den Hauptweg. In einer steilen Rechtskurve zweigt ein Entdeckerpfad über die Bergwiesen hinauf ab. Später geht es auf einer Kammlinie bergauf, rote Markierungspfosten weisen uns hier zusätzlich den Weg. Wir erreichen eine Forststraße und queren diese, um den etwas schwer einsehbaren Entdeckerpfad gegenüber zu nehmen, der steil bergauf führt. In Serpentinen schwingt sich der Steig neuerlich zur Kammlinie auf. Diesem folgt man weiter durch den Bergwald hinauf. Rote Markierungspfosten sind hier wieder vereinzelt als Orientierung zu finden. Mit zunehmender Höhe öffnet sich der Blick hinüber zum Heimgarten und ins Loisachtal, bis nach einer scharfen Kammlinie der Schlussanstieg zum Großen Illing folgt.

Über die Kaltwasserlaine ins Tal zurück

Vom Großen Illing gehen wir auf der bekannten Hinroute nur wenige Meter bergab. Dann zweigt ohne Beschilderung rechts ein Entdeckerpfad ab, der in die Südflanke des Berges führt. Mittels einiger Serpentinen quert der schmale Pfad den Steilhang. Am Fuß des Berges geht man durch den Wald, bis ein breiter Wanderweg erreicht ist. Diesem folgt man, neuerlich ohne Beschilderung, nach rechts. An der folgenden Weggabelung geht es dann links mit dem Schild »Heimgarten« wieder nur wenige Meter bis zur Kaltwasserlaine. Ihr folgt man nun auf einem Entdeckerpfad bergab. Dabei werden ein Windbruchgelände und ein Forstweg gequert. Am Ende des Weges, etwa nach einer Dreiviertelstunde Gehzeit, gelangt man an ein Wasserrückhaltebecken. Genau hier führt der Entdeckerpfad, schwer einsehbar, wieder bergab hinunter zur Kaltwasserlaine. Der Pfad verbreitert sich zwischenzeitlich zum Karrenweg, verschmälert sich dann aber im weiteren Verlauf wieder, immer in der Nähe der Kaltwasserlaine. An einer Einmündung eines Weges ist nun auch der Hinweg erreicht, den wir auch zum Abstieg nutzen und der uns zurück zum   Wanderparkplatz Heimgarten sowie zum   Bahnhof Ohlstadt bringt.

Touren-Charakter

Wanderwege, Steigen und Forststraßen

Beste Jahreszeit

Anf. Mai–Mitte Nov. bei absoluter Schneefreiheit

Ausgangspunkt

Pkw: Wanderparkplatz Heimgartenstraße 720 m ÖPNV: Bahnhof Ohlstadt 636 m

Endpunkt

Pkw: Wanderparkplatz Heimgartenstraße 720 mÖPNV: Bahnhof Ohlstadt 636 m

Route

Bahnhof Ohlstadt Wanderparkplatz Heimgarten ¾ Std. (nur ÖPNV) Veste Schaumburg ¾ Std. Großer Illing 1¼ Std. Wanderparkplatz Ohlstadt 1½ Std. Bahnhof Ohlstadt ¾ Std. (nur ÖPNV)

Höchster Punkt

Großer Illing 1313 m, VesteSchaumburg 903 m

Eine leckere Erfrischung

Wer Lust auf ein Eis nach der Tour hat, der sollte bei der Eisdiele Maier vorbeischauen. Sie liegt an der Hauptstraße 1, direkt bei der Anfahrtsroute für Autofahrer. ÖPNV-Anreisende folgen der Wankstraße und der Hauptstraße durch Ohlstadt direkt dorthin, bevor sie dann auf der Partenkirchener Straße weiter zum Bahnhof gehen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.