JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Vom Wank ins Tal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12 km
Abstieg:
1000 m

Bergtour bergab. Es muss ja nicht immer schweißtreibend und anstrengend sein, um eine nachmittagfüllende Bergtour zu erleben. Da wir uns den Aufstieg mit der Bahn erleichtern, geht es fast nur bergab. Dabei umrunden wir den Wank auf seiner südlichen Flanke. Die Aussichten sind einmalig und auch die Einkehrmöglichkeiten kommen nicht zu kurz.

Beschreibung

Gleich zu Beginn schweben wir mit der Wankbahn 1000 Höhenmeter bis zum Gipfel hinauf. Die Aussicht ist einmalig: Die Zugspitze mit dem Wetterstein und das Karwendel sind zum Greifen nahe, außerdem ist das Wankhaus mit großer Sonnenterrasse in drei Minuten erreichbar. Rund um die Bergstation ist meist ziemlich viel los, schon ein paar Schritte weiter wird es viel ruhiger. Stundenlang könnte man am Startplatz den Gleitschirmfliegern zusehen, wie sie sich in die Lüfte heben. An manchen Tagen ist der Himmel ganz bunt. Leider drängt die Zeit, denn auch wenn es auf der Tour fast nur bergab geht, müssen wir für den Abstieg doch ein strammes Wanderpensum absolvieren.

An der Bergstation der Bahn wählen wir den Wanderweg »W4 Esterberg/Gschwandtnerbauer« rechts Richtung Skilifte. Wir passieren den Startplatz der Gleitschirmflieger und wandern an der Südflanke des Wanks entlang. Am Weg liegen einige überdachte Picknickplätze und bald schon sehen wir vor uns im Tal den Wagenbruchsee bei Krün. Nun geht es bergab (Schild »Esterbergalm«). Rasch tauchen wir in die Latschen ein, die aber immer wieder schöne Ausblicke freigeben. In dieser Höhe schaffen es Bäume kaum, hoch aufzuwachsen. Schnell haben wir jedoch die Baumgrenze erreicht und wandern im lichten Misch­wald. An der Wegkreuzung wenden wir uns rechts und folgen dem Schild »Gschwandtnerbauer«. Auf dem schmalen Pfad geht es im Zickzack den Berg hinunter.

Wir erreichen die Abzweigung zum Gschwandtnerbauer. Wer Lust auf eine Brotzeit hat, geht in fünf Minuten zum Gasthaus und kommt anschließend hierher zurück. Ansonsten wandern wir an dieser Stelle rechts weiter (Schild »Tannenhütte«).

Jetzt steigt der Weg an. Zum Glück gibt es viel Schatten und wir haben es bald geschafft. Es geht flach über eine kleine Hoch­ebene. Neben dem Weg findet man viele große Ameisenhaufen und der feuchte Boden verschafft seltenen Pflanzen einen eigenen Lebensraum. Schließlich erreichen wir den Waldrand und endlich ist die Sicht auf die Berge wieder frei. Entlang einer großen abgeholzten Fläche mit zahlreichen Baumstümpfen wandern wir mit Blick auf die Zugspitze, Alpspitze und den markanten Waxenstein weiter.

An der breiten Forststraße halten wir uns nun rechts und erreichen wenige Minuten später die Tannenhütte. Hier ist einer der besten Plätze, um noch einmal Rast zu machen. Von der Terrasse schauen wir weit über das Garmischer Becken auf das Wettersteingebirge mit Zugspitze und Alpspitze. Die Speisekarte erfreut nicht nur deftige Gaumen, der frische Kaiserschmarren, auf Wunsch mit Rosinen und Mandeln, lässt die Tannenhütte in den Himmel der bayerischen Mehlspeisen aufsteigen.

Der Abstieg zur Talstation der Wankbahn ist von hier gut ausgeschildert. Dafür müssen wir aber noch einmal etwa 45 Minuten einrechnen. Der Abstieg beginnt hinter der Tannenhütte und führt über Stufen steil berg­­ab in den Wald. Nach den ersten paar Höhenmetern passieren wir in einer Linkskurve einen kleinen Bergrutsch. Eine Brücke bringt uns dabei über den Bach. So erreichen wir die große Wiese mit dem Josefikreuz. Hier teilt sich der Weg. Alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind, steigen hier direkt hinab und erreichen so die ersten Häuser von Partenkirchen. Alle anderen bleiben auf halber Höhe am Hang und folgen der Beschilderung zur Wankbahn-Talstation nun über den Philosophenweg. Wer noch etwas Kultur in seine Nachmittagsrunde packen möchte, besucht die kleine Wallfahrtskirche St. Anton, die direkt am Weg liegt. Ihr Inneres ist ausgeschmückt mit dem einzigen erhalten gebliebenen Freskenzyklus des jungen Künstlergenies Johann Baptist Holzer. Das Besondere an den Bildern sind die detailgetreuen Porträts. Sie zeigen Werdenfelser Bürger und Bauern in ihren Trachten. Weiter dem Weg folgend, kommen wir dann ebenfalls zur Talstation der Wankbahn zurück.

Touren-Charakter

Trotz der Aufstiegshilfe durch die Gondel ist die Tour konditionell anspruchsvoll. Technisch ist die Tour einfach, festes Schuhwerk aber ein Muss. Der Großteil der Strecke geht bergab. Es ist sinnvoll, Stöcke mitzu­nehmen.

Ausgangspunkt

Talstation der Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen

Endpunkt

Talstation der Wankbahn in Garmisch-Partenkirchen

Garmisch und Partenkirchen

Beim Blick vom Wank auf die Stadt Garmisch-Partenkirchen kann man anhand der Straßenführung, der beiden Kirchen und der Verteilung der Häuser deutlich die einst unabhängigen Gemeinden erkennen. Garmisch und Partenkirchen wurden 1936 kurz vor den Olympischen Spielen gegen den Willen der Bewohner zwangsvereint.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.