JBerg-Verlag
Bergwandern
wandern

Wandern Zugspitz Region: Am Fuß des Heimgartens

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
370 m
Abstieg:
370 m

Zur Kreutalm oder Glentleiten? Am Fuße des Bergzuges Herzogstand - Heimgarten liegt das Freilichtmuseum Glentleiten und etwas erhöht davon die Kreutalm, ein beliebter Gasthof in traumhafter Aussichtslage über das Becken des Kochelseemoores.

Beschreibung

Wir starten am Parkplatz und wandern, mit den Schlehdorfer Häusern in unserem Rücken, wenige Meter auf der Teerstraße weiter. Unmittelbar nach dem Bachlauf biegen wir rechts in den Feldweg ein, der bereits hier zur Kreutalm beschildert ist. Gleich steigt die Straße an und windet sich am Hang oberhalb des Kochelsees in Richtung Westen aufwärts. Wir müssen uns immer wieder umdrehen, denn nur so haben wir wunderbare Ausblicke auf den Kochelsee und auf Schlehdorf. Etwas östlich von hier verlief über diese Wiesen die einst so berühmte Schlehdorfer Rennrodelbahn. Bereits um 1910 wurde der Rennrodelsport im Loisachtal, zunächst in Bad Kohlgrub, später in Ohlstadt sowie in Garmisch eingeführt und immer beliebter. Richtig bekannt wurde der Sport dann nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit existierten viele Bahnen, so auch in Raut bei Schlehdorf. Die bekannteste Kocheler Rodlerin Elisabeth Demleitner vom SV Schlehdorf fuhr 1971 auf den Stockerlplatz und wurde Weltmeisterin. Heute sind nur noch kleine Reste der Bobbahn zu sehen. Als aufgrund milder Winter die Trainingsbedingungen immer schwieriger wurden, verlagerte sich der Sport auf Kunsteisbahnen und die kleinen Naturbahnen verfielen.

Über Kurven geht es hinauf, bald erreichen wir den Wald und unsere wunderbare Aussicht verschwindet. Wir folgen stets der Beschilderung zur Kreutalm und lassen alle anderen Abzweigungen unberücksichtigt.

Unser Forstweg mündet in eine größere Forststraße, der wir für 300 Meter nach rechts folgen. Dann biegen wir nach links und verlassen bald den Wald. Wir treten auf die Almwiesen des Brombergs, passieren die privaten Almhütten und kommen so, nach einem weiteren kurzen Wald-Intermezzo, unterhalb der großen Kreutalm erneut auf eine Wiese.

Nun müssen wir uns entscheiden, haben wir Zeit für das Freilichtmuseum oder wollen wir direkt auf der Kreutalm einkehren? Das etwas unterhalb der Kreutalm gelegene Freilichtmuseum Glentleiten (Infos über Öffnungszeiten und besondere Veranstaltungstage am Wochenende unter Tel. 08851/1850 oder www.glentleiten.de) ist natürlich einen Besuch wert. Es schließt aber bereits im Sommerhalbjahr um 18.00Uhr, wobei wir eine Besichtigung, auch wenn man nur zwei Stunden Zeit hat, wärmstens empfehlen können.

Wenn dazu keine Zeit mehr ist, streben wir direkt die Kreutalm an. Von der Terrasse unter dem mächtigem Baum genießen wir die schöne Sicht über Schlehdorf mit seiner doppeltürmigen Klosterkirche St.Tertulin, auf das Kochelseemoor und weiter über Bichl und Benediktbeuern zu den letzten Ausläufern der Münchner Vorberge.

Mit dem Wissen, dass der Abstieg über den Wiesenweg deutlich schneller verläuft als der Aufstieg, dürfen wir gerne einmal länger sitzen bleiben.

Für den Abstieg legen wir zunächst ein paar Höhenmeter auf dem Hinweg abwärts zurück. Dann heißt es Augen auf, um sich nicht von der schönen Aussicht ablenken zu lassen! Genau in der Höhe der Kreutalm führt ein sehr kleines Wiesenweglein quer über die Weide in Richtung Osten. Je nachdem wie hoch das Gras steht, ist der Pfad etwas schwerer zu erkennen. An den Büschen und unweit des Glentleitener Zauns halten wir uns dann rechts und steigen nun auf einem deutlich sichtbareren Pfad durch ein Viehgatter abwärts. Wir werden jetzt mehrere Zäune passieren – wer seinen Hund dabeihat, sollte ihn hier besser an die Leine nehmen. Zunächst geht es über die erste Lichtung und nach einer Baumreihe über die nächste Wiese. Schon wird der Wiesenweg wieder breiter und führt in einer vertieften Rinne auf einen fast verfallenen Schuppen an der nächsten Baumreihe zu. Dahinter schwenkt unser Weg nach rechts und zieht nun als geschotterter Feldweg bergab.

Dann wandern wir fast schon wieder eben, unweit der ersten Schlehdorfer Häuser, auf eine Teerstraße zu. Auf ihr halten wir uns links und passieren bald darauf einen großen Aussiedlerhof, hinter dem wir rechts in die Karpfseestraße einbiegen. Nun geht es schnurgerade durch den Ort Schlehdorf, der äußerst untypische Straßenzüge für ein bayerisches Dorf hat. Die rechtwinklig angelegten Straßen und die optisch fast gleichen Bauernhöfe erinnern eher an französische Vorbilder. Die Ursache war eine Brandkatastrophe im Jahre 1846, durch die der Ort vollkommen zerstört wurde. Immer geradeaus kommen wir so direkt wieder an die Seestraße, wo wir nun nur noch dem Uferweg nach rechts zurück bis zu unserem Parkplatz folgen müssen.

Touren-Charakter

Relativ einfache Wanderung, der Aufstieg erfolgt auf einer schattigen Forststraße, der Abstieg über Wiesenpfade, die bei feuchter Witterung etwas rutschig sein können!

Ausgangspunkt

Rauterstraße in Schlehdorf

Endpunkt

Rauterstraße in Schlehdorf

Die Glentleiten

Seit 1976 gibt es oberhalb von Schlehdorf/Großweil das Freilichtmuseum Glentleiten. Auf dem Museumsareal künden Bauernhäuser, Kleinsthöfe, Mühlen, Sägewerke, Almen, aber auch Kalköfen, Bauerngärten, Zäune und mehr von vergangenen Zeiten. Die Gebäude wurden an ihren alten Standorten abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut.

Einkehr

In die Kreutalm mit sensationeller Aussicht über das Kochelseemoor (Montag Ruhetag). Auch in Schlehdorf sitzt und isst man nach der Wanderung ausgezeichnet. Der Fischerwirt verwöhnt mit bayerischer Küche und sehr leckeren Salaten.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.