Wandern Wilder Kaiser: Gaisberg
Der Höhenrundweg auf den Gaisberg besticht durch sein Panorama und die gut ausgebauten Wege. Nebenbei gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten, die die Runde besonders interessant für Familien machen. Wer will, kann auch von Kirchberg starten und die Tour ausbauen.
Der Wegverlauf
Bevor man die Wanderrunde startet, geht es zuerst mit der Bahn hoch zur Bergstation auf 1264 Metern. Wer die Runde ausweiten möchte, der geht vom Tal aus los und ist in gut einer Stunde zu Fuß oben am eigentlichen Startpunkt.
Gleich hinter der Station verläuft der Wanderweg, der zur Bärstattalm hochführt. Der Route verläuft durch zum Teil bewaldetes Gebiet und man kommt noch vor der Alm an einem Graben an, den man an seinem oberen Ende durchquert. Der Graben weist fossilführendes Gestein aus einem prähistorischen Meer von vor über 190 Millionen Jahren auf. Auf dieser Seite des Gaisbergs zeigt sich der Unterschied zu den Gesteinen der Umgebung auch im reichen Bestand an Buchen. Kurz vor dem Graben werden die Bäume allmählich weniger und man erreicht freies Gelände. Die frei gelegene Bärstattalm (0:30 Std.), zugleich die erste Einkehrmöglichkeit der Tour, steht fast Stirn an Stirn mit dem östlich gelegenen Hahnenkamm, aber auch der im Norden gelegene Wilde Kaiser ist von hier aus bereits gut zu sehen.
Hinter der Hütte führt der Weg weiter in einem langen Rechtsbogen bergauf. Man durchquert wieder den Graben, diesmal etwas weiter oberhalb als zuvor, und kommt schließlich auf eine Schulter, die man im Weiteren in einem Linksbogen besteigt. Schon nach kurzer Zeit erreicht man ein Gipfelkreuz. Der höchste Punkt ist aber hier noch nicht erreicht, es geht noch ein paar Schritte weiter und man steht auf dem Gaisberg (1:40 Std.). Der Blick nach Norden fällt sofort auf den Wilden Kaiser, der hinter den sanften Hügeln des Hartkaisers und des Brandstadels hervorsticht. Der Weg führt weiter Richtung Süden immer über den breiten Rücken, der mit Gras und Latschen überzogen ist. Man geht über einen Sattel und kommt nach einer kurzen Rampe zum zweiten (Süd-)Gipfel mit einem weiteren Kreuz. Weiter wandert man dann geradeaus über den Nagillersteig durch Latschenfelder hindurch bergab und kommt schließlich zu einer Verzweigung. Gerade weiter geht es über den Rücken entlang des Latschenfeldes zur Wiegalm (1513 m), eine Variante, die über eine halbstündige Runde wieder auf den eigentlichen Rundweg führt. Hier kann man auch aus unmittelbarer Nähe die Spuren eines »urzeitlichen Dramas« verfolgen. Das Wegstück Richtung Süden geht genau über eine geologische Grenzlinie. Man kann sie sehr gut im Frühjahr erkennen, wenn die Blumen blühen. Auf der linken Seite blühen Enzian und Kugelblume, behaarte Alpenrose und Silberwurz. Auf der rechten Seite sucht man diese Pflanzen dagegen vergeblich: Hier blüht die rostrote Alpenrose – ihre Blätter zeigen eine rostfarbene Unterseite – in dunklerem Rot. Der kürzere Weg zurück geht bei der Abzweigung nach links weg, und schon nach wenigen Metern sieht man die Kobingerhütte (2:40 Std.) inmitten der Almlandschaft stehen. In einem Bogen nach rechts führt der Pfad direkt zu ihr. Die Hütte befindet sich am Haarlaßanger nach Südosten ausgerichtet, zwischen Gaisberg und Gampenkogel. Zum Kreuzjöchlsee (siehe auch Tour 28) sind es jetzt nur ungefähr 30 Minuten zu gehen. Auch von hier ist der Große Rettenstein nicht zu übersehen, Richtung Süden sticht der mächtige Felsen immer wieder heraus.
Der Name Haarlaßanger entstammt übrigens einer Sage. Die Hexen haben unter dem Gaisberg bei ihren Raufereien immer wieder Haare gelassen, und so entstand die Bezeichnung. Vor ungefähr 200 Jahren wurde die Alm erbaut. Mit der Zeit ist aus ihr eine Gastwirtschaft entstanden, und heute steht die Hütte mit ihrer modernen Solaranlage da. Neben dem Gasthaus führen die Wirtsleute noch eine Almwirtschaft mit über 100 Kühen. Etwas weiter oberhalb steht die Harlaßangerkapelle. Hier finden regelmäßig Almgottesdienste statt. In der Kirche ist eine große Zahl Sterbebilder zu sehen. Ein alter Brauch besagt, dass dadurch die Verstorbenen unter Schutz gestellt und den Besuchern in Erinnerung gerufen werden. An der Kobingerhütte teilen sich mehrere Wege. Der Weg mit der Nummer 8 führt zurück zur Bärstattalm(3:15 Std.). Man kann auch von hier alternativ über den Almsteig direkt nach Kirchberg absteigen. Der Weg führt unterhalb des Gipfels an der Ostflanke zurück nach Norden. Man geht jenseits der Baumgrenze gut ausgebaute Wanderwege entlang, durchquert zwei kleine Gräben und kommt schließlich wieder zurück zur Bärstattalm. Von hier aus gibt es wieder zwei Varianten für den Abstieg: Entweder man geht dem Aufstieg folgend wieder durch den Graben auf dem Wanderweg zurück zu Bergstation des Liftes, oder man wählt den Pfad etwas weiter links, der sich in einer Rechtskurve wieder zurück zur Bergstation (4:00 Std.) dreht. Von hier aus geht es entweder mit dem Lift oder zu Fuß über den Urzeitweg zurück nach Kirchberg.
Region
Touren-Charakter
Gut ausgebaute und leicht zu begehende Wanderwege
Ausgangspunkt
Gaisberg Sesselift/Bergstation; GPS-Koordinaten 47.433697, 12.300189
Badesee Kirchberg
Der Badesee in Kirchberg ist nur ein paar Minuten vom Ortszentrum entfernt. In die ruhige alpine Landschaft eingebettet, umgeben von Wald und Wiesen, garantiert der See Erholung und Spaß. Eine 25 Meter lange Rutsche, Sprungtürme, ein Beachvolleyballplatz, ein großer Kinderbereich und vieles mehr warten auf Groß und Klein. Badesee Kirchberg, Seestraße 50, 6365 Kirchberg, Tel.: 0043/(0)676-83 06 95 08
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.