Wandern Wilder Kaiser: Ackerlspitze und Maukspitze
Die beiden benachbarten Gipfel sind über eine schöne Runde zu besteigen und ein Best-of des östlichen Wilden Kaisers. Die sonnige Tour überzeugt auch mit einem Gipfelblick bis zu den Kitzbüheler Alpen und den Hohen Tauern.
Der Wegverlauf
Vom Waldparkplatz Tannbichl im Ortsteil Prama geht man auf der Forststraße 815 und in weiterer Folge auf der Forststraße 816 entlang. Nach kurzer Zeit erreicht man bei einer Kreuzung den Fußweg 816 Richtung Ackerlhütte. Am Wiesenrand geht es weiter durch einen schattigen Fichtenwald zum Rehplaikgraben. Nach dessen Querung wandert man weiter bergauf und kommt zur Oberen Regalm (1:15 Std.). Danach führt die Tour kurz über eine Forststraße und weiter über einen Steig zur Ackerlhütte (2:00 Std.) (1455 m). Die Hütte ist nicht bewirtet, zu trinken gibt es dort aber fast immer etwas. Von der Ackerlhütte zieht der Weg weiter bergan, über Serpentinen und durch Latschenfelder kommt man den Wänden der Maukspitze immer näher.
Bei einer Wegkreuzung wählt man den Wanderweg 817. Hier sollte dann auch der Helm aufgesetzt werden, da ab hier nun zum Teil leichtes Klettergelände beginnt. Steiles und ausgesetztes Gelände im I. bis II. Schwierigkeitsgrad setzt absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraus. Nach der ersten Schlüsselstelle folgt ein weites Kar, durch das der Weg bis zum Wandfuß führt. Das folgende Teilstück ist zugleich das technisch schwerste der Tour. Eine 20 bis 25 Meter hohe und mit dem II. bis III. Schwierigkeitsgrad bewertete Kletterstelle sollte problemlos bewältigt werden können. Wer hier zweifelt, sollte besser umkehren, oder nur die Maukspitze über einen leichteren Anstieg als Ziel wählen.
Hat man diesen Anstieg gemeistert, steht man vor dem Kar des Niedersessels und folgt dem Steig ein kurzes Stück bis zum Beginn des Wandfußes, wo die Felswand den Weiterweg versperrt. Auch wenn nun einzelne Haltegriffe (keine Seile) den Aufstieg vielleicht ein wenig erleichtern, bewegen sich die nächsten 20 bis 25 Meter doch im II. bis III. Schwierigkeitsgrad. Diese Wand stellt sicherlich ein Kriterium dar und wer hier Probleme hat, sollte die Ackerlspitze als Gipfelziel zur eigenen Sicherheit hier beenden und eher die Maukspitze ins Auge fassen.
Nach der Kletterpassage folgt eine Felsrinne, die durchklettert werden muss. Danach geht es über einen steilen und stark ausgesetzten Pfad weiter aufwärts. Bei einer Kreuzung hält man sich links und folgt dem steilen Pfad hoch zur Ackerlschneid. Über einen Gratrücken geht es schließlich hoch zum Gipfel der Ackerlspitze (4:00 Std.) (2329 m), hier folgen noch einige Schlüsselstellen in leichter Kletterei. Oben tut sich ein 360-Grad-Rundumblick über die umliegenden Berge auf – von den Hohen Tauern über die Kitzbüheler Alpen bis hin zu den Chiemgauer Alpen reicht der Blick.
Der zweite Gipfel, die Maukspitze, liegt Stirn an Stirn mit der Ackerlspitze. Nach einer Rast geht es weiter Richtung Osten. Zuerst steigt man die Rinne wieder hinunter, quert hinaus zur Ackerlschneide und folgt dem Pfad bis zur Abzweigung in Richtung Maukspitze. Ausgesetzt und steil steigt man ab, bis ein Auf und Ab über ausgesetztes Gelände auf den Grat führt. Durch ein Felsentor zieht die Route nun weiter durch eine steile Rinne zum Gipfel der Maukspitze (5:00 Std.) (2231 m).
Nach einer Gipfelrast folgt schließlich der Abstieg, zuerst in felsdurchsetztem Gelände. Nun folgt ein leichter Steig über einen Gratrücken und weiter über eine steile, fast senkrechte Bergflanke abwärts. Hier sollte man vorsichtig sein, ein Absturz wäre fatal. Nach einer kurzen Kletterpassage kommt man schließlich im Kar an. Nach einer kurzen Passage durch das Kar wartet die letzte Schlüsselstelle der Tour mit einer leichten Kletterpassage in das östliche Hochgrubachkar. Ab hier folgt man dem Anstiegsweg wieder bergab, zuerst über die Ackerlhütte(6:45 Std.), dann an der Oberen Regalm (7:30 Std.) vorbei ins Tal.
Region
Touren-Charakter
Zu Beginn leicht zu begehende Wanderwege und Pfade, danach ausgesetzter und extrem schwerer Steig zum Gipfel mit Kletterpassagen
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz im Ortsteil Prama; GPS-Koordinaten 47.526232, 12.334698
Freud & Leid
Viele der Touren im Wilden Kaiser begin-nen meist sanft und warten erst in Gip-felnähe mit den schwersten Stellen auf. So auch bei der beschriebenen Tour. Es ist manchmal schwer, kurz vor dem Ziel umzudrehen; aber wer sich nicht sicher fühlt oder schon müde ist, sollte bei dieser Tour besser den Rückzug antreten.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.