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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Vereinigtes Königreich: Zum einsamen Glas Bheinn

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
800 m
Abstieg:
800 m

Das wilde Bergland am Glas Bheinn bietet für den Wanderer eine besondere Attraktion, den höchsten frei fallenden Wasserfall Schottlands. An einer Felskante verschwindet das Wasser des Eas a’ Chual Aluinn im Nichts, um 200 Meter tiefer im Glen Coul auf den Boden zu donnern.

Über eine Felskante stürzt der höchste frei fallende Wasserfall Schottlands in das Glen Coul.wandern, schwer
Über eine Felskante stürzt der höchste frei fallende Wasserfall Schottlands in das Glen Coul.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Nördlich des höchsten Punktes an der A894 sieht man erstmals auf den Loch na Gainmhich. Hier führt rechts der Straße ein deutlicher Weg zum nahen Loch. An der A894 und einige Hundert Meter nördlich auf einem Parkplatz oberhalb des Sees gibt es Abstellmöglichkeiten. Der steinige Weg zweigt von der A894 ab und führt uns durch Moorland zum Südufer des Loch na Gainmhich hinab. Wir wandern kurz am Ufer entlang, überqueren am Fuß eines Wasserfalls einen Bach und steigen steil rechts hinauf. Ein zweiter Bach wird passiert, und bald erreichen wir eine Kreuzung. Von links kommt hier der Steig herauf, der nördlich des Sees entlangläuft.

Wir halten uns rechts und wandern am linken Rand einer Senke entlang. Ein kurzer Anstieg führt uns zum Loch Bealach a’ Bhuiridh, dessen Nord­ufer wir folgen. Im Süden ragt der Glas Bheinn auf, im Westen bestimmt der Quinag das Bild. Ein kurzer, steiler Aufstieg führt uns anschließend auf einen Pass (1:30 Std.).Wir steigen jetzt vorbei an einem kleinen Seeauge abwärts, bis wir den Bach erreichen, der den Wasserfall Chual Aluinn speist. Zwei schlechte Wege führen links dort hinunter. Entweder man biegt schon kurz vor dem Bach links auf einen Pfad, der durch erodiertes, morastiges Gelände am linken Ufer abwärtsführt. Oder man überquert auf Trittsteinen den Bach und folgt dem auf einem Felsen aufgemalten Wegweiser »Fall« nach links.

Dieser Pfad läuft rechts oberhalb des Baches durch teils feuchtes Gelände abwärts. Beide Wege vereinigen sich wenige Meter oberhalb des Eas a’ Chual Aluinn, wo man den Bach überqueren kann. Völlig unvermittelt stürzt hier der Wasserfall über eine Felsstufe und verschwindet im Nichts. Atemberaubend ist der Blick hinab in das Glen Coul, das 200 Meter unter uns liegt, zum Meeresarm Loch Coul und auf die Hänge, über die der Wasserfall Eas a Chual Aluinn  (2:00 Std.) rauscht. Nach rechts führt ein Steig entlang der Felsabbrüche, von dessen Ende sich ein besserer Blick zum Wasserfall bietet.Vom Wasserfall steigen wir anschließend wieder zur Kreuzung am Bachufer hinauf, an der der Schlussabstieg begann. Rechts führt der bekannte Hinweg zum Ausgangspunkt zurück. Wir folgen hier jedoch links einem schmalen Steig, der kurz ansteigt und uns danach an der Oberkante des links ins Glen Coul abfallenden Hanges entlangführt.

Bald schwenkt der mit Steinmännern markierte Pfad nach rechts und leitet uns nach kurzem Anstieg auf einem Felsrücken nach links. Kurz darauf liegen rechts zwei kleine Seen, die durch eine schmale Landbrücke voneinander getrennt sind. Wir zweigen rechts ab, gehen zwischen den beiden Seen hindurch und folgen dem bald deutlicher werdenden Steig. Ziel ist die ausgeprägte Scharte östlich des Glas Bheinn. Der Weg führt oberhalb eines kleinen Sees durch die Hänge aufwärts zu einer Ebene mit kleinen Seeaugen. Von dort steigen wir im Zickzack steil aufwärts zu einer weiteren Ebene. Ein herrlicher See bleibt rechts; wir folgen dem deutlichen Weg in Kehren durch den steilen Hang zum Pass, der zwischen Beinn Uidhe und Glas Bheinn eingeschnitten ist.Dort verlassen wir den Weg nach rechts, umgehen eine erste Kuppe an der linken Seite und folgen einem schmalen Steig, der sich über den blockigen Ostkamm des Glas Bheinn nach oben schwindelt.

Die Steigung nimmt ab, und über einen Felsgrat erreichen wir die herrlichen Bergwiesen auf der weitläufigen Hochfläche, über die wir zum großen Steinmann auf dem Gipfel des Glas Bheinn (4:40 Std.) schlendern. Die Anstiegsmühen werden durch ein traumhaftes Panorama belohnt. Im Westen hebt sich das Massiv des Quinag von den Weiten des Atlantik ab, nach Süden wandert der Blick über den Loch Assynt zu den einsamen Moorflächen des Inverpolly National Nature Reserve, aus denen so markante Gipfel wie der Suilven aufragen. Vom Gipfelsteinmann gehen wir nordwestlich über die sanft abfallende Hochfläche auf den rechten Gipfel des Quinag zu. Rechts fallen die steilen Nordhänge des Glas Bheinn ab, und bald überblicken wir den lang gezogenen Nordwestkamm, der uns den Weiterweg vorgibt.

Auf Wegspuren steigen wir zu einem felsigen Kammabschnitt ab, den wir am besten knapp links umgehen. Unterhalb wird der Bergkamm flach. Wir gehen bis zur vordersten Spitze dieses eben verlaufenden Kammbereiches. Rechts setzt ein schmaler Steig an, der uns zu einem schwach aus­geprägten Sattel vor dem letzten Kammaufschwung hinabführt. Hier markiert ein kleiner Steinmann die Stelle, an der der Schlussabstieg beginnt. Wir verlassen den Kamm nach links und steigen durch eine sehr steile Grasrinne abwärts. Nach unten zu wird der Steig deutlicher und führt uns in kurzen Kehren zu einem groben Schotterweg. Dieser Weg, den man nach rechts geht, bringt uns in zehn Minuten zum Ausgangspunkt an der A894 (6:00 Std.) zurück.

Ausgangspunkt

Die A894 zwischen einem ­südlich gelegenen Pass und dem Loch na Gainmhich; GPS 58.2096 N, 5.0001 W

Wegbeschaffenheit

Raue Pfade und steiles, wegloses Bergland, das Orientierungssinn verlangt

Für erfahrene Wanderer

Bis zum Wasserfall Eas an t-Struha Ghil verläuft die Tour ohne Orientierungsprobleme auf steinigen Wegen. Verschlechtert sich am Wasserfall das Wetter, sollte man unbedingt umkehren. Denn der Weiterweg der ansonsten aussichtsreichen Rundtour führt durch raues, teils steiles und weitgehend wegloses Gelände und ist bei schlechter Sicht nicht zu finden.

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So wechselhaft wie das schottische Wetter ist auch die Landschaft. Beständig sind dagegen die reiche Kultur, die Einsamkeit – und der Whiskeygenuss!
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.