Wandern Vereinigtes Königreich: Talwanderung im Glen Coe
Während die steilen Felsberge, die das Glen Coe überragen, dem versierten Bergsteiger vorbehalten bleiben, bieten uns die von Eiszeitgletschern tief ausgehobelten Täler Lairig Eilde und Lairig Gartain aussichtsreiche und verhältnismäßig einfache Wege, um diese herrliche Landschaft zu erkunden.
Wir überqueren am Parkplatz die Straße, gehen jenseits auf Wegspuren wenige Meter aufwärts und treffen auf die alte Straße durch das Glen Coe. Wir wenden uns nach links und folgen dem schmalen, teils etwas feuchten Pfad, der sich parallel zur A82 durch das sanft abfallende Tal windet. Nach zirka 20 Minuten stößt der Weg auf die A82, auf der wir nach rechts gehen. Kurz darauf biegen wir rechts auf ein versperrtes Sträßlein ein, das uns nun durch das Tal führt. Gegenüber steigt der Buachaille Etive Beag steil auf. Hinter einem Brückchen führt uns die Straße über eine Kuppe, von der aus wir auf der gegenüberliegenden Talseite unseren Anstiegsweg ins Tal Lairig Eilde erkennen.
Vom Hügel folgen wir kurz dem Sträßchen und steigen dann von einem weiteren Brückchen auf Wegspuren links abwärts zum River Coe, über dessen Ufer ein großer Steinmann aufragt. Sollte der Fluss wegen zu hohen Wasserstandes nicht zu queren sein, folgen wir noch kurz der Kiesstraße abwärts, bis wir direkt zur A82 absteigen können, die unterhalb der engen Schlucht auf das rechte Flussufer wechselt. Anschließend geht man auf der breiten Straße aufwärts, bis rechts der Seitenbach aus dem Lairig Eilde herabrauscht.An der linken Seite des Baches führt eine Spur bergan.
Sie trifft auf den beschriebenen Weg, kurz bevor dieser den Bach quert. Oberhalb einer engen Schlucht überqueren wir den Bach und treffen wieder auf die A82, auf der wir kurz nach links gehen. Wir wechseln nach rechts auf einen steinigen Pfad (Wegweiser »Loch Etiveside«) und steigen am Fuß des Buachaille Etive Mór aufwärts in das Lairig Eilde. Nach dem ersten Anstieg überqueren wir den Bach, dessen kristallklares Wasser in Kaskaden über glatt gewaschene Felsplatten hinabrauscht. Sanft ansteigend folgt der Weg einen Kilometer lang dem Bach zur Rechten, ehe wir ihn an einem großen Steinmann wieder überqueren. Auf teils feuchter Wegspur wandern wir am Bach entlang weiter taleinwärts und erreichen nach einem kurzen Anstieg die Passhöhe (2:25 Std.).
Nach Norden schweift der Blick über das Trogtal, durch das wir aufgestiegen sind, zum Glen Coe. Im Westen zieht vom Gipfel des Stob Coire Sgreamhach, an dem noch im Juli Schnee liegt, eine wilde Schlucht zu uns herab. Im Süden ragen steile Berge über dem tiefen Glen Etive auf, und nach Osten ziehen felsdurchsetzte Hänge zum Stob Dubh hinauf, dem höchsten Gipfel des Buachaille Etive Beag.Jenseits des Passes folgen wir dem guten Weg durch ein steiles Tal abwärts. Wir überqueren den Bach, der sich eine enge Schlucht gegraben hat, und steigen auf der rechten Talseite abwärts. Um einen längeren Gegenanstieg zu vermeiden, verlassen wir am unteren Ende der Schlucht den breiten Weg. Hier gehen am gegenüberliegenden Talhang die Felsen nach unten in Wiesenhänge über, durch die waagrecht ein deutlicher Steig führt.
Wir steigen links wenige Meter weglos und steil zum Bach hinab und erreichen so den Beginn dieses Pfades. Auf ihm queren wir anfangs eben den Südhang des Stob Dubh. Bald führt uns die Spur durch duftenden Adlerfarn abwärts zu einer deutlich ausgeprägten Hangkante, die vom Stob Dubh nach Süden in das Glen Etive hinabzieht. Über diesen Rücken verläuft der schmale Anstiegsweg zum Stob Dubh steil nach oben. Wir gehen jedoch noch wenige Meter in gleicher Höhe geradeaus und treffen auf den Weg, der an der linken Talseite des Allt Gartain nach oben führt. Der schmale, aber gute Steig führt uns links steil durch das Tal aufwärts. Nach oben hin führt uns der Weg an das Bachufer; nach einem kurzen Anstieg im Talgrund erreichen wir einen weiteren Pass (3:10 Std.).
Hier öffnet sich der Blick nach Norden über das einsame Lairig Gartain, durch das unser Rückweg führt. Links zieht sich der Buachaille Etive Beag in die Länge, rechts ragt das wilde, vielgipfelige Massiv des Buachaille Etive Mór auf, und weit vor uns lockt unser Ziel, das Glen Coe.Der obere Bereich des Lairig Gartain ist von einer dicken Moorschicht überzogen. Zum Glück wurde der Weg durch den Morast erst kürzlich von fleißigen Helfern befestigt und ist wieder gut zu begehen.
Wir halten uns am linken Rand der Talmulde und bleiben anschließend immer links des Talbaches, der nach und nach breiter wird. Nachdem wir einige Seitenbäche überquert haben, die von links herabkommen, zweigt rechts der einfachste Anstiegsweg zum Buachaille Etive Mór ab und quert den breiten Bach, der rechts unter uns mit glasklaren Wasserbecken lockt. Wir gehen jedoch geradeaus, bleiben also links des Baches. Zwei Kilometer sind es seit der Passhöhe.
Das Tal wird nun breiter und flacher. Nach einem Rechtsschwenk führt der Weg durch Moorland sanft aufwärts zum Parkplatz (4:30 Std.) an der A82, an dem wir morgens zu unserer Tour aufgebrochen sind.
Region
Ausgangspunkt
Der Parkplatz an der A82 auf dem unscheinbaren Pass am oberen Ende des Glen Coe; GPS 56.6615 N, 4.9173 W
Wegbeschaffenheit
Die Tour führt auf steinigen, teils morastigen Pfaden durch einsames Bergland.
Talweg für Sonnenwetter
Die relativ einfache Tour bietet dem Normalwanderer die Möglichkeit, die abenteuerliche Berglandschaft am Glen Coe zu erleben. Bei schlechter Sicht macht diese Talwanderung aber nur wenig Spaß. Die Wege werden zwar immer wieder ausgebessert, können aber nach längeren Schlechtwetterperioden auf kurzen Abschnitten recht schlammig werden.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.