Bruckmann CMYK quer
Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Vereinigtes Königreich: Gleouraich und Spidean ­Mialach

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:15 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
1130 m
Abstieg:
1130 m

Vom Loch Quoich führt ein wundervoller Jagdsteig auf den Gleouraich, der mit seiner Höhe von über 1000 Metern eine fantastische Aussicht bietet. Auf raueres Gelände muss man sich einstellen, wenn man die Runde über den benachbarten Spidean Mialach ausdehnen will.

Fast menschenleer sind die wilden, abgeschiedenen Berge rund um den Loch Quoich.wandern, schwer
Fast menschenleer sind die wilden, abgeschiedenen Berge rund um den Loch Quoich.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Wir fahren am Nordufer des Loch Quoich an einem Parkplatz und einem Sendemast vorbei. Zwei Kilometer weiter führt die Straße durch ein Wäldchen. Nach einer Brücke liegt links ein kleiner Parkplatz, und rechts beginnt der mit einem Pfosten markierte Jagdsteig, der uns bald an einem Bach entlang aufwärtsführt. Der herrliche Steig schwenkt dann links vom Bach weg und schlängelt sich in Kehren durch den immer steileren Hang. Mit jedem Schritt höher weitet sich der Blick auf die einsame Bergwelt. Der obere Teil des Anstieges führt an der linken Seite eines Bergrückens entlang.

Tief unter uns überquert die Straße nach Kinloch Hourn einen Seitenarm des Loch Quoich, und im Westen ragt der Sgurr na Ciche in den Himmel. Bald ist ein Vorgipfel erreicht, und leicht fallend geht es über einen Sattel zum Hauptmassiv des Gleouraich. Der wundervolle Jagdsteig quert anschließend noch den Hang und endet an einem mit einer Trockenmauer eingefassten Ansitz. Wir folgen jetzt einer Spur, die über den steilen Hang zum Bergrücken ­hinauf­läuft. Nach anstrengendem Anstieg sehen wir von einem felsigen Vorgipfel zum überraschend nahen Hauptgipfel. Wenig abwärts und dann auf nicht mehr allzu steilem Steig hinauf zum großen Steinmann auf dem Gleouraich (2:45 Std.), von dem sich eine umfassende Rundumsicht bietet. Vom Gleouraich folgen wir dem Steig, der östlich über den breiten Kamm führt. Links brechen steile, felsige Hänge in das Tal ab, das uns von der South Glen Shiel Ridge trennt.

Nach einem kurzen Abstieg folgt ein harmloser Gegenanstieg zum Creag Coire na Fiar Bhealaich. Da ihn nur eine schwach ausgeprägte Scharte vom höheren Gleouraich trennt, zählt dieser Gipfel nicht zur offiziellen Liste der Munros. Vor uns liegt der Einschnitt vor dem Spidean Mialach. Der gute Steig führt uns im steilen Zickzack abwärts. Wir folgen immer dem Bergrücken. Kurz geht es über flach abfallende Wiesen, ehe der steile Schlussabstieg in den Sattel beginnt. Einige felsige Stellen sind zu überwinden, bevor eine Kuppe erreicht ist.

Links haltend suchen wir uns über Felsen einen Weg in den nahen Sattel (3:20 Std.) Fiar Bhealaich. Jenseits beginnt der Aufstieg zum Spidean Mialach als Wegspur, die sich bald zu einem steilen Zickzackpfad weitet. Weiter oben verliert sich der Steig im Blockwerk, und man sucht sich seine Anstiegslinie etwas rechts des Kammes. Wir ­erreichen einen Gratabsatz, von dem wieder deutlichere Spuren nahe der Abbrüche zur Linken zu einem Vorgipfel hinaufsteigen, der durch einen Steinmann markiert ist. Vor uns liegt nun der Spidean Mialach.

Der Kamm läuft zu einem großen Steinmann auf einer schwach ausgeprägten Gipfelkuppe, an der anschließend rechts der Abstieg südlich Richtung Loch Fearna beginnt. Zuvor folgen wir natürlich noch weiter dem Kamm, der wenige Meter abfällt und uns dann kurz ansteigend zum Steinmann auf dem nahen Spidean Mialach (4:15 Std.) hi­naufführt. Von diesem zweiten Munro bietet sich noch einmal ein fantastisches Panorama. Wir gehen vom Gipfel auf dem Bergkamm wieder kurz zurück zum großen Steinmann auf dem Vorgipfel, wenden uns nach Süden und steigen auf dem breiten Rücken abwärts. Zwischen Blockströmen suchen wir uns unseren Weg über die Bergwiesen. Nach und nach wird das Gelände immer steiler, und unter uns taucht der Loch Fearna auf. Zielpunkt des weglosen Abstiegs ist der Sattel, der rechts das See­becken von dem breiten Tal trennt, in dem wir wieder einen Jagdsteig erreichen werden. Bald sind schon Wegspuren zu erkennen, die in diesen Sattel führen. Einige Hirsche beobachten unseren Abstieg über den nach unten hin immer steileren, aber ungefährlichen Hang. Am Hangfuß erreichen wir eine Wegspur, die immer deutlicher wird, je näher wir dem Sattel kommen. Der Weg führt der Länge nach über den Moorsattel und schwenkt dann rechts abwärts ins Tal.

Nach unten hin wird das Gelände zunehmend feuchter, die schlimmsten Abschnitte sind jedoch meist problemlos zu umgehen. Zielpunkt des Abstiegs ist ein großer, trapezförmiger Felsblock, der im Talgrund neben dem Bach thront. Wir queren auf Trittsteinen den Bach und steigen jenseits wenige Meter zum Jagdsteig hinauf, der uns zum Ausgangspunkt zurückbringt. Nach kurzer Strecke überqueren wir auf Trittsteinen einen Bach und wandern anschließend sanft aufwärts auf eine Kuppe. Am höchsten Punkt geht es rechts haltend durch aufgelöstes Moorgelände, ehe der Weg unter den Steilhängen des Meall nan Carn bergab läuft. Wir wandern unter einer Stromleitung hindurch und dann durch ein Spalier von Rhododendronbüschen auf den Loch Quoich zu. Auf grobschottrigem Weg geht es steil zur Straße hinab, die uns rechts zum nahen Parkplatz (6:15 Std.) am Ausgangspunkt zurückbringt.

Ausgangspunkt

Ein Parkplatz am Nordufer des Loch Quoich am Beginn des Jagdsteiges; GPS 57.0757 N, 5.2532 W

Wegbeschaffenheit

Großteils hervorragende Jagdsteige, im Abstieg teilweise wegloses Gelände

Einsame Traumberge

Der weltabgeschiedene Gleouraich bietet eine meiner schottischen Lieblingsbergtouren mit atemberaubenden Tief- und Weitblicken. Ein feiner Jagdsteig führt fast bis auf den Gipfel. Wer die gesamte Rundtour unternehmen will, der muss anschließend allerdings mit steilem, teils weglosem Gelände und rauem, stellenweise feuchtem Moorland rechnen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.