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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Vereinigtes Königreich: Auf den Bidean nam Bian

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:15 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
1320 m
Abstieg:
1320 m

Im unteren Abschnitt des Glen Coe beeindrucken auf der Südseite des Tales die wilden Felsgipfel der Three Sisters. Vom Tal aus ist nur zu erahnen, dass sich hinter dieser Kulisse mit dem Bidean nam Bian der höchste und aussichtsreichste Gipfel der Glen-Coe-Berge versteckt.

Beschreibung

Vom Parkplatz steigen wir auf Wegsperren zu dem breiten Weg, der unterhalb der Straße den Hang quert. Wir wenden uns nach links, und bald führt der Weg rechts hinab zum River Coe. Eine steile Treppe bringt uns zu einer Brücke, die den Fluss überspannt. Jenseits steigen wir auf felsigem Pfad wieder steil aus der Schlucht hinaus und folgen dann dem herrlichen Weg, der rechts eines Baches in ein Seitental hinaufführt. Wir queren bald auf einem schmalen Steig den Talhang und wandern oberhalb rauschender Kaskaden aufwärts.

Der Weg schwindelt sich durch ein Blockfeld, bis wir vor einem großen Felsblock den Bach auf Trittsteinen überqueren. Der schön angelegte Plattenweg, unterbrochen von einer kurzen Felspassage, läuft links talauf. Bald öffnet sich vor uns der breite Talgrund des Lost Valley.Ein kurzer Abstieg bringt uns zum Talboden. Vor uns ist der Steig schon deutlich auszumachen, der nun wieder auf der rechten Talseite ansteigt.

Ohne große Mühen folgen wir dem Weg, bis wir vor dem Steilhang im Talschluss vor einem Bach eine Weggabelung erreichen. Rechts zweigt ein Pfad ab, der direkt zum Bidean nam Bian hinaufführt und den man später vom Gipfel als einfachere Abstiegsvariante wählen kann. Wir gehen jedoch geradeaus und steigen rechts neben einer Felsrippe aufwärts. Nur kurz ist der sonst überraschend gute Weg recht felsig und steinig. Nach oben hin wird das Gelände wieder steiler, und der Weg windet sich rechts neben einem Schotterfeld nach oben.

Über gut gestuften Fels erreichen wir einen Einschnitt, der links zum Kamm hinaufführt. Wir mühen uns kurz durch den schmierigen Graben aufwärts und klettern danach auf den letzten Metern links davon über die Felsen zum Sattel Bealach Dearg hinauf. Die schwierigste Stelle der heutigen Tour liegt jetzt hinter uns. Bevor wir rechts über den Bergkamm zum Bidean nam Bian hinaufwandern, machen wir links noch einen Abstecher zum nahen Gipfel des Stob Coire Sgreamhach (3:15 Std.). Nahe dem Kamm steigen wir auf deutlichem Steig über felsiges Gelände zum höchsten Punkt hinauf. Vom Gipfel geht es anschließend wieder in die Scharte hinab.

Wir folgen dem aussichtsreichen Bergkamm, der in mehreren Absätzen nach Westen zieht. Endlich liegt dann der Gipfel vor uns, und über einen felsigen Kamm steigen wir zum Bidean nam Bian (4:15 Std.) hinauf. Neben dem nahen Ben Nevis gehören unzählige weitere Berge ebenso zum Aussichtsprogramm wie zahlreiche Täler und Seen. Im Süden und Westen reicht der Blick über die zerfranste Küste und die vorgelagerten Inseln bis zum glitzernden Meer. Vom Gipfel folgen wir dem Steig, der zum Kamm hinabführt und zum nahen Stob Coire nan Lochan hinüberzieht. Nach unten hin wird das Gelände zunehmend steiler, und auf felsigem Pfad erreichen wir den Sattel. Rechts zweigt hier das Weglein ab, das wieder zu unserem Aufstieg durch das Lost Valley hinabführt.

Vor allem bei Schlechtwetter bietet es eine sicherere Abstiegsvariante. Wir steigen jedoch ohne große Mühe auf dem Kamm zum Stob Coire nan Lochan (4:50 Std.) hinauf.Den teils weglosen Abstieg, der im Folgenden beschrieben ist, sollte man nur bei guter Sicht begehen. Am Gipfel folgen wir nicht den deutlichen Steigspuren, die zu den senkrechten Nordabstürzen hinabführen, sondern wenden uns nach links. Wir wandern auf einem breiten, felsdurchsetzten Rücken abwärts, der problemlos zu begehen ist. Wir bleiben immer auf dem breiten, Central Butress genannten Rücken, der rechts mit senkrechten Felstürmen und wilden Steilschluchten abbricht. Ohne Probleme steigen wir über Felsblöcke und -platten abwärts.

Weiter unten wird der Rücken grüner, und auf nun wieder deutlicheren Spuren geht es über den Bergrücken abwärts auf zwei kleine Seen zu, die in einem Sattel vor dem wenig ausgeprägten Gipfel des Aonach Dubh liegen. Wir wenden uns jedoch schon zuvor bei erster Gelegenheit vom hier fast flachen Bergrücken nach rechts und nehmen die Seen als Ziel, die rechts unter uns in einer Talmulde am Fuß der düsteren Nordwände des Stob Coire nan Lochan liegen. Über begrünte Hänge folgen wir den undeutlichen Wegspuren abwärts.

Sie führen auf einen hellen, flachen Felskopf zu, der die Seen talseits begrenzt. Links von diesem runden Buckel steigen wir in einem steilen Graben in das Tal Coire nan Lochan ab. Wir überqueren den Bach, der die Seen entwässert, und erreichen nach wenigen Schritten den deutlichen Weg, der links ins Glen Coe hinabführt. Am rauschenden Bach entlang läuft der steinige Weg talwärts. Bald liegt unser Ausgangspunkt schon zum Greifen nahe, und nach einem letzten Steilstück erreichen wir das Brückchen, das uns über den River Coe leitet. Kurz geht es aufwärts zum Talweg, der uns rechts zum nahen Parkplatz (7:15 Std.) zurückbringt.

Ausgangspunkt

Zwei benachbarte Parkplätze an der Glencoe-Straße gegenüber den Three Sisters; GPS 56.6681 N, 4.9908 W

Wegbeschaffenheit

Auf sehr steilen und steinigen Steigen durch hochalpin anmutendes Gelände

Der Bergsteigertraum

Die relativ einfache Tour bietet dem Normalwanderer die Möglichkeit, die abenteuerliche Berglandschaft am Glen Coe zu erleben. Bei schlechter Sicht macht diese Talwanderung aber nur wenig Spaß. Die Wege werden zwar immer wieder ausgebessert, können aber nach längeren Schlechtwetterperioden auf kurzen Abschnitten recht schlammig werden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.