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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Trentino: Monte Pin, 2420 m

Anspruch:
leicht
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
12.2 km
Aufstieg:
1390 m
Abstieg:
1390 m

Einsamer Gipfel über dem Val di Brèsimo. Das Val di Brèsimo ist ein wunderschönes, enges Tal abseits der Touristenströme. Über dem abgelegenen Bergdorf Brèsimo steht der Monte Pin als höchster Aussichtsberg. Teilweise führt die Wanderung über uralte gepflasterte Bergwege, auf denen in früheren Jahrhunderten Heu zu Tal gebracht wurde.

Beschreibung

Aufstieg zur Malga Borca di Sotto

Vom Parkplatz an der Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana startet die Tour am Supermarkt vorbei in die Straße, die in den Ortsteil Bevia bergauf führt. Ein Wegweiser zeigt auch die Richtung zum Monte Pin vorerst auf dem Weg Nr. 149 an und ist rot-weiß markiert. Die Straße führt an der Casa Gadenta mit ihren rot-weißen Fensterläden vorbei. Es ist eines der ältesten Häuser im Val di Brèsimo und wird vor das Jahr 1000 datiert. Einst gehörte es den Herren des Castel Altaguarda, das auf 1275 Metern oberhalb von Brèsimo Baselga steht.

An einem Brunnen zwischen Häusern wechselt die Richtung bald nach links aufwärts, ebenfalls mit dem Wegweiser Monte Pin, ab jetzt aber auf dem Weg Nr. 131. An einer Gabelung am Haus Nr. 39 müssen wir rechts auf das steile Betonsträßchen abzweigen. Die umgebenden Mähwiesen waren in den früheren Zeiten des harten Bergbauernlebens alles wertvolle Getreide- und Kartoffeläcker. Das Heu musste daher aufwendig in größeren Höhen geerntet und zu Tal gebracht werden.

An einem Picknickplatz setzt sich der Weg zum Monte Pin mit der Nr. 131 in spitzem Winkel nach rechts aufwärts fort. Zum Teil ist der Schotterweg sehr steil.Die Geländeanschnitte des Forstweges zeigen Granit und metamorphe Gesteine, die vom Ausgangsgestein Granit herrühren, wie Glimmerschiefer und stark verwitternde Gneisformationen. Ab 1440 Metern ist der Weg gepflastert und als Hohlweg ausgebildet. Teilweise ist er kunstvoll mit Trockenmauern abgestützt. Es ist der alte Bergweg, auf dem im Winter jahrhundertelang Heu von den Hängen des Monte Pin auf Schlittenkufen nach Brèsimo heruntergebracht wurde. Die Kufen für die Heufuhren wurden oben am Berg aus Bäumen geschlagen, was zu Ärger mit den Förstern führte. Aber als Futter für das Vieh gab es keine Alternative. Entlang des Weges sind je nach Jahreszeit schöne Steinpilze zu finden, die erlaubte Menge ist im Trentino jedoch auf zwei Kilogramm pro Person beschränkt. Trittspuren verraten die Bewegungen des stark vertretenen Rotwilds. Bären sollen hier auch hin und wieder durchziehen.Nun beschreibt der markierte Weg auf den Monte Pin an einem Abzweig (1485 m) eine Kurve nach rechts und kurz darauf eine nach links.

An einer Wiese steht eine uralte doppelwüchsige Lärche, die vom Wetter der Jahrhunderte zerzaust ist. Sie könnte uns viel von der mühevollen Arbeit der Bergbauern erzählen. Die Stelle wird »Stavel« genannt und liegt auf 1720 Metern. Von hier aus ist bereits das Gipfelkreuz des Monte Pin zu sehen.Weiter geht es nun eher eben dahin, geradeaus in den Wald hinein. Links unten ist der Rio da Petri zu hören, der weiter oben auf 1765 Metern überquert wird.

Der schöne Almweg befindet sich bereits im Waldweidegebiet der Malga Borca di Sotto. Gelbe Zweiblütige Veilchen, blauer und gelber Eisenhut und das giftige Fuchs-Greiskraut geben farbige Tupfer ab. Beide Eisenhutarten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas. In der traditionellen chinesischen Medizin finden sie allerdings Verwendung als Mittel gegen Fieberanfälle. An einem Viehbrunnen im Wald setzt sich der Weg nach rechts durch ein Gatter zur Malga Borca di Sotto (1842 m) fort. Die Alm ist ein wunderschön gelungener alpenländischer Neubau. Bänke und Tische laden zur Pause ein, aber besser ist es, eine Rast erst beim Abstieg einzulegen.

Aufstieg zum Monte Pin 

Der Weg Nr. 131 zum Monte Pin läuft vor der Alm nach rechts durch das Gatter weiter. In Höhe der Baumgrenze ist auf einer Bergnase die Stelle der ehemaligen Malga Borca di Sopra (2015 m) erreicht. An einer Wegkreuzung mit dem Namen Bait dei Vaciari (2305 m) wandern wir nach rechts auf dem Weg Nr. 131 weiter, nur noch leicht ansteigend auf den Gipfel zu. Schließlich stehen wir am Gipfelkreuz des Monte Pin (2420 m).Im Norden liegen die Südtiroler Berge des Ultentals.

Im Osten erheben sich der Monte Largaden mit dem Antennenaufbau und der Monte Penegal am Mendelpass; im Süden reicht die Sicht bis zur entfernt liegenden Brentagruppe. Zu Füßen liegt uns das obere Ende des Val di Non mit dem Lago di Cles und das Val di Brèsimo. Im Westen sticht die Cima Binasia heraus. Abstieg zur Malga Borca di Sotto Der Abstieg erfolgt auf dem Weg des Aufstiegs. Zu beachten ist der Abzweig auf 2050 Metern nach links. Bald lässt es sich auf den Bänken an der Malga Borca di Sotto gut ausruhen.

Abstieg nach Brèsimo Fontana 

Auch weiterhin bleiben wir beim Abstieg auf der Aufstiegsstrecke und beenden die Wanderung an der Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana.

Region

Touren-Charakter

Leichte, teils schattige, teils sonnige Tour auf markierten Wegen und Pfaden. Auf dem Gipfel bietet sich ein schönes Panorama.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana, 1038 m

Endpunkt

Parkplatz Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana, 1038 m

Route

Aufstieg: Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana – Malga Borca di Sotto 2:20 Std. – Monte Pin 1:40 Std. Abstieg: Monte Pin – Malga Borca di Sotto 1:00 Std. – Kirche San Bernardo in Brèsimo Fontana 1:30 Std.

La Basilica Santuario di S. Maria

Wer im Val di Brèsimo unterwegs ist, sollte die mittelalterliche Kirche direkt an der Straße in Brèsimo Baselga besichtigen. Die Basilika des Heiligtums der hl. Maria aus dem frühen 14. Jahrhundert ist romanischen Baustils. Die Fresken im Innern stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie waren über Jahrhunderte übermalt, wurden erst 1946 freigelegt und mehrfach restauriert. Der Flügelaltar trägt auf der Rückseite eine Aufschrift mit der Jahreszahl 1504. Er soll aus der Kapelle der Burg Altaguardia stammen, einer Ruine oberhalb an den Hängen des Monte Pin. Der dekorative Hochaltar entstand wohl in der Mitte des 17. Jahrhunderts.

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