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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Trentino: Monte Fravort, 2347 m

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
1150 m

Fernsicht in die Brenta und zum Ortler. Im Winter ein viel besuchtes Skigebiet nahe Trento, ist die Bergwelt um das Rifugio Panarotta im Sommer nicht überlaufen, besonders wenn die nähere Umgebung des Rifugios verlassen wird. Umso mehr kann ein Teil des ausgesuchten Pfades um den Monte Fravort zu den eher einsamen, fast vergessenen Wegen gezählt werden.

Beschreibung

Aufstieg zum Passo La Bassa 

Vom großen Parkplatz aus beginnt die Wanderung direkt unterhalb der Talstation eines Sesselliftes und am Rifugio Panarotta vorbei auf dem rot-weiß markierten Weg in Richtung Monte Fravort. Am Rifugio Panarotta wählen wir den linken geschotterten Fahrweg, der leicht bergab fällt. 900 Meter nach dem Rifugio Panarotta und kurz nach einer Skipiste nehmen wir den links abzweigenden kleinen Pfad.

Im lichten Lärchenwald begrüßt uns bereits die Rostrote Alpenrose. Ein großer, aufgebrochener und verwitternder Fels zeigt metamorphen Granitglimmerschiefer mit Quarzgängen an. Die Geologie am Monte Fravort ist sehr vielgestaltig. Im oberen Bereich des Berges finden sich Granit, Gneis und roter und grauer Porphyr in verschiedenen Ausformungen. Aber bis zum Gipfel ist es noch ein ganzes Stück Weg. Links breitet sich das Valsugana aus und voraus macht sich der Monte Fravort breit. Auf 1838 Metern erreichen wir nun eine Bank mit Tisch im Weidegebiet unterhalb des Passo La Bassa.

Aufstieg zum Monte Fravort

Ein paar Meter rechts oberhalb der Bank folgen wir von einem Wegweiser nach links dem Weg Nr. 6 in Richtung Monte Fravort. Hinter uns bleibt der antennenbewehrte Monte Panarotta zurück. Einzelne junge Bäume geben wenig Schatten her. Doch dann zieht sich der Weg auf der Westseite des Monte Fravort Sud im Schatten dahin, zumindest am frühen Vormittag. An einer Höhle vorbei bleiben wir geradeaus aufwärts, der rot-weißen Markierung treu.

Das Gebiet ist mit einer Militärstraße und Unterständen aus dem Ersten Weltkrieg ausgebaut. An einem Abzweig nehmen wir den rechten Pfad auf den Bergkamm und halten auf eine Kuppe mit einigen großen Steinmännchen zu. Rechts öffnen sich die Cinque Valli und links das Val Bella dem Blick. Hier ist auch die weitere Aufstiegsroute zu erkennen, die sich aus der Nähe als stark erodierte Rinne entpuppt.

Nun stehen wir auf dem Gipfel des Monte Fravort (2357 m) mit seinem eigenwilligen Gipfelkreuz. Der gesamte Gipfelbereich ist mit militärischen Einrichtungen überzogen, bot der Monte Fravort doch im Ersten Weltkrieg eine gute Aussichtswarte. Eine Ziegenherde belagert heute den Gipfel und hält wohl Ausschau nach den besten Futterplätzen. Interessanter ist die Fernsicht nach Nordwesten in die herrliche Brentagruppe; rechts daneben ist der schneebedeckte Ortler auszumachen.

Abstieg zur Militärstraße

In Richtung Nordosten zeichnet sich deutlich der Grat zum Monte Gronlait ab, der den weiteren Weg darstellt. Um den Grat zu erreichen, müssen wir erst mal nach rechts, also nach Osten, auf den großen, wiederhergestellten Schützengraben zu, über die Geröllhalde absteigen. Am Schützengraben schwenkt der Pfad nach links zu einer weiteren Stellung am Beginn des Grates hin, aber kurz vor dieser Schanze fällt der Pfad rechts hinab auf den Grat.

An der tiefsten Stelle des Bergkammes, der Forcella des Fravort (2161 m), steigen wir links steil hinunter auf den Steig in der Flanke des Monte Gronlait, den wir schon seit einiger Zeit gesehen haben (schwarz gestrichelt in der Karte). An einem Wegweiser auf 2030 Metern wandern wir nach links auf eine drei Meter breite alte Militärstraße in Richtung La Bassa. Abstieg zum Passo La Bassa Rechts breitet sich nun das Valsugana aus.

Besonders viel Ziestblättrige Teufelskralle steht hier zwischen den Alpenrosen. Diese Teufelskralle mit einer blauvioletten zylindrischen Blütenähre kann bis zu 70 Zentimeter hoch werden und ist damit die größte ihrer Art. Die Teufelskralle als Medizin gegen Rheuma und Gelenkschmerzen entstammt übrigens einer anderen, afrikanischen Art. Der lange, schöne Weg durch Alpenrosenfelder führt bei bester Aussicht nun abwärts bis zum Passo La Bassa. Zu beachten ist unterwegs nur einmal ein Abzweig nach rechts weiter bergab. Um eine Felsenecke, dann sind schon von Weitem das Rifugio Panarotta, die Liftanlagen und der Parkplatz zu sehen.

Vom Passo La Bassa ist auch ein Abstecher zur Malga Masi möglich, die etwa 100 Meter tiefer in südöstlicher Richtung liegt. Zweck der Abschweifung wäre dann eine deftige Einkehr.

Abstieg zum Rifugio Panarotta 

Nun nehmen wir zur Abwechslung nicht den Weg des Aufstiegs, sondern den leicht ansteigenden Fahrweg, der ab einer Gabelung nach rechts abwärts genau am Rifugio Panarotta vorbei zum Parkplatz zurückleitet. Auf der Terrasse des Rifugio Panarotta lässt sich noch die Speisekarte mit den typischen Gerichten des Trentino studieren und vielleicht auch die nächste Wanderung planen.

Region

Touren-Charakter

Mittelschwere, meist sonnige Tour auf markierten Wegen und Pfaden. Im teils schwierigen Gelände über Geröllhalden und Felssturzgebiete sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich. Orientierungssinn im Gelände ist nötig.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Rifugio Panarotta, 1780 m

Endpunkt

Parkplatz Rifugio Panarotta, 1780 m

Route

Aufstieg: Rifugio Panarotta – Passo La Bassa 0:40 Std. – Monte Fravort 1:30 Std.

Hinweis

Starten Sie an einem Tag mit guter Fernsicht zu früher Tageszeit und möglichst an einem Wochentag. Im Bereich des Rifugio Panarotta sind gerne Wochenendausflügler unterwegs.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.