Wandern Trentino: Monte Croce, 2490 m
Einsame Höhen am Passo Manghen. Die Rundwanderung auf und um den Monte Croce zählt zu den wenigen abgelegenen Destinationen um den Passo Manghen. Hier wird alles geboten: schattiger Wald, weite Almwiesen, Stille, Alpenblumen, Tiere auf der Alm und auf dem Berg, erfrischend plätschernde Bäche, Fels und schöne Aussichten über eine intakte Bergwelt.
Aufstieg zum Passo Cadin
Die Tour startet an der Nordrampe des Passo Manghen am kleinen Parkplatz nahe der Baita Fornace auf dem rot-weiß markierten Weg Nr. 314 Richtung Malga Agnelesse und Passo Cadin. Durch gleichförmigen Fichtenwald führt der Alm- und Forstweg an der Baita Cadinello mit Brunnen vorbei, stetig nach oben.Rechts unten rauscht der Rivo di Cadino zu Tal.
Der Wald ist in diesem Bereich ein Wirtschaftswald in Monokultur, der wegen seiner Dunkelheit kaum Bodenvegetation aufweist. Zudem versauern die schwer zersetzbaren Fichtennadeln den Boden. Auch für Vögel und Säugetiere ist hier wenig Lebensraum. Freundlicher sind da die Almwiesen um die Malga Agnelesse (1675 m). Lustig sind die Ziegen, Schafe und Esel – weniger drollig aber der knurrende Hütehund, bei dem aber letztlich gutes Zureden hilft.
Die zahllosen Wipfelbrüche der Bäume im Tal sind auf schweren Nassschnee im Winter 2013/2014 zurückzuführen. Die langen Bartflechten an den Ästen der Bäume signalisieren sauberste Luft.Nun führt der Almweg durch lichten Lärchen-Fichten-Wald, mit einigen Arnikas und Rostroten Alpenrosen unterfüttert. Auf 1870 Metern steht ein Wegweiser. Wir bleiben auf dem Weg Nr. 314 in Richtung Passo Cadin. In den Hängen wachsen nur noch einzelne Lärchen und Zirbelkiefern. An einem Abzweig mit Wegweiser gehen wir rechts Richtung Passo Cadin.
Links ragen der Monte Cadino und die Cima Fornace hoch und rechts voraus der rötliche Porphyrberg Monte Croce. Dazwischen liegt der Passo Cadin. In langen Serpentinen zieht der Weg nun oberhalb der Baumgrenze durch den Alpenrosenhang aufwärts. Moschus-Schafgarbe und Gefalteter Silbermantel bilden neben anderen Arten die begleitende Vegetation. Wir kommen nun zum Passo Cadin (2108 m).
Aufstieg zum Passo Scalet
Geradeaus geht es nun auf dem Weg Nr. 641 Richtung Passo Scalet leicht abwärts. Die in Deutschland nicht vorkommende, grüne Krainer Wolfsmilch wächst am Wegrand. Links schauen wir hinab auf den Bolenghetta-Talboden am Ende des Val di Calamento. Auf 2069 Metern folgen wir dem Wegweiser nach rechts Richtung Passo Scalet und Monte Croce auf dem Weg Nr. 407 aufwärts, begleitet von Arnika und Steinbrechpolster bis zum Passo Scalet (2212 m). Hier öffnet sich der Blick in das Val di Mattio.
Aufstieg zum Monte Croce
Als Abstecher – einem steinigen und steilen Aufstieg – können wir auf dem Weg Nr. 460 nach rechts auf den Monte Croce (2490 m) hochsteigen.
Die Sicht über die Bergwelt ist die Belohnung dafür. Im Norden breitet sich hinter dem Monte Fregasoga das Val Cadino aus und im Osten steht der fast gleich hohe Monte Ziolera hinter dem Passo Manghen. Der Abstieg hinunter zum Passo Scalet findet auf demselben Weg statt.
Zum Passo Camin
Vom Passo Scalet leitet der Weg Nr. 407 nach rechts, also nach Norden, in Richtung Malga Fregasoga. Auf 2170 Metern folgen wir dem Weg Nr. 423 mit den rot-weißen Markierungen nach rechts und bleiben somit in der Flanke des Monte Croce in Generalrichtung um den Monte Croce herum.
Der zu querende Hang ist sehr steil und Felsen sind an einzelnen Stellen in kleiner Kletterei zu überwinden. Links von den Felswänden des Monte Croce ragt der Monte Camin auf. Dazwischen liegt vor uns der Passo Camin, den wir auf schon sichtbaren Serpentinen überschreiten müssen. Ein sich davor ausbreitender großer Felssturz ist vorsichtig über große Felsen zu bewältigen. Steinmännchen weisen den Weg.
Am Aufstieg sind schließlich rostrote Markierungen vorhanden. Am Passo Camin (2220 m) schließlich liegt uns das Val di Buoi, eine Verlängerung des Val Cadino, zu Füßen.
Abstieg zur Malga Valletta Alta
Am Passo Camin verlassen wir die rostrote Markierung und steigen nach links in Blickrichtung auf den Monte Camin zu, einen schwer zu findenden Steig ohne Markierung hinab. 30 Meter nach zwei schmalen Schotterhalden wendet sich der undeutliche Pfad auf 2180 Metern an einer kleinen Zirbelkiefer nach rechts steil abwärts.
100 Meter nach der kleinen Zirbe stoßen wir auf einen besseren Pfad und folgen diesem nach rechts. Vor uns im Gegenhang ist nun der Weg deutlicher zu sehen. Unten im Talboden ist ein Bachbett erkennbar, neben dem der Weg entlangläuft. Vertraute rot-weiße Markierungen tauchen wieder auf. Auf 2110 Metern zeigt vor einem Bächlein ein Wegweiser auf den Weg Nr. 423 nach links, Richtung Baita Fornace.
Der Bach bleibt ab jetzt unser treuer, plätschernder Begleiter. Der Pfad ist in seiner Beschaffenheit abwechslungsreich: teilweise rollender Schotter, teils gesetzte Stufen und weiter unten ein angenehmer Wiesenweg. Der Bach versickert plötzlich und tritt weiter unten wieder zutage. Der Wald mit Lärchen, Zirben und Fichten spendet wieder ersten Schatten.
An der Malga Valletta Alta (1800 m) gehen wir geradeaus vorbei und lassen den Bach auf der rechten Seite. Abstieg zum Parkplatz an der Baita Fornace Auf 1740 Metern leitet der Weg Nr. 423 rechts über eine Brücke Richtung Baita Fornace. Auf dem Alm- und Forstweg durch reinen Fichtenwald bleiben wir immer bergab, laufen schließlich unterhalb der Baita Fornace vorbei und erreichen über die Brücke den kleinen Parkplatz an der Straße.
Region
Touren-Charakter
Lange, teils sonnige Tour auf meist markierten Wegen und Pfaden. In schwierigem Gelände sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich, wie auch Orientierungssinn.
Beste Jahreszeit
Mai bis Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz Baita Fornace nördlich des Passo Manghen, 1440 m
Endpunkt
Parkplatz Baita Fornace nördlich des Passo Manghen, 1440 mRoute
Aufstieg: Parkplatz Baita Fornace – Passo Cadin 2:00 Std. – Passo Scalet 1:00 Std. – Monte Croce 0:50 Std.
Hinweis
Starten Sie nicht an einem Wochenende, weil dann ein Teil des Gebietes von dem Motorradverkehr am Passo Manghen beschallt ist.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.