Wandern Trentino: Cima Trenta, 2636 m
360°-Panorama über dem Val di Brèsimo. Die Cima Trenta am Talschluss des Val di Brèsimo nimmt eine dominante Stellung an der Grenze zu Südtirol ein. Die Fernsicht über Berge, Gletscher, Seen und Täler hinweg ist umwerfend. Wie aus dem Flugzeug gesehen liegen unten Landschaften mit winzigen Kühen, Pferden, Menschen, Autos, Häusern und Almen.
Aufstieg zur Malga Bordolona di Sopra
An der Malga Bordolona di Sotto beginnt oberhalb des Kuhstalls, rechts über die Weiden, der rot-weiß markierte Weg Nr. 136 zur Bordolona alta und zum Passo Alplahner. Der Pfad vorbei an Granitfelsen, Wacholderbüschen, Rostroten Alpenrosen und allerlei anderen Alpenblumen quert zweimal die Almstraße zur Malga Bordolona di Sopra (2084 m).
Hervorzuheben ist die seltene, gelb blühende Großblütige Hauswurz mit den rotbraun überlaufenden Schuppenstängeln. Aufstieg zum Passo Alplahner An der Malga Bordolona di Sopra setzt sich der Weg Nr. 136 oberhalb und parallel des Kuhstalls nach rechts Richtung Lago Alplahner fort.Nimmt auch die Vegetation in der steinigen Region insgesamt ab, ist die Blumenvielfalt immer noch sehr groß.
Geschützte Blumen wie Türkenbundlilien, Kohlröserl und Orchideen stehen zwischen den Alpenrosen. An einer Bachquerung gedeiht an diesem passenden Standort auch das blau blühende Gemeine Fettkraut. Auf 2424 Metern liegt der Passo Alplahner und öffnet den Blick auf den schönen Lago di Alplahner und die dahinterstehende, schneebedeckte Cima Sternai Meridionale (3385 m), und nahe rechts daneben die Cima Sternai (3443 m).
Weiter rechts, ebenso mit »weißem Hut«, der 3439 Meter hohe Gioveretto (Zufrittspitze).
Aufstieg zur Cima Trenta
Vom Passo Alplahner steigen wir zunächst zum See ab. Dort führt rechts der Weg Nr. 14 A zur Cima Trenta in einer Geländerinne hoch. Es ist ein steiniger Ableitungsgraben, in dem auch Wasser herunterrieseln kann. Netzweide und Fettkraut sind in den Matten zu finden.An einem kleinen Bergvorsprung wendet sich der Steig nach links in eine felsige Rinne und folgt dann einem felsigen Grat. Kleine Halbkugelige Teufelskrallen mit grasartigen Grundblättern sprießen zwischen den Felsen und am Boden liegen neben den Rentierflechten Totengebeinsflechten, die nicht festgewachsen sind. Sie sehen wie wettergebleichte Knochen von kleinen Tieren aus, daher der Name.
Nach dem felsigen Grat laufen wir gemächlich über einen Hügel mit Steinmännchen und hier baut sich der lang gezogene Gipfel vor uns auf. Über eine Hügelkette wandern wir im Linksbogen auf den Fuß des Gipfels zu. Vielleicht hören wir nun die streitenden Kolkraben mit ihrer unverwechselbaren dunklen Stimme, oder eine Gruppe Alpensegler zeigt uns ihre schnellen Flugkünste.
Rechts tief unten im Valle del Vento weiden winzige »Spielzeugpferde« an zwei kleinen Seen.Die letzten 100 Meter Aufstieg über einen felsigen Grat sind sehr steil und zwingen zu kleinen Klettereien. Über einen sehr schmalen Grat erreichen wir den Gipfel der Cima Trenta (2636 m), die schon auf Südtiroler Gebiet liegt. Nah im Osten ragen das Stübele (2671 m) und die Cima Binasia (2630 m) auf. Der weit entfernte Berg im Süden mit der senkrechten Schneerinne befindet sich in der Brentagruppe. Weiter rechts ist die Cima Presanella an ihrer weißen Nordwand und dem Gletscher zu erkennen.
Im Westen sehen wir die knapp 4000 Meter hohen Gletscherberge der Ortlergruppe.Abstieg zur Hütte Hinter die Mahder Zum Abstieg geht es erst mal über den sehr schmalen Grat weiter nach Norden. Der felsige Grat erfordert aufmerksame Kletterarbeit.
Vor dem Ansatz der Kachelstube schwenken wir auf dem Pass (2505 m) auf den Weg Nr. 12 ein und gehen nach rechts hinunter auf die zwei kleinen Seen zu. In der Geländerinne rechts der Seen begleitet uns bald ein Bächlein. An einer Steinhütte mit flachem Bretterschindeldach sind wir nun am Platz Hinter die Mahder (2325 m). Zum Passo di Val Clapa Nach rechts schlagen wir nun den Weg Nr. 12 immer abwärts Richtung Klapfbergalm ein. An einer Wegkreuzung mit Wegweiser auf 2125 Metern biegt der Weg Nr. 16 nach rechts zum Klapfbergjoch ab und steigt wieder leicht an.
Die letzten 80 Höhenmeter zum Pass sind steil. Der Passo di Val Clapa (Klapfberger Scharte, 2125 m) bildet die Grenze zwischen Südtirol und Trentino.
Abstieg zur Malga Bordolona di Sotto
Weiter ist es der Weg Nr. 112, der über Almwiesen zur Malga Bordolona hinunterführt. Eine junge Kreuzotter, die sich auf dem Weg sonnt, stoppt den Lauf, aber für ein Foto ist sie zu schnell verschwunden. Auf der Höhe von 2210 Metern zeigt ein Wegweiser mit der Nr. 112 geradeaus zur Malga Bordolona Bassa. Die letzte halbe Stunde ist die Malga Bordolona di Sotto schon von weit oben aus zu sehen. Wer bereits zu Beginn der Tour die Speisekarte inspiziert hat, für den werden die kommenden 30 Abstiegsminuten lang! In den Hängen oberhalb der Malga Bordolona di Sotto sind die karminroten Spinnweben-Hauswurzen mit weißen Wollhaaren an den Rosettenblättern auffällig, die wie Spinnweben aussehen. An der steinernen Bachquerung brummt die Turbine der Malga und gleich stehen wir wieder erwartungsvoll an dem Glaskasten mit der Speisekarte der Malga Bordolona di Sotto.
Region
Touren-Charakter
Schwere, sonnige Tour auf markierten Wegen und Pfaden. Bei einfachen Klettereien im felsigen Gipfelbereich sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich. Orientierungssinn im Gelände ist nötig.
Beste Jahreszeit
Mitte Mai bis Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz Malga Bordolona di Sotto, 1806 m
Endpunkt
Parkplatz Malga Bordolona di Sotto, 1806 mRoute
Aufstieg: Malga Bordolona di Sotto – Malga Bordolona di Sopra 0:45 Std. – Passo Alplahner 1:20 Std. – Cima Trenta 1:20 Std.
Hinweis
Wegen Bachdurchquerungen sind wasserdichte Bergschuhe von Nutzen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.