Wandern Trentino: Cima di Grugola, 2405 m
Hoch über dem Lago di Calaita. Aus dem ruhigen Val Lozen im Parco Naturale Paneveggio Pale di San Martino führt der Weg zur aussichtsreichen Cima di Grugola. Am Horizont stehen im Nordosten die Palagruppe und im Nordwesten die unvergleichliche Lagoraikette. Unten leuchtet der fotogene Lago di Calaita, an dem das Rifugio Miralago wartet.
Aufstieg zur Biotopwiese
Der Lago di Calaita liegt ausnehmend schön im Val Lozen. Berge der Palagruppe spiegeln sich einmalig schön in der ruhigen Wasserfläche. Vom Parkplatz am Rifugio Miralago starten wir auf der Asphaltstraße für 200 Meter abwärts. Nach rechts treten wir auf den rot-weiß-rot markierten Forstweg mit der Richtungsangabe Malga Grugola.
An einer Kreuzung bleiben wir geradeaus, verlassen aber den Forstweg nach 30 Metern nach rechts auf den kleinen Weg mit der Nr. 347 in den Wald aufwärts zur Alpe Pisorno. Links rauscht ein munterer Bergbach. Im dunklen Fichtenwald gibt das Wald-Habichtskraut gelbe Tupfer ab, herrlich ergänzt von Waldwachtelweizen und Orchideen. Bald quert der Pfad den Bach und die Orientierung wird schwieriger.
Auf jeden Fall bleibt der Bach nun rechts des Steiges, aber wir verlassen ihn mehr und mehr nach links und steuern eine größere Lichtung an. Die Lichtung erweist sich als herrliche Almwiese, bestanden mit einer Fülle von Arnika, Trollblumen und Orchideen. Im Aufstieg bleiben wir an der rechten Seite der Blumenwiese im Val Pisorno. Der Pfad steigt wieder deutlicher und steiler durch den nun lichten Lärchenwald in Serpentinen hoch.
Die ersten Rostroten Alpenrosen stehen zwischen den Felsen in dem schwierigen Gelände. Ab 1840 Metern weist eine teilweise Pflasterung den Steig als alten Almweg aus. Die Baumgrenze ist erreicht. Auf der Alpe Pisorno müssen wir eine nasse Wiese mit glucksendem Rinnsal nach links überqueren. Ein weißer Schleier aus Wollgras liegt über den Wiesen zusammen mit Orchideen und orangefarbigem Goldpippau. Kleine Moorbläulinge flattern zahlreich über die Flächen. Der Pfad schwenkt deutlich sichtbar wieder nach rechts über weitere Wiesen höher.
Der Blick zurück reicht von der Palagruppe am Horizont bis hinunter zum Lago di Calaita im Val Lozen. Am Beginn eines kleinen Sattels ist der rot-weiß markierte Weg nun trockener, aber steiler. Auf 1930 Metern wird der Weg flacher und führt in ein Hochtal mit einem kleinen Bach hinein. Ein wahres Meer an Trollblumen steht vor den Hängen mit ihren Rostroten Alpenrosen. Am Wegrand gedeiht an feuchten Plätzen das blau blühende, fleischfressende Gewöhnliche Fettkraut. Schneereste leuchten noch im Juli in schattigen Lagen.
Eine nächste Wiese auf einer Hochfläche (2000 m) ist per Schild als Biotop ausgewiesen.Aufstieg zur Cima di Grugola Ein Wegweiser zeigt geradeaus Richtung Cima di Grugola auf den Weg Nr. 347. Mit Alpenglöckchen und Frühlings-Krokus erwacht hier oben die Natur erst spät. Ein Steinschmätzer hüpft entfernt mit leisem zwitscherndem Gesang von Fels zu Fels. Der Steig auf hellem Granitgestein wird nun steil bis sehr steil und leitet bis zum Grat (2280 m).
Vor uns liegt unten der kleine Lago Giarine in einer großen Mulde unterhalb der Cima Folga Wir steigen nun den sehr steilen Grat rechts hinauf zur Cima Grugola (2405 m). Über das kleine Gipfelkreuz hinweg prankt im Nordwesten die wunderbare Lagoraikette am Horizont. Im Nordosten ragt mächtig die Palagruppe auf. Unten blitzt der Lago di Calaita. Der Grat zur nur 30 Meter höheren Cima Folga wäre eine nicht leichte Kletterpartie.
Abstieg zur Malga Grugola
Daher steigen wir den steilen Grat wieder hinab bis auf 2280 Meter und wenden uns dann nach rechts auf den weithin sichtbaren Weg unterhalb der Cima Folga und oberhalb des Lago Giarine entlang. Die Schneemassen des Winters haben an einigen Stellen den Pfad zerstört. An der Forca la Folga (2187 m) unter der Cima Folga steigen wir links auf dem gut sichtbaren Weg mit der Nr. 358 zum See hinab. Unterhalb des Lago Giarine quert der Pfad zweimal den Abflussbach des Sees.
Der lebhaft plätschernde Bach wird für einige Zeit zum treuen Begleiter. Erst nach einer weiteren Querung des Gewässers entfernt sich der Weg von ihm. Auf fast ebener Hochfläche gehen wir dem herrlichen Panorama der Palagruppe entgegen. Mit einzelnen Lärchen beginnt nun wieder die Bewaldung. Der Bach gesellt sich auf der rechten Seite wieder dazu. Erstes entferntes Bimmeln kündet vom Weidebetrieb auf der Malga Grugola (1782 m), die wir bald passieren.
Abstieg zum Rifugio Miralago
Von der Malga Grugola laufen wir Richtung Malga Lozen den breiten, gekiesten Almweg mit der Nr. 358 abwärts. Aber schon nach der ersten Rechtskurve nach der Malga Grugola nehmen wir den kleinen Wiesenpfad nach links an Felsen vorbei in den Wald hinein. Wohltuender Schatten nimmt uns auf. Die Orientierung ist nicht einfach, aber der Steig bleibt immer in dem steilen Geländegraben und trifft schließlich wieder auf den Almweg Nr. 358, dem wir nach links folgen. In nur 15 Minuten sind wir beim Rifugio Miralago mit seiner guten Küche angekommen.
Region
Touren-Charakter
Mittelschwere, meist sonnige Tour auf nicht immer markierten Wegen und Pfaden. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Auf dem Gipfel bietet sich ein herrliches Panorama.
Beste Jahreszeit
Mitte Mai bis Oktober
Ausgangspunkt
Parkplatz Rifugio Miralago, 1621 m
Endpunkt
Parkplatz Rifugio Miralago, 1621 mRoute
Aufstieg: Rifugio Miralago – Wiesenbiotop 1:30 Std. – Cima di Grugola 1:20 Std.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.