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Bergwandern
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Wandern Tölzer Land: Zu den Lerchkogelalmen

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
620 m
Abstieg:
620 m

Bergeinsamkeit über dem Sylvensteinspeicher. Acht Bauern bewirtschaften das Lerchkogelgebiet hoch über dem Sylvensteinsee. Es ist das größte Almgebiet im Isarwinkel, auf dem im Sommer über 200 Tiere weiden. Mehrere Almgebäude und eine Kapelle liegen verstreut auf der Hochfläche, auf der es nur Ruhe und Einsamkeit gibt.

Beschreibung

Landschaftlicher Genuss

Obwohl eine Forststraße auf den Berg, führt, scheint die Zeit auf der Lerchkogelalm stehengeblieben zu sein. Auf einem grünen Plateau verteilen sich die Almen, umrahmt vom Kotzen, dem Westlichen und dem Östlichen Torjoch sowie dem Lerchkogel. Keine der Almen ist auf Wanderer eingerichtet, nur mit viel Glück haben sie geöffnet und wir können etwas zu trinken bekommen. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Viel sinnvoller ist es, selbst eine Brotzeit mitzubringen und sich dann ein Plätzchen auf der großen, weiten Almfläche zu suchen. Unser Geheimtipp bei dieser Wanderung ist nicht die Einkehr, sondern der landschaftliche Genuss der Almidylle mitten im Naturpark Karwendel.

An der Dürrach entlang

Dafür starten wir am Parkplatz in Fall und folgen der Dürrachstraße nach Süden. Am Südzipfel des Sylvensteinsees queren wir die Dürrach, halten uns dahinter rechts und folgen nun der Forststraße für gut fünf Kilometer. Sie verläuft stets entlang der Dürrach, die sich stellenweise tief in ihr Bachbett gefräst hat und eine wilde Klamm bildet. Bis zu unserer Abzweigung steigt der Weg nur gemächlich an. Die wichtige Abzweigung, die wir dann auf keinen Fall versäumen dürfen, ist nach rechts zum Lerchkogel mit der Nr. 239 beschildert.

Auch nach der Abzweigung sind wir weiterhin auf einer kleinen Forststraße unterwegs, die uns zunächst abwärts zur Dürrach führt. Wir queren diese über einen kleinen Staudamm, und wenn wir dabei in Richtung Oberlauf blicken, können wir uns schon einmal eine gute Stelle zum Baden aussuchen – aber natürlich erst als Abkühlung nach der Wanderung.

Traumschöne Lerchkogelalm

Jetzt steigt der Weg erst einmal wieder an, und nach zwei Kurven passieren wir die Stierschlaghütte. In der nächsten Serpentine müssen wir aufpassen: Direkt in der Kurve zweigt eine weitere Forststraße ab, die wir aber nicht nehmen. Wir halten uns stattdessen nach rechts auf den Bergpfad, der wenige Schritte später beginnt und steil bergauf über eine Wiese führt. Er ist deutlich kürzer als die Forststraße und viel schöner.

Bald geht es wieder in den Wald hinein, was ganz angenehm für den Aufstieg ist. Wo wir den Wald wieder verlassen, stehen wir bereits am Rand des großen Lerchkogelalm-Gebiets. Nun ist es nicht mehr weit, und wir stoßen wieder auf die Almstraße. Bereits hier ist die Aussicht fantastisch: Tief unter uns blitzt der Sylvensteinsee herauf, um uns ragen die ersten Gipfel und Felsen des Karwendels auf, und in Sichtweite liegen die Lerchkogel­almen. Mit einem letzten kleinen Aufschwung erreichen wir über die Almstraße die Gebäude und die kleine Kapelle.

Eine kurze Auszeit

Wie weit wir noch gehen wollen, bleibt uns überlassen. Mit etwas Energie kann man sich am Ende der Straße links halten und über den Lerchkogel-Hochleger auf den Gipfel des Lerchkogels steigen (350 Hm, 1.45 Std.). Für uns jedoch war der schönste Moment die Rast an der Kapelle im Almen­gebiet. Das gleichmäßige Klingeln der Kuhglocken, der sattblaue Himmel, die weiten Wiesen – eine kurze Auszeit und Entspannung pur inmitten majestätischer Berge.

Der Rückweg zum Parkplatz verläuft auf dem Hinweg. Zur Abwechslung könnte man auch auf der Almstraße bleiben, aber das ist deutlich länger und empfiehlt sich nur für diejenigen, die Kniepro­bleme auf steileren Wegen haben.

Touren-Charakter

Sehr lange Wanderung für konditionsstarke Wanderer, die aufgrund der Länge als »schwer« eingestuft wurde und keine technischen Probleme aufweist. Ein Großteil der Runde verläuft über eine Almstraße, nur der Aufstieg zu den Almen ist steiler. Der Rückweg verläuft auf dem Hinweg.

Ausgangspunkt

Fall am Sylvensteinsee

Endpunkt

Fall am Sylvensteinsee

Bike & Hike

Die gesamte Wanderung eignet sich gut als Bike & Hike-Tour mit einem geländetauglichen Fahrrad. Vor allem der lange Zustieg bis zur Abzweigung über die Dürrach lässt sich damit schon mal deutlich verkürzen. Mit viel Kondition oder einem E-Mountainbike kann man die gesamte Strecke relativ einfach bewältigen.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.