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Leichte Wanderungen
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Wandern Tölzer Land: Traumtour zur Hochalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Kleiner Berg mit großer Aussicht. Egal, ob man im Hochsommer in die am Weg liegenden Gumpen springt oder im Herbst die Farben des wunderschönen Bergmischwalds genießt die Tour auf die Hochalm ist die ganze Wandersaison über zu empfehlen.

Beschreibung

Lohnender Umweg 

Wenn Sie als Leserin oder Leser einen Blick auf die eigene Wanderkarte werfen – was den Autor als Geografen natürlich immer besonders freut –, werden Sie sich vielleicht etwas wundern. Unschwer ist dabei nämlich zu erkennen, dass man sich ein paar Anfahrtskilometer sparen und direkt von der Nordseite her auf die Hochalm steigen könnte. Der Weg über die Sonnenseite ist aber meiner Meinung nach ein ganz besonders schönes, weil sehr abwechslungsreiches Aufstiegsschmankerl, das man bei schönem Wetter bis in den November hinein angehen kann. Vom Parkplatz aus folgt man in östlicher Richtung einer vergleichsweise schmalen Forststraße, die zunächst nur langsam an Höhe gewinnt. Nach einigen Hundert Metern wird ein hübscher Bach gequert.

Wer Kinder dabeihat, wird jetzt wahrscheinlich in Erklärungsnot kommen, warum man denn hier nicht gleich eine ausgedehnte Wasser-Spiel-Pause einlegen kann. Ein gutes Argument ist: Nasse Schuhe führen zu Blasen. Ein noch besseres lautet: Wenn keiner tritschelt, werden die spannenden Gumpen auf dem Rückweg ganz genau erkundet.

Auf ins Laub 

Nach der Bachüberquerung wird der Weg zum Bergpfad und steigt nun ein kurzes Stück steiler empor. Dann führt der wieder etwas breitere Weg parallel oberhalb eines Grabens nach Norden weiter. Ohne jegliche Orientierungsprobleme geht es in derselben Richtung durch lichten Bergmischwald deutlich flacher weiter. Dieser Abschnitt ist natürlich im Herbst besonders schön, wenn sich das Laub der alten Bäume in den schönsten Farben präsentiert.

Der Weg wird wieder etwas steiler und das Gelände freier und man sieht etwas oberhalb die unbewirtete Höllei-Alm, die man aber rechts liegen lässt. Bei einer Gabelung hält man sich links und überquert kurz danach wieder einen Bach, hinter dem es kurz steiler bergan geht. Nach einem Absatz folgt eine flache Hangquerung in lichtem Bergwaldgelände, bevor der nach wie vor deutliche Weg zu den freien Wiesen der Mitterhütte hinaufführt.

Schlussanstieg auf Panoramagipfel 

Hier stößt von Osten der von Stuben her kommende Weg hinzu. Man hält sich links, steigt einen bewaldeten, breiten Bergrücken bergan und kommt an einer forstlichen Diensthütte vorbei. Bald dahinter tritt man ein letztes Mal aus dem Wald heraus und erreicht das Wiesengelände der Hochalm, von der allerdings nur noch Ruinenreste zu sehen sind. Man quert einen Wiesenrücken und sieht dann das große Gipfelkreuz bereits vor sich.

Die breite Wiesenkuppe ist von der Form her so ungefähr das genaue Gegenteil eines Matterhorns … und dennoch kommen echte Gipfelgefühle auf. Schließlich hat die Hochalm tolle Ausblicke unter anderem auf Roßstein, Guffert, Blauberge, Rofan, Karwendel und Wetterstein zu bieten. Und bei guter Fernsicht ist ganz im Südosten sogar der Großglockner zu erkennen.

Wenn man Glück hat, kann man im Herbst zudem ein ganz besonders beeindruckendes Naturerlebnis mitnehmen: Während der typische Talnebel von Norden her an der Hochalm leckt und den Blick ins Isartal verwehrt, stört meistens kein einziger Konden­sationstropfen den weiterhin sonnigen Abstieg nach Süden, der auf gleichem Weg erfolgt.

Kleines Gumpen-Abenteuer 

Wie anfangs erwähnt, lohnt es sich vor allem im Sommer, wenn man aufgrund der Tageslänge bestimmt noch genug Zeit hat, auf dem Rückweg einen Abstecher entlang des ersten Baches zu unternehmen. An dessen von unten gesehen linker Seite führt ein schmaler Pfad entlang, über den man die weiter hinten tief eingeschnittene Schlucht erkunden kann. Wer bis zum am Ende herabstürzenden Wasserfall gelangen möchte, muss allerdings eine kleine Klettereinlage absolvieren. Aber auch ohne den Wasserfall ist die feuchte Mini-Expedition sehr zu empfehlen … vor allem, wenn an heißen Hochsommertagen die Gumpen (also beckenartige Strudeltöpfe, die vom Bach in den felsigen Untergrund des Bachbetts gegraben wurden) eine sehr schöne Erfrischungsmöglichkeit bieten.

Touren-Charakter

Technisch absolut einfache Bergwanderung in zumeist sehr angenehmer Steigung. Gumpen, Bergmischwald und Almflächen ergeben eine abwechslungsreiche Tour.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz östlich des Sylvensteinspeichers (780m)

Endpunkt

Wanderparkplatz östlich des Sylvensteinspeichers (780m)
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