JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Tölzer Land: Durch die Jachenau

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
110 m

Bauernwelt unter der Benediktenwand. Wahrscheinlich kennen weit mehr Langläufer als Wanderer die Jachenau. Schade, denn das Tal der Jachen lässt sich schneefrei zu Fuß sehr schön erleben, mit sommer­lichen Bade- und Rastplätzen direkt am Wasser und einer Einkehr am Endpunkt der Tour.

Beschreibung

Flüsse sind Lebensadern. Deshalb verwundert es nicht, dass der Mensch seine Siedlungen stets gerne ans Wasser gebaut hat. Allerdings nicht in der Jachenau, zumindest nicht zwischen Niggeln und Leger. Da steht auf einer Strecke von fast 15 Kilometern kein Haus am Ufer; Wiesen und Wald, da und dort Kiesbänke oder kleine Auen säumen den Fluss, der gemächlich dahinfließt, immer wieder im Talboden mäandert – ein ideales Wanderrevier, auch für Familien.

Der Schulbus bringt uns zusammen mit einer aufgeweckten Schar von Grundschülern in die Jachenau. Beim Weiler Bäcker (740m) steigen wir aus, dort beginnt unsere Talwanderung. Sie führt zunächst auf einer Straße zwischen den Häusern von Niggeln hindurch und hinaus auf die Wiesen unterm Staffel. Kühe rupfen das saftige Grün, ab und zu bimmelt eine Glocke, über den Himmel ziehen gemächlich weiße Wattewolken: Bauernidylle. Am Eingang des Raitgrabens zweigt rechts der Staffelsteig ab; auf dem Talweg überquert man den Bach, folgt ihm ein Stück weit und wandert, zunächst am Waldsaum, dann über Wiesen, auf breiten Wegen weiter. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links, überqueren die Jachen und folgen dem Wasser talabwärts. Auf der Unteren Höfnerbrücke geht’s erneut über den Bach, dann mit ihm auf einem Fußweg zur Peterner Brücke. Wie weiter? Gut, dass ich einen Kartenausdruck dabeihabe. Rechts ist richtig, auf dem Sandsträßchen, das parallel zur Jachen verläuft. Nach etwas mehr als einem Kilometer kommen wir an eine Verzweigung. Links leitet die breite Spur sanft abwärts zum Fluss, der hier ausgeprägt mäandert und in Ufernähe idyllische Rastplätze aufweist: Einladung zu einer Pause. Hildegard holt zwei Sandwiches und ein kühles Getränk aus ihrem Rucksack – an Guadn!

Der Weiterweg folgt dem Bergfuß, quert eine steinige Rinne (Wasserfall) und mündet schließlich am Waldrand in eine Straße, die vom Weiler Letten herüberkommt. Wir folgen ihr bis zur Brücke über die Jachen, verlassen sie dahinter gleich nach rechts und folgen dem Flusslauf, erst über Wiesen, dann im Wald, zunächst weitgehend weglos, dann mit einer breiten Trasse. Rund hundert Meter von der Jachenauer Talstraße stößt man auf einen quer verlaufenden Fahrweg. Er führt rechts halb um eine große Wiese herum, verliert sich dann. Durch eine Waldschneise geht’s kurz bergan zu einer Lichtung (hierher bitte nur abkürzen, wenn das Gras bereits gemäht wurde!). Am gegenüberliegenden Waldrand entdeckt man den Anfang einer schmalen Pfadspur, die im Schilf (oft matschig) sanft abwärts zur Jachen läuft und in Ufernähe zu einer breiten Fahrspur wird.

»Ziemlich feucht«, meint Hildegard, und ich muss ihr recht geben. Wenn’s länger geregnet hat, weicht man wohl besser auf die Talstraße aus, folgt ihr gut einen Kilometer weit und biegt dann rechts in einen breiten Fahrweg ein. Er führt auf die rechte Talseite, kreuzt kurz vor der Jachenbrücke unseren Weg, der eine Schleife des Flusses abkürzt, ihm dann ein Stück weit bis zu einem Rechtsbogen folgt. Geradeaus leitet die breite Spur zu einer Lichtung. Man quert sie weglos, steigt kurz über eine Grasrampe an und stößt wenig weiter auf die Zufahrt zur Hinteren Graberalm. Mit ihr links, an der nächsten Verzweigung rechts und hinab zum Loipenparkplatz. An der Talstraße etwa 300 Meter weit nach Leger (697m). Da stoßen wir dann an – auf unsere schöne Entdeckungsreise in der Jachenau.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Talwanderung ohne nennenswerte Steigungen, teilweise Straßen und Fahrwege (kaum befahren), nur erste Weghälfte markiert. Etwas Orientierungssinn ist also vonnöten, eine genaue Karte vorteilhaft. Schöne Rast- und Badeplätze an der Jachen.

Ausgangspunkt

Beim Weiler Bäcker (740m) in der Jachenau

Endpunkt

Leger am Eingang in die Jachenau

Café Landerermühle

Exakt am Endpunkt der Tour lädt die Landerermühle zur Einkehr: Eis für die Kinder, feine Kuchen oder eine ordentliche Brotzeit für die Eltern. Wohl bekomm’s!

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Variante vom Sylvensteinspeicher: Unterhalb der Staumauer zweigt der Fahrweg ins Schronbachtal von der B13 ab. Nach einer kurzen, aber kräftigen Steigung öffnet sich das idyllische Tal. Auf Fahrwegen zur Grabenalm und hinab in die Jachenau. Unweit von Höfen stößt man auf den Weg von Bäcker (Sylvenstein bis Leger 4Std.).

Lust auf mehr?
Das Wanderbuch Bayerische Hausberge
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Ein Wanderführer als Liebeserklärung an die Bayerischen Hausberge und Oberbayern. Touren von leicht bis anspruchsvoll – für alle Bergfex(innen).
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.