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Bergwandern
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Wandern Tölzer Land: Auf die Mitteralm

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Urige Alm unter der aussichtsreichen Hochalm. Die Wanderung führt hinauf zur Hochalm über dem Isar­tal. Die Alm selbst gibt es bis auf wenige Grundmauern nicht mehr, aber eine große Wiesenfläche samt Gipfelkreuz und toller Aussicht krönt diese Tour. Erst beim Abstieg besuchen wir die Mitteralm, die idyllisch in einer Wiesensenke liegt.

Beschreibung

Spektakuläre Aussichtsloge

Der Name Hochalm ist eigentlich mehr als irreführend – unterhalb des Gipfelkreuzes finden sich gerade mal einige Steinmauerreste einer ehemaligen Almhütte. Und nach nur knapp zwei Stunden Aufstieg kann man von »hoch« in den Bergen eigentlich auch nicht sprechen. Trotzdem geben wir einen Geheimtipp preis, denn bis auf die Namensgebung stimmt bei dieser Wanderung einfach alles. So unscheinbar unser Berg ist – von unten kann man ihn kaum ausmachen –, so spektakulär ist seine Aussicht über das Isartal von der unbewaldeten Gipfelebene.

Gerstenrieder Graben und Hölleialm

Vom Parkplatz an der Alpenstraße steigen wir den kleinen Forstweg aufwärts, die Hochalm ist hier ausgeschildert. Nach nur wenigen Schritten queren wir den Gerstenrieder Graben mit seinem wild sprudelnden Bergbach, dahinter setzt sich unser Weg fort. Der Weg wird schmäler und folgt der Hangkante zum Gerstenrieder Graben nach links. Rasch gewinnen wir an Höhe und erreichen auf einem Sattel die Hölleialm, an der auch der Aufstiegsweg vom Achenpass her zu uns stößt. Wir halten uns links, und durch lichten Mischwald geht es weiter bergan.

Schließlich erreichen wir die Wiesen der Mitteralm. Diese besuchen wir beim Rückweg, jetzt steigen wir erst mal nach links ein letztes Stück durch den Wald zum flachen Gipfelplateau der Hochalm hinauf. Nun genießen wir die weite Aussicht über das Isartal und auf alle umliegenden Berge bis weit in das Karwendel hinein. Und wenn wirklich einmal mehr Wanderer den Weg hierherauf gefunden haben, so bietet das großzügige Gipfelplateau genügend Platz für individuelle Gipfelpausen.

Die Mitteralm und die Leidenschaft für das Steinschaf

Nach der Schaurast geht es wieder zur Mitteralm hinunter, diesmal mit toller Sicht Richtung Süden, denn die ist uns beim Aufstieg, da sie hinter unserem Rücken lag, entgangen. An der Alm angekommen, hoffen wir, dass die Sennerin Zeit hat, uns Getränke und etwas von ihrem leckeren Käse zu verkaufen. Rund um die Alm grasen einige Schafe und Ziegen, die Rohstofflieferanten für den würzigen Almkäse. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir, dass es sich um ganz besondere Schafe handelt: Das Krainer Steinschaf ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse und wird oft als das Milchschaf der Alpen bezeichnet. Da die Sennerin normalerweise sehr beschäftigt ist, deponierte sie bis vor einigen Jahren einen Getränkekasten im Brunnen vor der Hütte. Dort durften sich die Wanderer selbst bedienen und das Geld in eine angebrachte Blechdose stecken – so musste keiner durstig bleiben. Nachdem es mit der Ehrlichkeit einiger Bergsteiger nicht mehr weit her war, musste die Sennerin diese nette Vertrauensgeste leider einstellen. Jetzt gibt es nur noch etwas zu trinken und zu essen, wenn sie Zeit dafür hat. Dafür schmecken dann die Brotzeiten mit dem selbst gemachten Käse, mit Schinken, Geräuchertem und Würsten aus Schaffleisch besonders gut!

Nach dem Besuch der Alm geht es auf dem Hinweg wieder zurück ins Tal zu unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Schöne Bergtour auf einen aussichtsreichen Gipfel mit anschließender Einkehr in der Alm; gute Wanderwege und Pfade, etwas Trittsicherheit ist erforderlich. Der Rückweg erfolgt auf dem Hinweg.

Ausgangspunkt

Parkplatz an der B307 beim Sylvensteinspeichersee

Endpunkt

Parkplatz an der B 307 beim Sylvensteinspeichersee

Wasserspielplatz

Am Ende der Wanderung kann man sich im Bergbach des Gerstenrieder Grabens erfrischen. Der Bachlauf bildete im Lauf vieler Jahre herrliche Gumpen, die perfekt sind für eine Abkühlung. Warm ist das Wasser allerdings nicht unbedingt, aber die Felsen speichern im Sommer die Hitze, und dort kann man sich wieder erwärmen. Auch wenn es sich nicht um gefährliches Canyoning handelt, sollte man hier unbedingt auf den Wasserstand achten – nach Regentagen oder einem Gewitter führt auch ein kleiner Gebirgsbach viel Wasser mit sich!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.