JBerg-Verlag
Bergwandern
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Wandern Tölzer Land: Auf den Hirschhörnlkopf

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
800 m
Abstieg:
800 m

Aussicht de luxe!. Der Gipfel des Hirschhörnlkopfs ist ein Aussichtsberg, wie man sich ihn nach einem Aufstieg auch wünscht. Rundum viele Berge und im Tal jede Menge Seen! Auf einer Karte macht es Spaß, all die Orte, Almen und Gipfel zu identifizieren.

Beschreibung

Für die hier vorgestellte Tour fahren wir in die Jachenau, ein wunderbares Bergtal, an dessen Ende die kleine gleichnamige Gemeinde liegt. Bis heute hat es die Jachenau geschafft, sämtlichen Touristen-Größenwahn von sich fernzuhalten. Es gibt keine Hotels, keine Liftanlagen, nur einige urige Wirtshäuser, gestandene Bauernhöfe mit Fremdenzimmern und Pensionen. Eine Idylle, wie man sie nur noch selten findet, denn umrahmt von Bergen, verwöhnt von der Sonne und in greifbarer Nähe zum Walchensee gelegen, gibt es südlich von München kein vergleichbares und doch so ruhiges Tal.

Besiedelt wurde die Jachenau vor bald 1000 Jahren, aber nicht von der Isar bei Lenggries her, sondern von Benediktbeuern aus. Der Verbindungsweg führt von Kochel über die Jochalm an der Kleinen Laine entlang in die Jachenau. Das Gebiet um die Jachenmündung in die Isar war für einen Wegebau viel zu sumpfig. Die Jachen, die vom Walchensee her durch das Tal fließt, war nicht immer so zahm, wie sie heute ist. Schon ihr Name deutet auf einen »wilden ungestümen Bach« hin.

Vom Parkplatz am Schützenhaus in der Jachenau folgen wir der ab hier für den Autoverkehr gesperrten landwirtschaftlichen Straße, die gleich den Bach »Kleine Laine« quert. Die ersten Wanderminuten führen sehr gemütlich und eben am Wasser entlang. Bald sehen wir vor uns den baumfreien Hirschhörnlkopf, den wir heute bezwingen wollen. Wo sich der Weg gabelt, beachten wir rechts die Beschilderung zum Hirschhörnlkopf und gehen auf der nun leicht ansteigenden Forststraße weiter. Das ist jedoch nur das Vorspiel! An einer Wiese mit Wegkreuzung halten wir uns links und nun geht es schon steiler bergauf. Immer noch sind wir auf einem breiten Weg, dann weist uns ein Schild erneut nach rechts, nun auf einen Bergpfad.

Jetzt wird’s zackig und geht es ans Eingemachte! Bis zur Pfundalm, die auch Bärenhauptalm genannt wird, kommen wir ganz schön ins Schwitzen. In vielen Zickzackkehren führt der schmale, oft von Felsen und Wurzeln durchsetzte Wanderweg aufwärts, ohne uns je eine Verschnaufpause durch einen ebeneren Streckenabschnitt zu gönnen. Aber uns versöhnen mit jedem gewonnenen Höhenmeter die Ausblicke auf das Karwendel für diese Plagerei, auch wenn wir uns dafür umdrehen müssen. Wer Glück hat, kann hier übrigens Feuersalamander entdecken. Schließlich passieren wir ein Marienbild und kurz darauf öffnet sich die erste Sicht auf den Walchensee. Nun ist es nicht mehr weit und am Hang über unseren Köpfen blinzelt schon das Blau des Himmels zwischen den Bäumen hervor.

Schließlich treten wir an einer Almwiese aus dem Wald und können nun fast eben bis zur Pfundalm wandern. Direkt an der südlichen Hausmauer der privaten Alm gibt es ein aussichtsreiches Rastbankerl. Dort lassen wir zunächst unseren Puls wieder auf Normalniveau sinken, bevor wir zum großen Finale auf den Gipfel stürmen. Von hier sind es nur noch 20Minuten auf dem deutlich ausgetretenen Bergpfad bis zum Gipfelkreuz des Hirschhörnls. Wobei man meist länger braucht, denn die herrliche Aussicht muss ja genügend gewürdigt und fotografiert werden. Oben angekommen, suchen wir uns rund um den Gipfel einen Brotzeitplatz. Der kann je nach Vorliebe mit Blick über die Ebene, den Starnberger See und auf das Alpenvorland, über den Walchensee zum Karwendel oder in östlicher Richtung über das Brauneck genossen werden. Die angrenzenden kleineren Gipfel des Jochbergs und des Rabenkopfs sind zum Greifen nah. Es fällt schwer, sich von der schönen Aussicht loszureißen, aber bevor es dunkel wird, müssen wir zumindest wieder auf dem breiten Weg unten im Tal angekommen sein. Wir wandern auf gleichem Weg zurück und merken bald, dass wir uns auch beim Bergabsteigen auf dem schmalen Pfad konzentrieren müssen. Es geht aber sicherlich deutlich schneller als beim Aufstieg. So kommen wir sicher in die Jachenau zu unserem Ausgangsort zurück.

Wenn noch Zeit ist, besichtigen wir nach der Wanderung die Dorfkirche. Um sich vor der Naturgewalt der Jachen zu schützen, brauchten die Jachenauer sogar himmlische Hilfe und weihten ihre Pfarrkirche dem hl. Nikolaus, dem Beschützer vor Wassergefahren.

Touren-Charakter

Eine etwas längere und anstrengende Wanderung, die über die ersten zwei Drittel der Strecke steil bergauf führt. Ab der Pfundalm ist der Weg zum Gipfel dann unkompliziert. Viel Sonne! Der Rückweg verläuft wie der Hinweg.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Schützenhaus in Jachenau

Endpunkt

Wanderparkplatz am Schützenhaus in Jachenau

St.Nikolaus in der Jachenau

Viele namhafte Künstler waren an der barocken Ausschmückung der Kirche beteiligt, die man auch im Klosterdorf Benediktbeuern wiederfindet. Einen Augenblick sollten wir vor dem Bild über dem Hochaltar verweilen. Wer genau hinsieht, erkennt neben dem Kirchenpatron die Landschaft der Jachenau wieder, sogar die Pfundalm und unseren Hirschhörnlkopf!

Einkehr

Unterwegs keine, im Anschluss gibt es in der Jachenau mehrere Möglichkeiten wie der Gasthof Jachenau oder das Schützenhaus. Sehr nett sitzt man auch an der Rückstrecke nach Lenggries im Café am Staffel im Ortsteil Bäcker in der Jachenau.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.