Bruckmann CMYK quer
Erlebnis Wandern
wandern

Wandern Tölzer Land: Auf den Buchberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Bad Heilbrunns Paradefleckerl. »Die Gaben der Natur und des Glücks sind nicht so selten wie die Kunst, sie zu genießen«, schrieb der Philosoph Luc de Clapiers, der Marquis de Vauvenargues. Auf dem Weg auf den Buchberg werden wir mit den Gaben der Natur reichlich beschenkt und haben das Glück, unser Ziel leicht zu erreichen.

Im Tal liegt noch Nebel, während der Buchberg-Gipfel schon in die Sonne ragt.wandern, mittel
Im Tal liegt noch Nebel, während der Buchberg-Gipfel schon in die Sonne ragt.© Lisa Bahnmüller, Wilfried Bahnmüller
Beschreibung

Die Runde bietet sich bestens als Einsteigertour im Frühjahr an. Wenn wir nach einem langen Winter konditionell noch nicht so richtig fit sind, ist der niedrige Buchberg, der trotzdem mit einer tollen Aussicht aufwarten kann, genau das Richtige. Je nach Witterung wächst ab Mitte März, Anfang April rund um Heilbrunn der Bärlauch. Die beste Zeit für eine Frühjahrskur-Tour. Und mit Kuren kennt man sich in Bad Heilbrunn gut aus.

Kleine Weiler 

Wir starten vom Parkplatz am Kräuterpark und wandern durch den wunderbaren Erlebnis-Kräutergarten, der uns sicherlich gleich etwas Zeit kostet. Im ehemaligen Kurgarten wurde ein großer Kräutergarten angelegt. Ein Rundgang lohnt sich vor allem in den späten Frühlings- und Sommermonaten, da blüht und duftet es besonders in den Tee-, Wild-, Gewürz-, Duft- und Heilkräuterbeeten. Der Kräuterpark endet an der Schule, wo wir links dem Fußweg am Fußballplatz vorbei folgen. Der Weg mündet am Wertstoffhof in eine querende Straße. Dort gehen wir nach links und biegen dann vor der Brücke, die über den Stallauer Bach führt, rechts in den kleinen Privatweg ein. Nach nur wenigen Metern gibt es noch eine Brücke, die nun nach links über den Bach führt. Auf der anderen Seite steigt der Weg über ein paar Stufen an und mündet in einen größeren Feldweg. Dieser wird uns nun nach rechts fast bis zum Buchberg hinaufbringen. Zunächst geht es am Waldrand entlang und über eine Linkskurve leicht aufwärts zu freien Feldern. Nun immer geradeaus und bergauf erreichen wir die zwei Bauernhöfe von Wörnern. Von dort haben wir bereits einen herrlichen Blick über die Streuobstwiesen auf das Loisachtal bis weit hinter Wolfratshausen. Nach den Höfen folgen wir nicht der geteerten Straße rechts bergab, sondern bleiben geradeaus auf dem von Bäumen gesäumten Forstweg. Auch wenn wir nun leicht bergauf schnaufen müssen, sollten wir einen Blick in den Wald links von uns werfen. Große, mächtige Buchen und Eichen durften hier über viele Jahrzehnte wachsen. An einigen Almwiesen vorbei sind wir kurz darauf im hübschen Weiler Buchberg. Gerade im Sommer sind die Höfe mit ihrer Blumenpracht eine Augenweide. Auf der Teerstraße, die hier beginnt, wandern wir für ca. 400 Meter bis zum Beginn des Waldes. Dann sehen wir rechts von uns auf einer Wiese das hölzerne Gipfelkreuz des Buchbergs (Schild HK9). Zu ihm hinauf führt ein kleiner Trampelpfad, den wir, dem Bauern zuliebe, auch nicht verlassen. Oben haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht und freuen uns über das unerwartet weite Panorama, das wir von der Aussichtsbank genießen dürfen.

Über den Stallauer Weiher 

Wer keine Lust auf einen steilen Abstieg hat, wandert denselben Weg zurück. Ansonsten gibt es eine abwechslungsreiche Rundweg-Variante. Dafür wandern wir noch ein Stück in östlicher Richtung zu dem großen, einsam gelegenen Haus hinunter, wobei wir unbedingt einen Blick auf die mächtige Linde werfen sollten, wo uns Wanderschilder den Weg weisen. Kinder schlüpfen gerne in das Innere des Stammes und klettern bis zu den obersten Hohlräumen hinauf. An der Töpferei vorbei umrunden wir das Haus und wandern nach rechts auf einem Feldweg auf das nächste einsame Gehöft zu. Dieses umgehen wir auf seiner linken Seite und steigen durch eine Viehsperre abwärts in den Wald. Nach einer weiteren Viehsperre halten wir uns im Wald links abwärts auf dem sichtbaren Pfad (blaue Markierung an einem Baum). Er verläuft in östlicher Richtung am Berghang entlang, unter uns ist der Parkplatz der Blombergbahn zu sehen.

Nach einigen hundert Metern wendet sich der Pfad in einem scharfen Rechtsknick zurück, jetzt dient ein Schild zum Café Nirwana zur Orientierung. Wir wandern den Bergwald entlang und erreichen schließlich an einem Haus den Weiler Stallau. Weiter abwärts biegen wir am Café Nirwana rechts in die Teerstraße ein und folgen ihr auch an der nächsten querenden Straße nach rechts über Wiesen zum Campingplatz. Als Wanderer dürfen wir den Platz überqueren. Dafür bleiben wir auf dem Hauptweg und halten uns geradeaus zwischen den Gebäuden hindurch. Auch wenn es so aussieht, als ob der Ausgang mit einem großen Tor verschlossen ist, links gibt es einen kleinen Durchschlupf für Fußgänger. Nun freuen wir uns am nördlichen Seeuferweg des Stallauer Weihers über das glitzernde Wasser. Am Seeende folgen wir der Linkskurve bis zum ehemaligen Gasthof Wiesweber. Dort halten wir uns rechts und biegen gleich darauf erneut rechts in die kleine geteerte Straße, die über Felder und noch einmal leicht bergauf wieder in den Weiler Wörnern führt.

Ramsau 

Ein Stück wandern wir auf dem Hinweg zurück, biegen dann jedoch nicht links zu den Treppenstufen hinab, sondern bleiben auf dem Feldweg bis zu den nächsten Häusern in Hub. Hier im Waldstück links des Weges gibt es besonders viel Bärlauch. In Hub stoßen wir auf eine Teerstraße, der wir, weiter in ursprünglicher Wanderrichtung, folgen. Das bedeutet, wir biegen nicht links in die Teerstraße, die abwärtsführt, sondern wandern zwischen den Häusern hindurch, wobei wir uns trotzdem grundsätzlich links halten. An dem auffälligen windschiefen Schupfen halten wir uns erneut links und wandern gleich darauf über freie Felder zu den Häusern der Ramsau hi­nunter. Ein kleiner Abstecher führt zur schönen Antoniuskapelle auf dem kleinen Hügel, ansonsten halten wir uns links und wandern in den Ort Ramsau. Dort stoßen wir auf eine größere Straße, der wir links und dann geradeaus bis zum Gasthaus RamsAu folgen.

Das Gasthaus ist eine sehr gute Adresse, um einzukehren. Mit viel Liebe und Charme wird es von Familie Mertens geführt. Genau dem Gasthaus gegenüber sprudelt ein Brunnen am Stallauer Bach. Dort queren wir den Bach und steigen die Treppenstufen bergauf zu einer Wiese. Geradeaus über die Wiese passieren wir einen Bauernhof auf dessen Rückseite. Dort folgen wir dem geteerten Wanderweg nach rechts. Er führt leicht bergauf, vorbei an einer Kapelle nach Bad Heilbrunn. Ein letztes Mal genießen wir die Aussicht über das Loisachtal, dann wenden wir uns nach links in den Talweg, der uns zu unserem Startpunkt zurückbringt.

Touren-Charakter

Leichte, aber längere Runde auf einen aussichtsreichen, recht unbekannten Voralpengipfel. Vorwiegend auf Forstwegen und kleinen Pfaden ohne technische Schwierigkeiten.

Ausgangspunkt

Parkplatz Kräutergarten, GPS: 47.748, 11.4583'

Endpunkt

Parkplatz Kräutergarten, GPS: 47.748, 11.4583‘

Route

Auf den Buchberg 1:45 Std., Abstieg 1:45 Std.

Der Rams

Bärlauch (lat.: Allium ursinum; engl.: ramson) heißt im Bayerischen schlicht Rams. Nun ist es nicht schwer zu erraten, woher der Weiler Ramsau seinen Namen hat. Ab Mitte/Ende März schießen die grünen Blätter rund um Ramsau aus dem Boden. Der Wald ist dann erfüllt von einer herben, knoblauchähnlichen Duftwolke. Bis der Rams seine weißen Blüten ansetzt, kann man ihn gut ernten. Während der Heilbrunner Ramstage gibt es in allen ortsnahen Gasthäusern verschiedenste Gerichte mit dem grünen Wunderkraut. Ihm werden entschlackende, verjüngende und reinigende Kräfte nachgesagt. Blutzucker wird durch Rams gesenkt, das Gedächtnis aktiviert. Im Mittelalter wurde ihm eine abwehrende Wirkung gegen Dämonen nachgesagt, heute gilt das natürlich für die klassischen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Im alten Rom benützte man Rams in Verbindung mit Koriander als Liebestrank. Wer jedoch den Duft des Bärlauchs kennt, weiß, dass er nur im Doppel gegessen werden sollte. Sonst ist der Liebeszauber rasch verflogen. Wer sich zur Bärlauchernte aufmacht, sollte immer nur so viel wie benötigt pflücken. Doch Vorsicht: Wer den Bärlauch nicht genau kennt, kann ihn mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln!

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.