JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Tölzer Land: Auf das Grasköpfl

Anspruch:
mittel
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
22 km
Aufstieg:
1130 m
Abstieg:
1130 m

Eine Überschreitung mit Pfiff. Die schönsten Wasserspiele im Isarwinkel, sagenhafte 450 Meter hoch, verstecken sich weit hinten im Krottenbachtal: die Kaskaden des Moosenbaches. Ihnen folgt der Aufstiegsweg zum Grasköpfl, das sich im Winkel zwischen Isar und Rißbach erhebt.

Im Winter 2015/16 letztmals zu sehen: Grundmauern des alten Dörfchens Fall im abgelassenen Sylvensteinseewandern, mittel
Im Winter 2015/16 letztmals zu sehen: Grundmauern des alten Dörfchens Fall im abgelassenen Sylvensteinsee© Eugen E. Hüsler
Beschreibung

Das Grasköpfl ist kein Renommierziel der Bayerischen Voralpen, weder Höhe noch Panorama sind herausragend. Verbindet man die Besteigung mit dem Aufstieg aus dem Krottenbachtal und der Kammwanderung am lang gestreckten Nordostgrat, wird mit einem Mal aus der schlichten Gipfelwanderung eine Drei-Sterne-Tour.

Die große Runde führt vom Parkplatz in Fall zunächst südlich in Richtung Dürrachtal zu einer Straßengabelung. Hier hält man sich rechts und wandert auf der kräftig steigenden Schotterpiste ins Krottenbachtal. Der Bach hat sich tief ins Gestein eingegraben und bildet eine unzugängliche Schlucht. Hinter der Klamm senkt sich die Straße sanft in den Talboden. Der Griesmann-Niederleger (Hütte) bleibt rechts; etwa anderthalb Kilometer weiter zweigt rechts (kurz vor der Brücke über den Moosenbach) eine deutliche, aber unmarkierte Spur ab. Sie gewinnt in ein paar Kehren gleich zügig an Höhe und steigt parallel zum Moosenbach an, zunächst rechts, dann links des Wassers. Vor allem während der Zeit der Schneeschmelze stiebt und rauscht es mächtig über die Felsstufen herab. Bei dem verfallenen Holzdamm, der früher zur Trift genutzt wurde, ist dann der flache Boden des Klauslochs gewonnen. Nun westlich quer über die weite Lichtung und mehr oder weniger pfadlos (rote Punkte) bergan zu dem grasigen Rücken, wo man auf den Moosenalmweg stößt, der vom Wiesbauer-Hochleger (1481m) heraufkommt. An der Grassenke geht’s erneut bergauf, zunächst an den Südosthängen des Grühnlahnerecks (Quelle), dann kaum mehr steigend quer durch die felsdurchsetzte Ostflanke des Grasköpfls und hinüber zum Nordostgrat, wo der Gipfelweg abzweigt: Jetzt ist es noch knapp eine Viertelstunde bis zum Grasköpfl (1753m).

Vom Gipfel steigt man zunächst ab zur Verzweigung. Der Weiterweg folgt der Pürschschneid, bietet schöne Aussicht auf den Schafreiter. Drahtseile sichern eine felsige, etwas ausgesetzte Querung, dann läuft der Pfad hinunter zur idyllisch gelegenen Grammersbergalm (1498m). Der weitere Abstieg wird durch einen Fahrweg vorgezeichnet, der in bequemen Schleifen in die Senke unter dem Roßkopf hinabzieht. An der ehemaligen Wies­alm hält man sich links und wandert auf einer breiten Forstpiste hinunter in den flachen Boden der Au. Hier über die Deutsche Alpenstraße und am Ufer des Sylvensteinsees zurück nach Fall.

Touren-Charakter

Eine sehr abwechslungsreiche Runde, für die es eine ordent­liche Kondition braucht. Teilweise schmale Wege, da und dort auch etwas ausgesetzt. Der Anstieg am Moosenbach entlang ist nicht markiert, aber gut zu finden.

Ausgangspunkt

Fall am Sylvensteinstausee, Parkplatz am südlichen Ortsrand

Endpunkt

Fall am Sylvensteinstausee, Parkplatz am südlichen Ortsrand

Die Wasserfälle

Die Moosenbach-Wasserfälle sind ein tolles, aber fast unbekanntes Naturschauspiel, vor allem während der Zeit der Schneeschmelze. Kamera nicht vergessen!

Der Sylvensteinstausee

Der Speicher wurde in den 1950er-Jahren angelegt, um der Isar, die schwer unter den diversen Ableitungen litt, einen Minimaldurchfluss zu verschaffen. Heute dient er primär dem Hochwasserschutz; ein 44 Meter hoher und 180 Meter langer Erddamm staut bis zu 124 Millionen Kubikmeter Wasser auf. In den Fluten versank das alte Dorf Fall.

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