JBerg-Verlag
Leichte Wanderungen
wandern

Wandern Tiroler Zugspitz Arena: Über den Seebensee zum Drachensee

Anspruch:
leicht
Dauer:
15:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Bergtour zum Schauplatz einer alten Sage. In einem großen Amphitheater senkrecht abstürzender Fels­wände liegt der sagenumwobene Drachensee. Auf dieser Tour taucht man so richtig in die Bergwelt ein.

Beschreibung

Schweißloser Start 

Man befindet sich dabei übrigens nicht mehr im Wettersteingebirge, sondern in der benachbarten Mieminger Gruppe. Was aber durchaus von Vorteil ist, denn der am Anstieg liegende Seebensee bietet die vielleicht beeindruckendste Aussicht auf das Zugspitzmassiv, bevor es steiler zum Drachensee hinaufgeht.

Wie kommt nun so ein Gewässer mitten in die karge Felslandschaft? In alten Zeiten, als man noch nichts über Eiszeiten und die enorme Kraft der Gletscher wusste, wurde die Entstehung eines solchen Karsees ganz einfach mit einer Sage erklärt, bei der hartherzige Bergbewohner einen armen Mann in den Tod trieben.

Vom Parkplatz aus wandert 

man zunächst mühelos zur bereits auf 1500 Meter Höhe gelegenen Ehrwalder Alm hinauf. Dort geht es auf dem bestens ausgeschilderten und breiten Almweg (Bezeichnung u.a. »Seebensee«) zunächst in Richtung Südosten und dann bald mittels einer Brücke über den Geißbach. Auf der anderen Seite steigt die weiterhin breite Almstraße sanft in westliche Richtung an. Nachdem man den Igelsee links liegen gelassen hat (der aber durch den Wald hindurch fast nicht erkennbar ist), bietet sich als kleiner Umweg über einen schönen Fußweg die erste Einkehrmöglichkeit Seebenalm an.

Ein Traum von einem Bergsee 

Von dort ist es nicht weit zum Seebensee, an dem sich eine Pause lohnt. Das Gewässer wird im Osten vom Vorderen Tajakopf, im Süden vom Vorderen Drachenkopf und im Westen von der Ehrwalder Sonnenspitze umrahmt. Besonders vom Südufer aus präsentiert sich bei glatter Wasseroberfläche das darin spiegelnde Zugspitzmassiv in eindrucksvoller Weise.

Nach der Rast geht es in südlicher Richtung weiter. Man wandert das erste Stück noch angenehm flach an der Materialseilbahn vorbei. Dann führen viel steilere Serpentinen durch die Latschenzone direkt zur wunderschön gelegenen Coburger Hütte hinauf, wo sich jeder freilich eine Erfrischung verdient hat.

Das Untier im Gewässer 

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zum nahe gelegenen Drachensee, um den sich eine schaurig-schöne Sage rankt: In den frühesten Zeiten der Alpenbesiedlung kam ein heiliger Mann in das Außerfern. Das ist ein breiter Talboden zwischen dem Werdenfelser Land und dem Inntal. Der Geistliche predigte den dortigen Bewohnern das Evangelium und lehrte sie die Kunst des Erzabbaus. Nach vielen unergiebigen Jahren des Bergbaus stießen die Knappen eines Bergdorfes, das hoch oben im Mieminger Gebirge lag, plötzlich auf eine mächtige Goldader. Unverzüglich wurde ein tiefer Schacht gegraben, um diese Geldquelle auszubeuten. Schnell mehrte sich der Reichtum des ehemals armen Ortes. Aus den kleinen Holzhütten wurden stattliche Berghöfe mit Dienstboten und Mägden. Doch in dem Maße, wie der Besitz der Bewohner wuchs, schwand ihre Bescheidenheit. Die Dörfler wurden zu übermütigen und hartherzigen Menschen. Bald scheuten sie die Arbeit und ließen an ihrer statt arme Bewohner des Alpenvorlands in den dunklen Stollen schuften.

An einem grauen Nachmittag im Spätherbst kam ein alter Mann ins Dorf und bat um Aufnahme für eine Nacht. Obwohl es bereits dämmerte und eisiger Wind den Alten erschauern ließ, fand er an keiner Tür Einlass. Die stolzen Dorfbewohner überschütteten ihn mit Hohn und manche spuckten ihm sogar hinterher. Am reichsten Hof des Ortes wurden gar die Hunde auf ihn gehetzt, sodass der Wanderer sich in noch höhere und kältere Bergregionen flüchten musste. Mit letzter Kraft erreichte er eine windgeschützte Felsnische, sollte aber wegen des strengen Frostes die Nacht nicht überleben. Mit zitternder Stimme rief der sterbende Fremde noch einen Fluch über das Bergdorf. Da begann die Erde zu beben, und gewaltige Risse taten sich im Untergrund auf. Nach und nach stürzten alle Häuser in den schwarzen Abgrund.

Als sich am nächsten Tag die herbstlichen Morgennebel verzogen hatten, lag an der Stelle ein ruhiger, dunkler See. In ihm lebt ein riesiger Drache, der die Geisterseelen der Dorfbewohner bewacht. Daher heißt er bis zum heutigen Tag Drachensee.

Touren-Charakter

Landschaftlich beeindruckende Bergwanderung auf zumeist breiten, flachen Wegen. Nur der letzte Anstieg zur Coburger Hütte ist steiler

Ausgangspunkt

Bergstation der Ehrwalder Almbahn (1502 m)

Endpunkt

Bergstation der Ehrwalder Almbahn (1502 m)
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